Riedener Fachfirma demontiert marode Fiale und wird nun Ersatz anfertigen
Nach Sturm im Frühjahr: Münstermaifelder Stiftskirche verliert weiteres Ziertürmchen
Die Steinmetze Mario Schmitz (links) und Rolf Doll waren mehrere Stunden lang beschäftigt, die marode, rund 500 Kilogramm schwere Fiale oberhalb des Hauptportals abzubauen und hinabzulassen.
Martin Boldt

Münstermaifeld. Die Münstermaifelder Stiftskirche ist seit Mitte der Woche um eine weitere Zierde ärmer: Nachdem ein Sturmtief im März bereits die linke Fiale oberhalb des Hauptportals abgebrochen und auf den Petersplatz geweht hatte, ist nun auch das baugleiche rechte Ziertürmchen vom Dach des sogenannten Paradieses verschwunden.

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Die Steinmetze Mario Schmitz (links) und Rolf Doll waren mehrere Stunden lang beschäftigt, die marode, rund 500 Kilogramm schwere Fiale oberhalb des Hauptportals abzubauen und hinabzulassen.
Martin Boldt

Demontiert wurde es von den Mitarbeitern des Steinmetzbetriebes Kalenborn aus Rieden. Bereits kurz nach Sonnenaufgang waren die Fachleute hierfür mit Unterstützung eines Autokrans auf dem eingerüsteten Dach der Kirche unterwegs, um die mehr als 500 Kilogramm schwere Aufbaute aus Basalt sicher zu Boden zu bringen.

„Wir haben die Fugen aufgesägt und dann die innen liegenden Edelstahlstangen durchtrennt“, erklärt Mitarbeiter Rolf Doll. „Sie stand zwar noch da, wo sie hingehörte, war aber bereits am Wackeln. Die Standsicherheit war bereits eingeschränkt“, fasst er zusammen. Aus Sicht des Fachmannes war es daher sinnvoll, die Fiale abzubauen, da vielleicht schon einer der nächsten Stürme weitere Schäden angerichtet und sich ein Vorfall wie im März womöglich wiederholt hätte. Die demontierten Reste werden nun nach Rieden verbracht, um mit ihnen als Vorlage zwei neue Fialen herzustellen. Unterstützung bekommen die Steinmetze dabei von einem Roboter, der die groben Formen in den Basalt fräst, „bei den Feinarbeiten übernehmen wir dann“, erklärt Doll. „Das ist schon eine schöne Arbeit, das hat man nicht alle Tage“.

Sanierungen auch am Dach

Die Steinmetze Mario Schmitz  und Rolf Doll waren mehrere Stunden lang beschäftigt, die marode, rund 500 Kilogramm schwere Fiale oberhalb des Hauptportals abzubauen und hinabzulassen.
Norbert Lehnen

Parallel zur Demontage der Fiale laufen aktuell auch die Arbeiten am maroden Dach des Paradieses: Hier ist der heimische Dachdeckerbetrieb Puff im Einsatz, um die undichten Stellen zu schließen, durch die in den vergangenen Jahren immer wieder Feuchtigkeit in das Innere des Dachstuhls eingedrungen war und eine tragende Dachpfette beschädigt hatte.

Im kommenden Jahr ist dann geplant, den kompletten Eingangsbereich zu sanieren und auch die zwei neuen Fialen wieder an ihren bekannten Orten aufzubauen. Alle Arbeiten sollen rund 430.000 Euro kosten. Den größten Anteil, 60 Prozent, übernimmt das Bistum Trier. Rund 160.000 Euro verbleiben jedoch bei der Kirchengemeinde.

Von Martin Boldt

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