„Bereits im Rahmen der Generalversammlung 2018 haben wir unsere Mitglieder darüber informiert, dass wir wegen geringer Personaldecke einen Fusionspartner suchen und für 2021 eine Fusion anstreben“, so Willi Kerzmann, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Kehrig. Die Herausforderungen vor allem im Hinblick auf weiter steigende regulatorische Anforderungen setzen kleine Banken immens unter Druck. „Wirtschaftlich geht es uns sehr gut. Unsere Ergebnisse in den vergangenen Jahren waren stark überdurchschnittlich, und wir haben uns in einer zunehmend verschärfenden Wettbewerbssituation in der Finanzdienstleistungsbranche sehr gut behauptet“, so Kerzmann.
Daneben sind Banken von anhaltender Niedrigzinsphase sowie rasch voranschreitender Digitalisierung betroffen. Insbesondere Digitalisierung und immer komplexer werdende Fragestellungen in Kundenanlage- und Kreditberatung erfordern zunehmend den Einsatz von Spezialisten. „Dazu kommt, dass rund die Hälfte unserer Mitarbeiter und mein Vorstandskollege Willi Kerzmann 2021 oder 2022 in den Ruhestand eintreten. Es ist uns zwar gelungen, uns personell zu verstärken, aber den Weggang von rund der Hälfte der Mitarbeiter ist in Zeiten des Fachkräftemangels nicht zu kompensieren“, erklärt Ralf Ockenfels, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Kehrig.
Kerzmann und Ockenfels berichten, dass sie seit 2018 Alternativen zur Fusion mit der Raiffeisenbank Eifeltor geprüft haben: „Wir sind zum Ergebnis gekommen, dass wir unseren Mitgliedern die Fusion vorschlagen wollen, da das neue gemeinsame Institut auf wirtschaftlich soliden Füßen stehen wird und wir Mitglieder und Kunden in guten Händen wissen. Zudem war uns wichtig, dass auch unsere Mitarbeiter eine gute berufliche Perspektive in dem gemeinsamen Institut haben.“ Außerdem gebe es für den Standort in Kehrig eine zehnjährige Bestandsgarantie. „Auch nach der geplanten Verschmelzung werden wir eine kleine Raiffeisenbank bleiben, die mit kurzen Entscheidungswegen die besten Lösungen für die Mitglieder und Kunden bietet: per Telefon, online oder persönlich in der Filiale,“ so Elmar Franzen, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Eifeltor. „Wir wollen uns bewusst von Milliardenbanken in der Nachbarschaft durch konsequente Nähe zum Kunden absetzen“, erklärt Franzen die zukünftige Strategie.
„Beide Banken gehen eine Fusion auf Augenhöhe ein. Daher ist es wichtig und richtig, dass sich dies auch im Vorstand und Aufsichtsrat widerspiegelt. Daher sind wir froh, dass Ralf Ockenfels nach geplanter Fusion im Vorstand weiterarbeitet. Zudem haben alle Aufsichtsratsmitglieder der Raiffeisenbank Kehrig, die die Altersgrenze nicht überschritten haben, ihre Bereitschaft zur weiteren Mitarbeit im gemeinsamen Aufsichtsrat bekundet. Daher wollen wir dies auch so den Mitgliedern in Generalversammlungen im Juni vorschlagen“, betont Thomas Welter, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Eifeltor. „Im Rahmen der Fusion wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, betont der Vorstand. Sofern Mitglieder beider Banken der Fusion zustimmen, wird die neue Genossenschaft sich so aufstellen: Sie wird „Raiffeisenbank Eifeltor eG“ heißen mit Sitz in Kaisersesch. Der Vorstand wird in Kaisersesch und Kehrig präsent sein. Die Geschäftsstelle in Kehrig wird durch Renovierung bei Beratungs- und Serviceleistungen strategisch gut für die Zukunft positioniert. Der Vorstand soll sich aus Franzen, Ockenfels und Welter zusammensetzen.