Dem Wohnbau könnte Ansiedlung eines neuen Supermarktes folgen
In einem der beiden anderen Wohnhäuser sollen Räume für eine bis zu 400 Quadratmeter große Arztpraxis entstehen. Mieter könnte die Gemeinschaftspraxis Dr. Michael Schmidt und Dr. Marko König werden, die aktuell in der Mörzer Konn niedergelassen ist. „Dort besteht der Wunsch sich räumlich zu vergrößern, da der Patientenstamm über die vergangenen Jahre kontinuierlich gewachsen ist“, berichtet Loch. Ergänzt werden soll die Gewerbeeinheit durch Schulungsräumlichkeiten.
In Summe werden 30 Wohneinheiten entstehen. Für eine gute Durchmischung sollen die unterschiedlichen Zuschnitte sorgen, die Singles als auch vierköpfige Familie ansprechen sollen. Neben Eigentumswohnungen sollen dabei auch klassische Mietswohnungen entstehen, verspricht der Investor. Ergänzt werden soll das Ensemble im Außenbereich durch eine Gemeinschaftsfläche und einen kleinen Spielplatz. Da das Verfahren zum Aufstellen des benötigten Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren durchgeführt werden kann, hofft Simon Loch auf einen Baustart Ende 2022/Anfang 2023.
Perspektivisch könnten auch kurze Einkaufswege die Attraktivität steigern, denn wie jetzt im Haupt- und Bauausschuss zu erfahren war, ist ein weiterer Investor an die Stadt herangetreten, mit dem Ziel ein Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen in der Kalter Straße anzusiedeln. Konkret ist die Rede von einem Vollsortimenter mit 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche. Bisher verfügt die Stadt lediglich über zwei Discounter (Lidl/Norma) im Bereich der Bahnhofstraße, sodass das Interesse seitens der Stadt an diesem Neuzugang natürlich groß ist, erklärt Stadtbürgermeisterin Claudia Schneider.
Hoffen auf die Kreisverwaltung
Damit dem Investorenwunsch entsprochen werden kann, musste zunächst die grundsätzliche Realisierbarkeit mit den zuständigen Fachbehörden geprüft werden, erklärt sie. Es fanden bereits mehrere Abstimmungstermine zwischen der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald, der oberen Landesplanungsbehörde (SGD Nord), der unteren Landesplanungsbehörde (Kreisverwaltung Mayen-Koblenz) sowie dem von der Verbandsgemeinde beauftragten Büro für die Fortschreibung des Nahversorgungskonzeptes der Verbandsgemeinde Maifeld (Firu GmbH, Koblenz) statt.
Das Ergebnis der Abstimmungsgespräche war, dass seitens der Landesplanung grundsätzlich die Möglichkeit gesehen wird, einen Vollsortimenter in der Stadt Münstermaifeld anzusiedeln. Dazu ist ein zentraler Versorgungsbereich zu schaffen. Konkret bedeutet dies, dass es nicht nur eine „Einzelbetriebslösung“ geben kann, sondern verschiedene Einrichtungen für die zentrale Versorgung in einen Bereich planerisch mit einbezogen werden müssen. Hier spielt der Stadt in die Hand, dass die SPL GmbH & Co. KG ihre Mehrfamilienhäuser mit Gewerbeeinheiten ausstatten will.
„Ich schätze unsere Chancen auf den zusätzlichen Markt daher aktuell als gut ein. Wir freuen uns natürlich, dass Münstermaifeld und sein Umland so interessant für Unternehmen ist, dass über eine Ansiedlung nachgedacht wird. Die Kaufkraft der Menschen wäre auf jeden Fall vorhanden“, betont Schneider. „Wir kämpfen und sind erfreut, dass uns seitens der entscheidenden Behörden in der Kreisverwaltung nicht gleich die Tür zugemacht wurde.“ Zum Hintergrund: Da Münstermaifeld lediglich den Status eines Unterzentrums besitzt, sind zusätzliche Marktansiedlungen grundsätzlich genehmigungspflichtig. Schneider ist aber überzeugt: „Dieser zusätzliche Markt würde diesem Teil der Stadt gut zu Gesicht stehen. Geografisch ist es sowieso eine tolle Fläche für eine Erschließung.“