In Andernach umgeschlagene Mengen steigen an - Warum die Sparte dennoch Verluste machte
Nach langer Niedrigwasserphase im Vorjahr: Andernacher Hafen knackt 2019 Rekord bei Containern
Im kommenden Jahr wollen die Stadtwerke den Andernacher Hafen um eine zweite Containerbrücke ergänzen.
Stadtwerke Andernach

Andernach. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Bilanz 2019 des Andernacher Hafens äußerst positiv aus – schließlich hatte man im vergangenen Jahr im Gegensatz zum sogenannten Jahrhundertsommer 2018 nicht mit einer monatelangen Niedrigwasserphase zu kämpfen. Weder wesentliche Hoch- noch Niedrigwasserepisoden behinderten den Betrieb des von den Andernacher Stadtwerken betriebenen trimodalen Terminals.

Und das macht sich bei der Menge der verladenen Güter bemerkbar: Gut 3 Millionen Tonnen wurden 2019 umgeschlagen – 500.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Darüber informieren die Stadtwerke in einer Pressemitteilung. Mit den 2019 erzielten Mengen bleibt der Andernacher Hafen einer der umschlagstärksten Häfen in Rheinland-Pfalz.

Besonders im ersten Quartal 2019 stiegen die umgeschlagenen Mengen im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Dabei handele es sich um einen Aufholeffekt nach der langen Niedrigwasserphase im Vorjahr, informieren die Stadtwerke. Während beim Stückgut der Anstieg gering ausfiel, gab es beim Schüttgut eine deutliche Steigerung um 300.000 auf insgesamt 2,1 verladenen Tonnen im Jahr.

Ein Rekord wurde 2019 bezüglich der Containermengen gebrochen: Mit rund 157.000 TEU wurden im Andernacher Hafen so viele Container verladen wie noch nie zuvor. Neben den Bestandskunden konnten die Hafenbetreiber 2019 auch Neukunden von ihren Logistikdienstleistungen überzeugen.

Insgesamt erzielte man im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,8 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 11 Prozent entspricht. „Unser Ziel ist unverändert, die Sparte Rheinhafen nachhaltig in die Wirtschaftlichkeit zu bringen. Daher gilt es neben dem Umsatz auch die Kosten im Blick zu halten.“, zeigen sich die Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig für die zukünftige Entwicklung trotz Corona-Pandemie vorsichtig optimistisch. Neben der Verladung von Gütern tragen auch Nebengeschäfte und insbesondere die Vermietung und Verpachtung von Hallen- und Freiflächen zum langfristig erfolgreichen Wirtschaften im Rheinhafen Andernach bei.

Die Entwicklung des Hafens hängt entscheidend mit den getätigten Investitionen zusammen: 2019 investierten die Stadtwerke rund 3 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur. Wesentlicher Teil war dabei die erste Teilzahlung zur Anschaffung einer zweiten Containerbrücke. Hierzu erhalten die Stadtwerke auch einen Zuschuss des Bundes. Spätestens im Jahr 2021 wollen die Stadtwerke die zweite Containerbrücke in Betrieb nehmen. Darüber hinaus erfolgen Investitionen in die Hallen- und Freiflächen, die Gleisinfrastruktur sowie in Verladegeräte und Ersatzbeschaffungen.

Neben den Investitionen steckten die Stadtwerke rund 1,5 Millionen Euro in die Unterhaltung der Hafeninfrastruktur. Diese Ausgaben lagen um 500.000 Euro höher als im Vorjahr und sind mit ein Grund dafür, dass die Sparte Hafen der Stadtwerke mit einem Defizit von 340.000 Euro im abgeschlossenen Jahr nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte. Das Ergebnis ist jedoch besser als ursprünglich geplant. „Der höhere Unterhaltungsaufwand war nötig, um auch in Zukunft unseren Kunden einen reibungslosen Betriebsablauf bieten zu können. Spartenübergreifend werden die Stadtwerke 2019 ein positives Ergebnis im Jahresabschluss ausweisen, den wir im Juni unseren Gremien vorlegen.“, erläutern Jan Deuster und Lars Hörnig.

Das Jahr 2020 ist bezüglich der Verlademengen gut angelaufen. „Im laufenden Jahr liegen wir im Plan. Bisher wirkt sich die Corona-Pandemie noch nicht auf das Hafengeschäft aus. Wir stehen im engen Kontakt mit unseren Kunden und beobachten die weitere Entwicklung“, so die Geschäftsführer. 2020 plant das kommunale Unternehmen rund 8,8 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur zu investieren. Wesentlicher Teil bleibt dabei die zweite Containerbrücke. Des Weiteren sind Investitionen in die Hallen- und Freiflächen sowie die Uferbefestigung geplant. Ob es durch Corona zu Verzögerung und Verschiebungen kommt, ist derzeit noch nicht abzusehen. Oberbürgermeister Achim Hütten betont als Aufsichtsratsvorsitzender: „Der Hafen Andernach ist und bleibt ein herausragender Standortfaktor für die Region.“

Informationen über Dienstleistungen des Andernacher Hafens und das Ausbildungsangebot erhalten Interessierte unter der Adresse www.hafen-andernach.de

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