Studierende der Kunst- und Designstudiengänge haben auch in diesem Jahr dauerhaft verankerte Kunstinstallationen im Namedyer Schlosspark erbaut. Präsentiert werden die Objekte beim Sommerfest am Sonntag, 29. Juni, ab 13 Uhr bei freiem Eintritt. Gastgeberinnen sind Prinzessin Heide von Hohenzollern und ihre Tochter Anna von Hohenzollern. Die neun Installationen werden auch nach der Abschlussausstellung für die Besucher zugänglich sein.
Seit Wochenbeginn arbeiteten die Studierenden aus Trier und eine Schülerin des Kunstgymnasiums Alzey mit sechs Lehrenden der Universität Opole (Polen) und einer Professorin für Bildhauerei der Kunstakademie Krakau zusammen. Die Leitung der Kunstwoche oblag wieder Anna Bulanda-Pantalacci. Die Professorin des Instituts für Transnationale Weiterbildung an der Hochschule Trier wurde wieder von ihrer Assistentin Maria Dahl sowie erstmals von ihrem Kollegen Jörg Obergfell unterstützt.

Wichtig ist es der Projektleiterin, den internationalen und interkulturellen Wissensaustausch zu fördern und mit Partnerhochschulen und Universitäten in ganz Europa zu kooperieren. Die Studierenden und Lehrenden widmeten sich seit Montagmittag dem diesjährigen Thema „Tanz mit Wind und Sonne“.
Anna Bulanda zeigt sich vom Engagement der Teilnehmer und dem harmonischen Miteinander begeistert. „Für die jungen Leute und mich ist es jedes Mal ein fantastisches Erlebnis.“ Die Objekte werden für unbestimmte Zeit im Schlosspark platziert und von den Teilnehmenden fotografisch und mit Videos dokumentiert.
„Sie ist eine Hommage an die menschliche Neugier, an die Wissenschaft und an das unaufhörliche Streben, Grenzen zu überschreiten.“
Die Künstler der Universität Opole über ihre Skulptur „Ignis“
Unsere Zeitung hat sich während der Entstehung der Skulpturen im Schlosspark umgesehen. Die Kunstwerke werden allerdings erst zum Wochenende vollendet. Das Team der Universität Opole hat ein Objekt mit dem Titel „Ignis“ geschaffen. Damit wird an eine private Weltraummission erinnert, die Mitte der Woche startete: An dieser nimmt auch Sławosz Uznański-Wiśniewski – der zweite Pole im Weltraum – teil, der an Bord der internationalen Raumstation ISS die Forschungsmission Ignis durchführt.
„Die Form der Arbeit erinnert an einen Löwenzahn, dessen Samen sich auf einer Metallkonstruktion himmelwärts erheben, dabei die Flugbahn der Rakete nachzeichnen und zum Symbol erfüllter Träume und der gestaltenden Kraft kollektiver Anstrengung werden. Sie ist eine Hommage an die menschliche Neugier, an die Wissenschaft und an das unaufhörliche Streben, Grenzen zu überschreiten“, erläutern die Künstler. Die Lehrenden der Universität Opole haben mit „Krystalit“ eine weitere Installation, inspiriert von der Struktur eines Kristalls, geschaffen.

Eine (noch) namenlose Installation aus ausgemusterten Fensterläden des Schlosses hat Jörg Obergfell zu einer bemerkenswerten Sitzskulptur zusammengefügt. „Sie passt sich in die Böschung des Schlossteichs ein. Die Form und Fügung ergeben sich aus der Logik der Klappläden. Die Ausrichtung der Sitzflächen ermöglicht drei Ansichten: zum Teich, zu den Hügeln des Rheintals und auf das Schloss.“
„Tanz mit der Sonne“ hat Lina Glauber von der Hochschule Trier ihre Installation genannt. Sie besteht aus hängenden Holztäfelchen, die jeweils mit Monotypien bedruckt sind. Die Motive stammen aus der direkten Umgebung: Sie zeigen Texturen und Oberflächen aus dem Inneren des Schlosses ebenso wie Spuren der Natur im angrenzenden Park.

Anna Dyck von der Hochschule Trier möchte die Betrachter mit ihrer Installation „Meeresgeflüster“ in eine Traumwelt verführen. „In meiner Arbeit begegnen sich Fantasie und Natur – schwebende Formen treffen auf verwurzelte Strukturen, Bewegung auf Stillstand und Licht auf Farbe. Für mich entsteht eine eigene kleine Traumwelt in diesem Baum. Durch die bunten Elemente, ihre leichten Bewegungen und das Lichtspiel im Laub entwickelt sich ein Bild, das ich als besonders magisch empfinde – ein Moment, in dem die Realität zu verschwimmen scheint.“
Lorenz Klein und Lara Vecellio del Monego haben eine Symbiose „Mensch und Baum“ geschaffen. „Sie teilen sich das Atmen, das Trinken, das Wachsen, das Fortpflanzen und das Sterben. Auch nachdem nur noch der physische Körper übrig geblieben ist, teilen sie sich die Erde und verfallen zu Staub, wo sie erneut eins sind und weiteren Generationen das Leben ermöglichen.“

Darüber hinaus sind die Installationen „Verwehe“ von Ella Mahler, „Wasserwüste“ von Theodor Kimmlinger“ sowie hängende blaue Körbe von Ellen Wöhler zu sehen. Neben den neuen Skulpturen sind im Park von Burg Namedy auch noch einige in den Vorjahren entstandene Installationen zu bewundern. „Sehr viele von ihnen wurden von der Natur, von Regen und Schnee schon aufgenommen, einige sind verschwunden“, so Bulanda-Pantalacci.