Schäden des Tieres müssen umgehend beseitigt werden - Viele Gemeinden müssen zustimmen
Marder bereitet Kita Wanderath Sorgen: Schäden des Tieres müssen umgehend beseitigt werden
In der katholischen Kindertagesstätte St. Luzia in Baar-Wanderath hat sich ein Marder eingenistet, und zwar auf dem Speicher der Einrichtung. Dieser sorgt dafür, dass die Dämmwolle – an der Raumakustikdecke ist der Rieselschutz defekt - jeden Morgen in den Räumen zu finden ist. Die Dämmwolle wird vor Beginn der Betreuungszeit durch das Personal entfernt.
Elvira Bell

Der Ortsgemeinderat Baar hat vor wenigen Tagen grünes Licht für die Kostenbeteiligung an Sofortmaßnahmen, die in der katholischen Kindertagesstätte (Kita) St. Luzia im Ortsteil Wanderath erforderlich sind, gegeben.

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Zudem wurde Ortsbürgermeister Erwin Augel vom Rat beauftragt, die Vereinbarung über eine Kostenbeteiligung bei Baumaßnahmen an der Kita zwischen der Pfarreiengemeinschaft St. Jodokus Langenfeld (früher: katholische Kirchengemeinde St. Valerius, Wanderath) und der Ortsgemeinde Baar zu unterzeichnen. Akuter Anlass für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen ist ein Marderbefall auf dem Speicher der katholischen Kita. Der Marder hat einige Schäden verursacht.

Vorausgegangen war eine Besichtigung der Einrichtung vonseiten der Unfallkasse Rheinland-Pfalz und der hierüber verfasste Bericht vom 10. Dezember vergangenen Jahres. Dabei wurde laut Sitzungsvorlage der Verbandsgemeindeverwaltung Vordereifel festgestellt, dass jeden Morgen Hinterlassenschaften eines Marders entsorgt werden müssen. So ist an der Raumakustikdecke der sogenannte Rieselschutz defekt und die Dämmwolle fällt herunter. Nach dem Urteil der Unfallkasse kann das Einatmen von künstlichen Mineralfasern gesundheitsschädlich sein. Ebenso könnte die Gesundheit wegen Kot und Urin des Marders gefährdet werden. Die Unfallkasse hat den Betriebsträger unter Fristsetzung aufgefordert, die Gesundheitsgefahren zu beseitigen.

Der Beschluss des Ortsgemeinderates Baar reicht allerdings allein nicht aus, denn auch die Räte in Herresbach, Siebenbach, Welschenbach, Kaltenborn, Meuspath und Nürburg müssen zustimmen. Zumal Kinder aus diesen Gemeinden die Kita in Wanderath besuchen. Die insgesamt sieben Gemeinden müssen den Kostenanteil für die Sanierung, der entsprechend der Einwohnerzahl aufgeteilt wird, übernehmen. Bei der Umsetzung der Sofortmaßnahmen in der Kindertagesstätte St. Luzia werden die Kosten unter dem Bistum Trier (35 Prozent) und den beteiligten Ortsgemeinden (insgesamt 65 Prozent) aufgeteilt.

Ausgehend von Gesamtkosten in Höhe von 68.100 Euro beteiligt sich das Bistum mit 23.835 Euro und die Gemeinden mit 44.265 Euro. Für Kostenverteilung bei Baumaßnahmen muss zudem eine Vereinbarung zwischen der katholischen Pfarreiengemeinschaft St. Jodokus in Langenfeld und den Ortsgemeinden Herresbach, Siebenbach, Welschenbach, Kaltenborn, Meuspath und Nürburg unterzeichnet werden. Diese Vereinbarung gilt rückwirkend befristet vom 1. September 2022 bis zum 31. Dezember 2023. Die Belastungen für die einzelnen Ortsgemeinden, die insgesamt 2146 Einwohner haben, stellt sich wie folgt dar: Baar 15.140 Euro, Herresbach 10.396 Euro, Siebenbach 4105 Euro, Welschenbach 1011 Euro, Kaltenborn 6951 Euro, Meuspath 3156 Euro und Nürburg 3507 Euro.

Nach Aussage von Wilfried Börder, dem Sachgebietsleiter der Verbandsgemeinde Vordereifel, haben bislang die Ortsgemeinden Baar und Kaltenborn (Verbandsgemeinde Adenau) die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Börder ist sehr zuversichtlich, dass bis Ende dieses Jahres alle Beschlüsse gefasst sind. „Ich bin mir dessen ganz sicher“, äußerte Börder in einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Da vier Gemeinden in der VG Vordereifel und drei in der VG Adenau beheimatet sind, hat es eine gemeinsame Versammlung in der Kita Baar-Wanderath mit Vertretern der beiden Verbandsgemeinden, mit dem Betriebsträger (katholischen Kita gGmbH) und dem Bauverantwortlichen für den Kita-Bau des Bistums Trier gegeben. Dabei hätten alle Verantwortlichen erklärt, die Beschlüsse zu unterzeichnen. Unsicher sei jedoch, selbst wenn die Beschlüsse gefasst sind, wann die Arbeiten beginnen.

Wenn die Sofortmaßnahmen vorgenommen werden, soll auch die spätere Generalsanierung betrachtet und mit einbezogen werden, um zusätzliche Kosten zu vermeiden. Weiterhin stehe die Generalsanierung der Einrichtung im Raum. Deren Notwendigkeit wurde bei einer gemeinsamen Begehung der Kita vor sechseinhalb Jahren von Kirchenvertretern der Katholischen Kirchengemeinde Wanderath mit Baufachleuten des Bistums Trier festgestellt. Sämtliche Baumängel der Einrichtung seien seinerzeit erstmals erfasst worden. Das damals beauftragte Architekturbüro Bungarten legte Anfang 2018 eine Kostenschätzung vor. Sie belief sich auf rund 560.000 Euro.

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