Kriminalität in der Eifelstadt
Maskierter überfällt Mayener Bäckerei am frühen Morgen
Am frühen Mittwochmorgen ist eine Bäckereifiliale in der Mayener Innenstadt überfallen worden.
Rico Rossival

Ein maskierter Mann steht plötzlich in einer Bäckerei in der Mayener Innenstadt. Er will Geld und droht den Mitarbeitern.

Es ist 7.45 Uhr am Mittwochmorgen, als es passiert: In einer beliebten Bäckereifiliale in der Mayener Marktstraße steht plötzlich ein Mann mit Sturmmaske. Dass er keine Brötchen kaufen will, ist offensichtlich. Laut der Mayener Polizei droht er den Mitarbeitern Gewalt an und fordert Geld. Dann flüchtet er zu Fuß in Richtung Mayener Marktplatz. Verletzt wird bei dem Überfall niemand.

Die Polizei leitet sofort eine Fahndung in der Innenstadt ein. Und die Beamten bitten die Öffentlichkeit um Hilfe. Wer hat Verdächtiges beobachtet? Oder wer kennt einen Mann, auf den folgende Beschreibung zutrifft? Der Täter soll laut der Polizei etwa 1,70 Meter groß und 20 Jahre alt sein. Er trug außer der Sturmmaske eine schwarze Bomberjacke mit weißem Schriftzug auf dem Rücken sowie schwarze Stoffschuhe. Er sprach akzentfrei Deutsch.

Die Bäckereimitarbeiter sind nach dem Überfall schockiert. Sie hängen einen handgeschriebenen Zettel an die Tür: „Aus persönlichen Gründen bleibt die Filiale heute geschlossen! Wir bitten um Verständnis.“

"Aus persönlichen Gründen bleibt die Filiale heute geschlossen", steht auf dem Zettel, der an der Tür hängt.
Rico Rossival

Die Mayener Marktstraße ist eine beliebte Einkaufsstraße. Schon wenige Stunden nach der Tat ist sie belebt wie immer. Menschen schlendern durch die Fußgängerzone, bummeln durch einen Buchladen oder eine Parfümerie, kaufen sich eine Zeitung und sitzen in einem der vielen Cafés.

Eine Einzelhändlerin, die ihren Namen öffentlich nicht lesen möchte, ist erschrocken, als sie von dem Überfall hört. Auf die Frage, ob der Vorfall ihr Sicherheitsempfinden beeinflusst, sagt sie: „Ich habe mir bisher noch keine großen Sorgen wegen eines Überfalls gemacht. Wir machen uns mehr Gedanken über Diebstahl“, erzählt sie. Vor allem Tabakwaren seien inzwischen ein begehrtes Gut. Grundsätzlich sei man deshalb zu zweit im Geschäft, aber selbst das schütze nicht vor Gaunern. „Letztens hat jemand einen Grappa für 89 Euro geklaut“, sagt die Frau. Später sei der Dieb völlig betrunken in der Nähe gefunden worden. Nachdenklich fügt sie hinzu: „Bis jetzt dachte ich immer, es werden nur Juweliere überfallen.“

Die Marktstraße in Mayen ist eine beliebte Einkaufsstraße.
Rico Rossival

(Versuchte) Einbrüche in Juweliergeschäfte gibt es in Mayen tatsächlich häufiger, zuletzt in einer Mai-Nacht 2024. Unbekannte Täter drangen gegen 4.10 Uhr brachial in ein Juweliergeschäft ein und entwendeten diversen Schmuck. Das teilte die Polizei damals mit. Vermutlich fuhren die Einbrecher mit einem Fahrzeug rückwärts gegen den heruntergelassenen Rollladen, beschädigten so die dahinter liegende Eingangstür und stürmten dann in das Geschäft. In Windeseile steckten die Täter verschiedene Schmuckstücke ein und konnten noch vor Eintreffen der Polizei unerkannt fliehen.

Im Dezember 2020 versuchte ein Täter, die Schaufensterscheibe eines Juweliergeschäftes in der Innenstadt mit einem Vorschlaghammer zu zertrümmern, scheiterte aber am Sicherheitsglas. Aufgrund des Lärms alarmierten Nachbarn die Polizei. Sie nahmen kurze Zeit später einen 43-jährigen Mann fest.

Juwelier zieht Konsequenzen aus Überfall

Im Februar 2020 war es zwei Tätern (23 und 25 Jahre alt) gelungen, die Eingangstür eines Juweliergeschäfts einzuschlagen. Damals informierte ein aufmerksamer Zeuge sofort die Polizei, die sehr schnell am Tatort eintraf, und die beiden Männer noch im Geschäft festnehmen konnte. Sie waren gerade dabei, das Diebesgut in einer Tüte zu verstauen.

In der Mayener Innenstadt gibt es mehrere Juweliere. Einer von ihnen hat bereits Konsequenzen aus den Überfällen gezogen. Auch er möchte seinen Namen nicht öffentlich genannt wissen, sagt aber so viel: Seine Geschäftstür ist inzwischen immer abgeschlossen – von innen. Wenn ein Kunde vor der Tür steht, muss er klingeln. In den größeren Städten hätten viele Juweliere inzwischen eine Security, sagt der Mann noch. Aber so schlimm sei die Situation in Mayen noch nicht.

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