Mayen
Mayen: LEA stellt antike Lebensweisen nach

Experimentelle Archäologie: Das bedeutet, vergangene Techniken neu erproben, verstehen, auswerten. Bei den Tagen der offenen Tür konnten Besucher hautnah erleben, wie die Forschung in der Praxis aussieht. Foto: Andreas Walz

Andreas Walz

Mayen - Das Labor für experimentelle Archäologie (LEA) in Mayen ist am Samstagmorgen offiziell eröffnet worden. Landrat Alexander Saftig betonte in seiner Ansprache den Nutzen für die Region: "Mayen ist nunmehr der zweitgrößte Wissenschaftsstandort in Rheinland-Pfalz."

Mayen – Das Labor für experimentelle Archäologie (LEA) in Mayen ist am Samstagmorgen offiziell eröffnet worden. Landrat Alexander Saftig betonte in seiner Ansprache den Nutzen für die Region: „Mayen ist nunmehr der zweitgrößte Wissenschaftsstandort in Rheinland-Pfalz.“

200 geladene Gästen nahmen an der Feier auf dem Gelände des Grubenfelds im Vulkanpark teil. Sowohl am Eröffnungstag als auch am Sonntag nutzten die Mayener die Gelegenheit, um sich bei den Tagen der offenen Tür mit der Thematik der experimentellen Archäologie auseinanderzusetzen. „Dieses Labor ist ein Wegbereiter im deutschen Sprachraum und eine einmalige Geschichte. LEA ist ein Glücksfall für Mayen und die Wissenschaft“, sagte Prof. Dr. Falko Daim, Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums.

Als Spezialgebiet der Archäologie erforscht die experimentelle Archäologie vor allem technologische Fragestellungen. In Mayen werden nun praxisbezogene Aspekte antiker Lebensweisen untersucht: Anhand von Fundstücken, Malereien und Texten wird im Labor versucht, Arbeitstechniken der Vergangenheit zu erschließen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden von den Archäologen später angewandt, um frühere Abläufe nachzubilden und den Stand vergangenen Epochen erfahrbar zu machen. Landrat Saftig stellte die Bedeutung des Labors für die Region heraus: „Wir sollten uns an der Idee berauschen. Hier ist ein modernes Märchen entstanden. Mit dem genialen Partner Herrn Daim haben wir die Planungen komplett umgesetzt. Mayen wird dadurch unheimlich aufgewertet. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt zugegriffen.“ Zugegriffen, weil die Gesamtkosten von mehr als 950 000 Euro mit 700 000 aus dem Konjunkturpaket II vom Land gefördert wurden. Der Eigenanteil des Kreises Mayen-Koblenz lag zudem bei mehr als 200 000 Euro. Die Stadt Mayen stellte im Gegenzug das Grundstück kostenfrei zur Verfügung.

Mayens Bürgermeister Rolf Schumacher sagte: „Sie sehen, dass der gesamte Stadtvorstand heute anwesend ist. Auch das unterstreicht die Bedeutung von LEA. Entdeckerfreunde werden hier auf ihre Kosten kommen. Es gibt Mitmach- und Probierstationen. Versuchen sie sich doch alle einmal beim Eisenschmieden, beim Töpfern oder beim Stockbrotbacken.“

Der designierte Mayener Oberbürgermeister Wolfgang Treis hatte am Samstag seinen ersten größeren Auftritt. Er sagte in seiner kurzen Ansprache: „Das Grubenfeld ist um eine weitere Attraktion bereichert.“

Generaldirektor Daim appellierte vor dem Rundgang mit dem prominenten Besuch aus Politik und Wirtschaft: „Empfehlen Sie uns weiter. Wir freuen uns über jeden Interessenten.“

Von unserem Mitarbeiter David Geisbüsch

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