Von unserem Mitarbeiter Heinz Israel
In diesem Jahr übernahm die Stadt Münstermaifeld die Verantwortung, die Organisation übernahm die Familie von Franz-Josef Loch vom gleichnamigen Ferienbauernhof in Mörz.
Schon um 11 Uhr füllten sich die dafür vorgesehenen Stoppelfelder und Zufahrtsstraßen mit Fahrzeugen. Strahlender Sonnenschein und absolut trockene Felder garantierten ein problemloses Parken. Schauen, Kaufen, Freunde treffen und Genießen, das sind die Gründe, warum die Menschen so zahlreich in das kleine Dorf kommen und sich wohlfühlen.
Ins Schwitzen kamen indes die Gastronomen, vor deren Bratstationen sich lange Schlangen bildeten. „Alles rund um die Kartoffel“, so könnte man die kulinarische Angebotspalette beschreiben: vom deftigen Bauernomelette, über Reibekuchen, Klöße, Rösti und Kartoffelbratwürste bis zum veganen Spinatkartoffelauflauf. Die Vielfalt war groß, aber Wartezeiten waren nicht zu vermeiden.
Schlangen gab es auch vor dem historischen Backhaus, wo Gerhard Krechel und sein Sohn Steffen zehnmal den Ofen heizten und füllten, um die große Nachfrage nach dem krustigen Steinofenbrot zu stillen, während Marion Klöckner dabei war, die noch dampfenden Laibe an die Kunden auszugeben.
Auf einer großen Wiese unterhalb des Cafés Toscana hatten Hans-Peter Liesenfeld und sein Sohn Daniel aus Münstermaifeld-Metternich historische landwirtschaftliche Maschinen ausgestellt. Es gibt nur wenige Maifelder, die das traditionelle Handwerkszeug der Bauern mit Namen kennen und erklären können. Unter seinen Exponaten befand sich auch eine Feuerwehrspritze aus dem Jahre 1860, die von den Liesenfelds aus dem Westerwald herbeigeschafft und gängig gemacht worden war.
Den Umgang mit Dreschflegeln auf einer nachgebildeten Tenne demonstrierten drei Männer aus dem Hunsrück, die ihr Können normalerweise im Agrarhistorischen Museum von Emmelshausen zeigen. Die Bogenschützen des VfB Polch ließen den Nachwuchs mit professionellem Gerät üben. Auch im Streichelzoo der Familie Loch kamen zahlreiche Kinder voll auf ihre Kosten.
Robert Posteuka von der Töpferei Brück freute sich über den großen Ansturm der Besucher. „Sie sind vom Dorf verzaubert und finden es einfach toll“, resümiert das Mitglied der IG Mörz. Die Gruppe beschränkt ihr Engagement auf den bevorstehenden Weihnachtsmarkt. Beim Kartoffelfest organisierte sie aber das Brotbacken.
Das Angebot an den 70 Ständen war so umfassend, dass es für die Gäste ein Leichtes war, ein Mitbringsel zu erwerben. Modeschmuck, Mützen, exotische Gewürze und Geschenkboxen in allen Variationen, aber auch Heilsteine und Körnerkissen wurden offeriert. Einige der handwerklich perfekt hergestellten Erzeugnisse ließen schon die bevorstehende Weihnachtszeit erahnen. Dann wird Mörz an zwei Tagen der beliebteste Treffpunkt für die Freunde vorweihnachtlicher Märkte sein.