Von unserem Mitarbeiter Axel Holz
Ende 2013 hatte der Stadtrat beschlossen, das Projekt umzusetzen. Was ließ sich in zwei Jahren erreichen, und was ist aktuell geplant?
Beide Gesprächspartner verweisen zunächst auf einen Ausspruch des deutschen Physikers Albert Einstein, der sinngemäß lautet: Sind erst die Bienen ausgestorben, stirbt vier Jahre später der Mensch. Sie berichten übereinstimmend, dass die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes mittlerweile ihr Herzblut in das Projekt steckten. Entstanden sind Blumenwiesen entlang der Polcher Straße und „Im Sürchen“ (Hausen), Staudenbeete am Burgberg und ebendort auch ein Bienenvolk zum Anschauen, Bienenschaugärten am neuen Rathaus, die Aktion „Nistkasten und Insektenhotel“ im Zusammenwirken mit der St.-Veit-Schule sowie ein Bienen- und Schmetterlingsgarten an der Grundschule Kürrenberg. Die „Bienenfreundliche Stadt“ wurde ins Leader-Projekt der Region aufgenommen und ist jetzt Pilotprojekt geworden. Der geplante Bienenlehrpfad auf dem Grubenfeld wird ebenfalls umgesetzt.
Der Arbeitskreis zum Projekt wird sich demnächst mit weiteren Schritten befassen: Wolfgang Seul erstellt eine Bienenstaudenmischung, die Bienen anlockt und zugleich den Menschen optische Anreize bietet. Der Stadtteil Alzheim will zwei Ortseinfahrten mit bienenfreundlichen Pflanzen verschönern. Die Kreissparkasse beabsichtigt, Samenmischungen an Kunden zu verteilen. Außerdem, und das halten Schumacher und Seul für besonders bemerkenswert, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Interesse am Projekt bekundet. Es fördert unter Umständen eine Kooperation mit einer Heidelberger Forschungseinrichtung.
Schumacher und Seul berichten auch von weiteren Plänen für das Projekt. Es könnte eine Tauschbörse für Wildstauden (Samen) geben, eine Zusammenarbeit mit den regionalen Imkervereinen wird angestrebt, die Beschilderung der Beete soll verbessert werden, Bienenweiden sollen kenntlich gemacht werden, wie zum Beispiel die Lindenallee auf dem Friedhof. Und eventuell wird der Wettbewerb „bienenfreundlicher Garten“ ins Leben gerufen. Die Schulgärten sollten aufgewertet werden, und schließlich werden die Verkehrsinseln in den Blick genommen, um sie als Weideflächen für Bienen zu nutzen.