1 Die Ausgangslage: Zunächst hatte der Marktausschuss im Sommer 2017 das Ende des Pferdemarktes beschlossen. Später bereute er es. Der Hintergrund waren arge Befürchtungen des langjährigen Organisators Uwe Stefener, dass die Händlerpferde hoch ansteckende Krankheiten verbreiten könnten – im schlimmsten Fall für die betroffenen Tiere tödlich. Der Ausschuss schloss daraufhin einen Vertrag ab, der bis 2020 den Pferdehandel verbieten sollte. Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt.
2 Der Durchbruch: Der entscheidende Moment zur Rettung des Pferdemarktes, ist die beiderseitige Absprache mit dem Veterinäramt in Koblenz. Uwe Stefener betont: „Das Veterinäramt hat Bedenken ausräumen können.“ Das Thema Pferdeseuche konnte „abgegrenzt werden“, indem das Amt vorschreibt, dass ein Pferd, das zum Verkauf angeboten wird, eine maximal drei Tage alte Gesundheitsattest des jeweiligen Hoftierarztes vorweisen muss. Pferdemarkt-Chef: „Somit ist das Risiko für uns überschaubar.“ Insbesondere im Blick auf die infektiöse Anämie, eine schwere Blutkrankheit.
3 Das neue Gepräge: Mit einigen Neuerungen will Stefener auf den Pferdemarkt am Dienstag aufmerksam machen. Stichwort Präsentation und Tierwohl: Hat es traditionell immer ein langes Tau gegeben, an dem sich die Tiere einreihen lassen mussten, werden die Vierbeiner jetzt in Paddocks eingegrenzt, jeder für sich. „So erhält jedes Pferd einen Individualspielraum, der funktioniert“, sagt Stefener und ergänzt zufrieden: „Mit dieser Variante kann ich als Pferdemann gut leben.“ Ohnehin werden Schau- und Verkaufspferde räumlich getrennt werden. Der Organisator hofft, dass dies vom Publikum angenommen wird. Die Mehrkosten für die neuen Boxen übernimmt im Übrigen Stefener selbst.
4Neue Impulse: Es soll einen klaren Akzent auf das Thema Landwirtschaft geben. Zurück zu den Wurzeln: Kühe werden ebenso gezeigt wie Ziegen. Warum? „Die Kinder sollen wissen, wie eine Kuh so riecht.“ Ebenso wird Platz auf dem nächsten Pferdemarkt für Oldtimer sein, insbesondere Traktoren und altes landwirtschaftliches Gerät. Die alten Schätzchen werden rechte Hingucker sein, verspricht Uwe Stefener. In den Fokus gerückt wird der Einsatz von Pferden. „Damit wollen wir dem Markt ein individuelles Gesicht geben.“
5Die Reaktionen aus der Stadt: Der Marktausschuss ist ebenso erleichtert wie Oberbürgermeister Wolfgang Treis. „Der Pferdemarkt erfährt seine Bedeutung für die Stadt Mayen insbesondere durch seine lange Tradition. Dadurch stellt er einen wichtigen Mosaikstein im Gesamtprogramm des alljährlichen Lukasmarkt dar“, sagt Treis. Und Marktmeister Horst Krämer freut sich, dass vieles an die Tradition anknüpft. Krämer: „Erfreulicherweise konnte Einigung erzielt werden, dass die Händlerpferde wieder am alten Standort ausgestellt werden.“
- Interessenten am Pferdemarkt können sich per E-Mail an uwestefener@yahoo.de wenden.