25 Gaststätten, mehr als 30 Geschäfte – das war Münstermaifeld noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Willi Kirchesch erinnert sich an die 1950er-Jahre, als es ein reges Leben in seiner Heimatstadt gab. Aus dem ganzen Maifeld und von der Untermosel kamen die Menschen nach Münstermaifeld, um hier ihre Einkäufe oder Wichtiges auf dem damaligen Amt zu erledigen. Das geht aus einer Pressemitteilung der VG-Verwaltung hervor.
Zeitig ganze Ladeneinrichtungen gesichert
Die Unter- und Obertorstraße sowie die Nebengassen waren die Einkaufsmeile. Ende der 1960er-Jahre ließ die Kundschaft nach. Viele Menschen arbeiteten auswärts in Koblenz oder Mayen und brachten von dort mit, was sie brauchten. Auch Kircheschs Eltern gaben ihre Sattlerei auf. Er erkannte früh den Wert des „alten Krams“ und sicherte sich zeitig ganze Ladeneinrichtungen, die jetzt in den von ihm eingerichteten Museen in Münstermaifeld und Uersfeld zu sehen sind.
In einer neu konzipierten Führung erinnert Willi Kirchesch an die alten Zeiten. Ab sofort bietet er mittwochs, freitags und sonntags Führungen durch das Museum an. Start ist um 16 Uhr. Nach der Führung zeigt Kirchesch den Teilnehmern in der Stadt, wo die Geschäfte ihren Standort hatten. Es gab unter anderem zwei Hutläden mit einer Modistin, die die eleganten Stücke selbst fertigte, einen Milchladen und auch ein Kolonialwarengeschäft. „Ich bin Zeitzeuge und habe viel zu erzählen“, sagt der 70-Jährige.
Eine Anmeldung für die Führung ist nicht nötig. Interessierte kommen mittwochs, freitags oder sonntags einfach um 16 Uhr ins Heimat- und Erlebnismuseum Münstermaifeld, das mittwochs bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist.