Kontaminiertes Löschwasser
Nach Brand in Kottenheim: Fischsterben in der Nette?
Bei den Löscharbeiten zum Industriebrand in Kottenheim ist kontaminiertes Löschwasser in die Nette gelangt.
Kreisverwaltung Mayen-Koblenz

Der Industriebrand in Kottenheim hat auch für die Umwelt ein Nachspiel: Bei der Brandbekämpfung der 150 Einsatzkräfte ist kontaminiertes Löschwasser in die Nette geflossen. So soll das Gewässer wieder sauber werden. 

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Nach dem verheerenden Industriebrand in Kottenheim an Pfingstsamstag ist bei der Brandbekämpfung kontaminiertes Löschwasser über Umwege in die Nette gelangt. Darüber informiert die Untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz und rät aufgrund der wassergefährdenden Eigenschaften der eingeleiteten Stoffe besonders Hundebesitzern, ihre Tiere in den kommenden Tagen nicht aus der Nette trinken zu lassen.

Zudem könne es in diesen Tagen zwischen Trimbs und der Mündung der Nette vermehrt zu Fischsterben sowie zur Bildung von Schaumteppichen durch Verwirbelung von Löschschaum kommen. Das kontaminierte Löschwasser war über die Niederschlagsentwässerung des betroffenen Industriegrundstücks in die August-Horch-Straße über ein verrohrtes Gewässer Dritter Ordnung in die Nette gelangt.

Schutzmaßnahmen laufen

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls wurde laut Kreisverwaltung der Bereitschaftsdienst der Unteren Wasserbehörde alarmiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Umweltzug des Kreises sowie dem Technischen Hilfswerk seien umgehend erste Schutzmaßnahmen eingeleitet worden, um eine weitere Belastung des Gewässers zu verhindern.

Auf dem Gelände der betroffenen Firma in dem Industriegebiet wurde der Schmutz- und Niederschlagswasserkanal mit einer Kanalblase abgedichtet. Zusätzlich wurde im Bereich der Einleitstelle in die Nette eine weitere Kanalblase gesetzt, um verbliebene Restmengen im Kanalsystem aufzufangen und anschließend abzusaugen.

Da eine vollständige Aufnahme wassergefährdender Stoffe aus einem fließenden Gewässer nur eingeschränkt möglich sei, wurden in der Nette vorsorglich drei Ölsperren errichtet. Diese dienen der Rückhaltung und Aufnahme von möglicherweise ausgespülten Reststoffen, besonders von Löschschaumrückständen.

Die Untere Wasserbehörde informierte laut eigenen Angaben die Arbeitsgemeinschaft Nette, die in die weiteren Maßnahmen zur Gewässeraufsicht eingebunden worden sei. Zudem seien alle unterliegenden Fischereipächter sowie Wasserrechtsinhaber über die Situation in Kenntnis gesetzt worden. Die mögliche Betroffenheit weiterer Schutzgüter, besonders des Thürer Bachs und des Naturschutzgebiets Thürer Wiesen, könne durch die Unteren Wasserbehörde geprüft und ausgeschlossen werden.

Die Sanierung des betroffenen Grundstücks erfolgt laut Kreisverwaltung durch ein geeignetes Fachunternehmen und beginnt nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Die aufgestellten Ölsperren blieben bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten bestehen und würden regelmäßig kontrolliert. Die ordnungsgemäße Entsorgung des kontaminierten Löschwassers sei sichergestellt.

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