Der Baumbestand auf dem Marktplatz von Andernach ist 60 Jahre nach seiner Entstehung in die Jahre gekommen, er leidet unter Klimaveränderungen und der Situation der Hochbeete. Der Planungsausschuss der Stadt hat zur Thematik eine Vorentwurfplanung des Koblenzer Landschaftsarchitekten Frank Schwaibold diskutiert.
Ursprünglich beauftragt für eine Neugestaltung von Sitzmöglichkeiten, hatte Schwaibold aufgrund seiner langjährigen Praxis Überlegungen für ein Gesamtkonzept mitgebracht. „Es ist fast unmöglich, ohne planerischen Kontext Sitzgelegenheiten zu entwerfen”, sagte er. Seine Idee sieht vor, die im Pflaster vorhandenen Kreise in die Gestaltung einzubeziehen. Er hat drei Varianten entwickelt, die verschiedene Positionen der Sitzmöglichkeiten zeigten. Bänke sollten grundsätzlich möglichst flexibel gestaltet sein, mit Lehne und ohne Lehne und mit seitlichen Abstellmöglichkeiten für Mitgebrachtes.
„Die Zukunft der städtischen Bäume liegt in der Tiefe.”
Oliver Langert, der städtische Baumkontrolleur.
Baumbeete künftig anders anlegen
Einigkeit herrschte im Ausschuss, dass der Marktplatz für viele verschiedene Nutzungen geeignet sein müsse. Großen traditionellen Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt müsse ebenso Rechnung getragen werden wie der Außengastronomie. Das hieße, den bisherigen Baumbestand grundsätzlich an Ort und Stelle zu belassen, aber bei abgängigen Bäumen die neuen Überlegungen zu berücksichtigen. Dem Bedarf der Bäume angepasst, sollten die bisher hochstehenden Baumbeete mittel- oder langfristig ebenerdig oder etwas tiefer angelegt werden. Damit könne die Versorgung durch Oberflächenwasser optimiert werden. „Die Zukunft der städtischen Bäume liegt in der Tiefe”, sagte Oliver Langert, der städtische Baumkontrolleur. Wobei von einer Baumgrube von etwa 12 Kubikmetern auszugehen sei. Auf eine Frage aus dem Ausschuss bestätigte Langert, dass bei der vorliegenden Planung nicht damit zu rechnen sei, dass das Wurzelwerk in die Pflasterung eingreifen werde. Er ergänzte zum Thema Klima: „Eine Verschlechterung des Zustandes von Bäumen kann sehr schnell geschehen. Das hängt weniger von langfristigen Klimaveränderungen als vom aktuellen Wetter ab.”
Elsbeere als zukunftsträchtiger Baum?
Diskutiert wurde die Art der Bäume. Schwaibold erklärte, er halte den Einsatz unterschiedlicher Baumarten für ratsam. Er schlug zum Beispiel die Elsbeere vor, vor allem im Zusammenhang mit dem Projekt „Essbare Stadt Andernach”. Aus dem Ausschuss wurden Bedenken geäußert, dass fruchttragende Bäume auch stets eine Verschmutzung verursachen würden, da habe man schlechte Erfahrungen gemacht.
Oberbürgermeister Christian Greiner (FWG) erinnerte an die vorhandenen Mittel, die bis zum Ende des Sommers für Neupflanzungen zur Verfügung ständen. Denn ein Teilprojekt des Förderprogrammes „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ bestehe darin, die Baumbeete am Marktplatz in Andernach zu überplanen. „Wir sollten entscheiden, ob wir dann die zum Austausch anstehenden Bäume an den Kopfenden des Marktplatzes entsprechend der neuen Planung behandeln.” Dieser Vorschlag wurde angenommen, die weiteren Planungen und Überlegungen sollen in den zuständigen Gremien im Detail weiterentwickelt werden.