Das Maifeld hat gewählt
Mumm bleibt VG-Bürgermeister – Woran liegt das?
Maximilian Mumm (SPD) bleibt für die nächsten acht Jahre VG-Bürgermeister des Maifelds. So viel steht nach dem Wahlsonntag fest.
Rico Rossival

SPD-Mann Maximilian Mumm wurde am Sonntag als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maifeld wiedergewählt – mit riesigem Vorsprung. Eine Analyse der vorläufigen Endergebnisse.

Im Chefsessel der Verbandsgemeinde (VG) Maifeld wird auch in den kommenden acht Jahren derselbe wie bislang sitzen: Bei der VG-Bürgermeisterwahl setzte sich Amtsinhaber Maximilian Mumm (SPD) klar gegen Christian Schnack (FDP) durch. 86,2 Prozent der Wählerstimmen holte Mumm, bei einer Wahlbeteiligung von 42,2 Prozent, so das vorläufige Endergebnis. „Damit sehe ich meine bisherige Arbeit ein Stück weit bestätigt“, sagte Mumm am Sonntagabend, als die Wahlergebnisse vorlagen. „Das Ergebnis kann sich nach 16 Jahren im Amt sehen lassen.“ Für die kommenden acht Jahre stehen beim frisch gewählten VG-Chef vor allem die Themen Landstraßen und ärztliche Versorgung im Fokus, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung verriet.

Mit einem Sieg gegen Amtsinhaber Mumm hat selbst Schnack nicht gerechnet, das sagte er am Sonntag gegenüber unserer Zeitung. 13,8 Prozent der Wählerstimmen konnte er erreichen, mit diesem Ergebnis ist er zufrieden. „Sicherlich hat auch die Bundes- und Landespolitik einen Einfluss auf den Ausgang dieser Wahl gehabt – das habe ich im Wahlkampf auch gespürt“, so Schnack. Damit spricht er das Ausscheiden seiner Partei aus dem Bundestag an und die Kontroverse rund um die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniele Schmitt (FDP) sowie die darauffolgenden Machtkämpfe in der Landes-FDP.

Die beiden Kandidaten für den Chefsessel im Maifeld: Christian Schnack (links) und Maximilian Mumm (rechts) verfolgten die Auszählungsergebnisse im Rathaus der Verbandsgemeinde.
Rico Rossival

Dem alten und neuen VG-Bürgermeister gratulierte Schnack im Rathaus als einer der Ersten. „Herzlichen Glückwunsch an Maximilian Mumm. Es war ein fairer Wahlkampf. Ich möchte mich auch bei meinem Team von der FDP Maifeld bedanken.“ Auch Mumm sprach von einem fairen Wahlkampf und bedankte sich dafür bei seinem Gegenkandidaten: „Mir ist es wichtig, dass die Bürger eine Wahl haben.“

„Er hat vor allem als Mensch Max Mumm hier gewonnen.“
Karin Küsel, stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD Mayen-Koblenz

Ist diese Wahl ein Hoffnungssignal für die SPD, die bei den Bundestagswahlen im Februar ihr schlechtestes Ergebnis bis dato einfuhr? Für die im Rathaus anwesenden Sozialdemokraten – darunter MYK-Landrat Marko Boos, die stellvertretende Kreisvorsitzende Karin Küsel und Landes- Generalsekretär Marc Ruland – ist die Wahl zwar ein Grund zur Freude. Mit Mumm, der Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag ist, hat ein Weggefährte, vielleicht sogar ein Freund, sein Amt verteidigt.

Für alle drei ist aber klar: Der Sieg hängt an der Person weniger an dessen Parteibuch. „Er hat vor allem als Mensch Max Mumm hier gewonnen“, sagte Küsel am Sonntagabend. Auch Landrat Boos und Generalsekretär Ruland waren sich schnell einig. „Max Mumm ist ein Schaffer vor dem Herrn. Das haben wir auch im Wahlkampf zur Landratswahl gesehen. Er sagt nicht nur, dass er etwas macht, er macht es auch direkt“, meinte Ruland. „Ganz klar haben die Menschen hier die Person gewählt. Aber, Max ist so, wie er ist, weil er die Werte der SPD vertritt“, sagt Boos.

Gemeinsam im Wahlkampf und gemeinsam beim Anstoßen: Politische Weggefährten und Freunde kamen im Rathaus zusammen, um Mumms Sieg zu feiern. Dabei waren auch SPD-Landes-Generalsekretär Marc Ruland (Zweiter von links) und MYK-Landrat Marko Boos (rechts).
Rico Rossival

86,2 Prozent sind ein sehr starkes Ergebnis. Bei der Wahl 2017 konnte Mumm 87,6 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen, mit zwei Gegenkandidaten. Hier war allerdings auch die Wahlbeteiligung niedriger: 37,4 Prozent der Wahlberechtigten im Maifeld traten 2017 den Gang zur Wahlurne an.

Ein Blick in die einzelnen Ergebnisse aus den Städten und Orten der VG offenbart keine größeren Überraschungen – in allen Gebieten liegt Mumm klar vorne. Besonders erfolgreich war der SPDler in Trimbs: Hier holte er 94,7 Prozent. Schnack erhielt in Naunheim mit 17,9 Prozent sein bestes Ergebnis. In Münstermaifeld, Mumms Wohnort, lag die Verteilung bei 85,6 (Mumm) zu 14,4 Prozent. In Ochtendung, Schnacks Heimat, bei 83,3 (Mumm) zu 16,7 Prozent.

Laut Wahlleiter und Erstem Beigeordneten der VG Maifeld, Torsten Welling (CDU), lief der Wahltag „sehr gut ab. Ich bin unseren Mitarbeitern sehr dankbar.“ Die CDU, die immerhin die stärkste Fraktion im VG-Rat stellt, hatte keinen Kandidaten aufgestellt. „Mit Amtsinhaber Maximilian Mumm gibt es einen fairen und respektvollen Austausch zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger auf dem Maifeld“, hatte die CDU Maifeld vor der Wahl mitgeteilt. Deren Chef Gino Gilles nannte das Ergebnis gegenüber unserer Zeitung „erwartbar. Ich habe Maximilian Mumm bereits gratuliert und freue mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.“

Top-News aus der Region