Mechthild Heil ist nach sieben Jahren im Amt der Vorsitzenden des CDU-Kreisverbands Mayen-Koblenz am vergangenen Samstag nicht zur Wiederwahl angetreten. Torsten Welling aus Ochtendung ist ihr Nachfolger. Im Interview mit unserer Zeitung erklärt die Andernacherin, warum sie das Amt abgegeben hat, blickt auf ihre Amtszeit zurück und sagt, was sie ihrem Nachfolger wünscht.
Frau Heil, Sie haben am Wochenende Ihren Posten als Kreisvorsitzende der CDU Mayen-Koblenz abgegeben. Wieso haben Sie sich dazu entschieden, bei der Vorstandswahl nicht mehr anzutreten?
Ich finde es immer gut, wenn es eine Verjüngung gibt. Und es gab ja auch einen Nachfolger, wir mussten ja nicht lange suchen. Außerdem habe ich viel Arbeit: Ich bin Abgeordnete im Stadtrat Andernach, im Kreistag Mayen-Koblenz und Bundestagsabgeordnete. In Berlin bin ich nun auch Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Und auf Parteiebene bin ich im Bundesvorstand und stellvertretende Landesvorsitzende. Auch mit Blick auf den anstehenden Wahlkampf zur Landtagswahl 2026 habe ich mir gedacht: Irgendwann darf man auch Arbeit abgeben.

Neuer Christdemokraten-Chef: Welling hat viel vor
So etwas wie einen kleinen Generationswechsel gibt es an der Spitze des CDU-Kreisverbandes Mayen-Koblenz: Nach sieben Jahren hat Mechthild Heil (MdB, 63) den Vorsitz abgegeben. Torsten Welling (40) aus Ochtendung übernimmt - und hat viel vor.
Sie waren seit 2018 Vorsitzende des Kreisverbandes. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Ich habe das Amt gerne gemacht. Wir haben während meiner Zeit als Vorsitzende den Kreisverband in eine neue Zeit geführt. Angefangen mit Corona mussten wir uns verstärkt auch mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen. Wir können jetzt digital tagen – da geht es ja nicht nur darum, dass jeder die Technik beherrscht, dafür musste auch die Satzung angepasst werden.
Als ich das Amt übernommen habe, standen ja auch Landtagswahlen vor der Tür. Unsere drei Kandidaten, die es alle in den Landtag geschafft haben, hatten sich dafür erstmals aufstellen lassen. Die muss man als Kreisverband auch mitunterstützen. Auch die generelle Parteiarbeit, also wenn es darum geht, die Geschäftsstelle auszustatten, die Finanzen im Blick zu behalten und auch ein Auge auf die Mitgliederzahlen zu haben, war ein großer Teil meiner Arbeit als Vorsitzende. Wir sind schließlich der größte CDU-Kreisverband in Rheinland-Pfalz.
Generell ist die Arbeit im Kreisverband und als Kreisvorsitzende vor allem eine Arbeit im Hintergrund, quasi im Maschinenraum der Kommunalpolitik. Das ist harte politische Kernarbeit, die mir aber immer Spaß gemacht hat.
„Auch mit Blick auf den anstehenden Wahlkampf zur Landtagswahl 2026 habe ich mir gedacht: Irgendwann darf man auch Arbeit abgeben.“
Mechthild Heil
Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger?
Ich wünsche ihm, dass er in seiner neuen Position ein gutes Händchen hat. Dafür braucht es ein offenes Ohr, nicht nur in die Partei und zu den Mitgliedern. Man muss auch in die Gesellschaft hineinhorchen.