Auf eine Preiserhöhung verzichtet Schneckenburger in diesem Jahr. Die Mehrkosten für das neue Onlineticketsystem hatte er bereits im vergangen Sommer an die Besucher des Corso weitergegeben, auch wenn so ein Schritt natürlich immer „schmerzt“, wie er betont. Nach den geltenden Verordnungen wird er bis zu 50 Prozent seiner Sitzplätze belegen dürfen. „Immer so, dass vor, hinter und neben dem Besucher ein Platz frei bleiben muss. Die Details übernimmt die Software des Kassensystems“.
Auch im Kinopolis im Koblenzer Gewerbegebiet an der B9 freut man sich schon auf die Wiedereröffnung. „Wir alle haben es sehr vermisst, die Gäste begrüßen zu dürfen, die emotionalen Reaktionen der Besucher nach dem Film, das Leuchten der Kinderaugen, wenn sie vor den Popcornwärmern standen. Die vergangenen acht Monate waren für uns eine Katastrophe. Wir freuen uns daher riesig, dass es am Donnerstag endlich losgeht, wenn die Projektoren wieder rattern und der Duft von Popcorn in der Luft liegt“, fasst es Betriebsleiterin Nina Lenzgen zusammen. Mit dem Film „Meine Freundin Conni“ wird es unter anderem ein Special für erstmalige Kinobesucher für 2 Euro je Ticket geben. Animefreunde können sich auf Sondervorführungen von „Demon Slayer“ freuen.
Kurt Schalk, Marketingchef der Kette, ist überzeugt: „Da ist zum Start für jede Zielgruppe etwas mit dabei“. Darüber hinaus, so berichtete er, würden aktuell noch verschiedene Gespräche mit den Filmverleihern laufen, um das Programm für die kommenden Wochen zu komplettieren. „Wir hoffen, dass wir bis zum Bundesstart des neuen ,Fast and the Furios‘-Serienteils am 14. Juli wieder voll hochgefahren sind“. Bis dahin wird es im Koblenzer Haus mit seinen 14 Kinosäle und 1759 Sitzplätze zunächst eine Reduzierung auf zwei Zeitschienen unter der Woche, auf drei an den Wochenenden geben. Lust auf die Rückkehr in den Kinosessel soll das „Welcome back“-Ticket machen, bei dem die Besucher in den ersten beiden Wochen neben der Eintrittskarte auch eine Tüte Popcorn und ein Softgetränk dazu erhalten. Generelle Preiserhöhungen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit, erklärt Schalk, seien zunächst nicht geplant.
Mit bunten Begrüßungscocktails für die Gäste der Previews plant das Odeon-Apollo in der Koblenzer Löhrstraße bereits am Mittwochabend die Rückkehr zum normalen Spielbetrieb. „Wir dürfen unsere Säle maximal mit 100 Gästen besetzen, wobei geimpfte Personen nicht mitgezählt werden“, erläutert Betreiber Christian Klein. Da der Abstand zwischen den einzelnen Reihen den behördlichen Vorgaben von 1,50 Meter entspricht, müssen lediglich die Plätze links und rechts neben den einzelnen Haushalten frei bleiben.
Einfach wird es aber dennoch nicht werden: „Die EM-Spiele, die wir bereits bei uns gezeigt haben, waren ein sehr guter Testballon. Sie haben uns den zusätzlichen Aufwand vor Augen geführt, den wir jetzt haben“, führt Klein aus.
Neben dem eigentlichen Kartenverkauf müssen die Mitarbeiter nicht nur die Registrierung der Besucher über die Luca-App oder die Corona-Warn-App sicherstellen, sondern auch Impfnachweise oder Schnelltest prüfen. Klein appelliert daher, nicht erst auf den letzten Drücker zu den Vorstellungen zu kommen, sondern etwas mehr Zeit für das „Einchecken“ mitzubringen.
Was die Programmvielfalt zum Neustart angeht, ist der Koblenzer erfreut, dass die Zusammenarbeit von Verleihern und Kinos in diesem Jahr besser als 2020 funktioniert hat und er alleine in der ersten Woche acht brandneue Filme präsentieren kann. „Jetzt bräuchten wir eigentlich nur noch schlechtes Wetter“, witzelt Klein wohl wissend, dass die Deutschen anders als etwa die Amerikaner das Kino eher im Winterhalbjahr aufsuchen. Auf seinen persönlichen Höhepunkt muss er sich allerdings noch etwas gedulden: Aktuell ist die Rückkehr von James Bond in „Keine Zeit zu sterben“ für den 30. September angesetzt.