In den beiden Museen will die Stadt Energie sparen - Entscheidung vertagt
Mayen will in Museen Energie sparen: Wie lange soll die Burg dichtbleiben?
Einsparpotenzial sehen Verwaltung und Stadtrat, wenn die beiden musealen Einrichtungen in der Burg für längere Zeit zubleiben.
Thomas Brost

Einsparen will die Stadt Mayen jetzt auch Energie in ihren Museen. Während das Erlebniszentrum Grubenfeld ohnehin von November bis Mitte März geschlossen ist, sollen die Schließzeiten vom Deutschen Schieferbergwerkmuseum und EifelTotal, dem Eifelmuseum, deutlich verlängert werden. Nach einem Vorschlag der Verwaltung stehen drei Varianten im Raum.

Lesezeit 2 Minuten

Einsparpotenzial sehen Verwaltung und Stadtrat, wenn die beiden musealen Einrichtungen in der Burg für längere Zeit zubleiben.
Thomas Brost

Einsparen will die Stadt Mayen jetzt auch Energie in ihren Museen. Während das Erlebniszentrum Grubenfeld ohnehin von November bis Mitte März geschlossen ist, sollen die Schließzeiten vom Deutschen Schieferbergwerkmuseum und Eifel Total, dem Eifelmuseum, deutlich verlängert werden. Nach einem Vorschlag der Verwaltung stehen drei Varianten im Raum. Damit hat sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung auseinandergesetzt.

Wenn es nach der Verwaltung und dem eigens eingerichteten Krisenstab geht, sollen die beiden Einrichtungen in der Genovevaburg mehr als vier Monate lang dichtmachen, vom 2. November bis zum 15. März. Unberührt würden Trauungen in der Burg und der Adventmarkt im Burghof bleiben. Das ist Variante eins.

Mehrere Alternativen von Schließzeiten

Eine Alternative bestünde darin, die übliche Schließzeit vom 15. Januar bis zum 15. Februar plus die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr zu nehmen. Variante drei schließlich hat zum Inhalt, die beiden Museen in der Zeit vom 2. November bis zum 15. März an drei Tagen zu öffnen: freitags, samstags und sonntags. Für letztgenannte Variante mochte sich Walter Scharbach, AfD-Fraktionsvorsitzender im Mayener Stadtrat, erwärmen. In Ruhezeiten müsse die Raumtemperatur angesichts vieler Exponate und des Mobiliars bei 16 Grad liegen, der Betrieb könne mit 19 Grad gefahren werden. Dann sei so viel nicht mehr zuzugeben.

Dies sei nicht „zielführend“, entgegnete der zuständige Fachbereichsleiter Uwe Hoffmann. Ohnehin würden die Museen wegen Wartungsarbeiten für einen Monat geschlossen bleiben. Dann würde wenig gespart. Eine mit dem Grubenfeld gleichzeitig anlaufende Öffnung hätte im Übrigen den Vorteil, dass man dies alles parallel im Gleichklang bewerben könne.

Wir als Stadt dürfen nicht nur im Sommer attraktiv sein.

Anne Schnütgen, Grünenfraktion im Stadtrat

Hoffmann erläuterte auch, dass mit den Mitarbeitern über die Zeit der Karenz gesprochen werde. Die meisten würden als Minijobber arbeiten. Die Stadt denke daran, Zeitverträge umzustellen und mit denjenigen Mitarbeitern, die tariflich bezahlen werden, einen tarifkonformen, anderweitigen Einsatz zu vereinbaren. Gleiches habe man während der Pandemie ohne Probleme umsetzen können.

Auch Personal wäre von Schließung auf Zeit betroffen

CDU-Fraktionschef Christoph Rosenbaum sah das Umstellen von Verträgen als „sehr problematisch“ an. „Zumal wohl einige Mitarbeiter auf ihr Geld angewiesen sind“, sagte er. Vier Monate ohne Museen in der Stadt seien „schon heftig“. Er erwarte sich Vergleiche mit den Nachbarkommunen, insbesondere Koblenz und Andernach.

Auch Helmut Sondermann (SPD) sagte, man müsse „dreimal überlegen, auf Dinge zu verzichten, die man gern hat“. Anne Schnütgen (Grüne) ergänzte, dass „wir als Stadt nicht nur im Sommer attraktiv sein dürfen“. Sie favorisiert Variante drei mit drei Öffnungstagen in der Woche. Dagegen war Ekkehard Raab (FDP) für eine mehr als dreimonatige, durchgängige Schließung. Martin Reis (CDU) und mehrere andere Redner verlangten belastbares Datenmaterial, was eine längere Schließzeit an Einsparungen bringen würde.

Der Klimaschutzmanager werde Zahlen liefern, sagte Oberbürgermeister Dirk Meid, schränkte aber ein, dass nicht für jedes Detail Daten ermittelbar sind. Er schlug vor, dies in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses Ende September vorzulegen. Insofern wurde im Stadtrat jetzt kein Beschluss gefasst.

Top-News aus der Region