Von einer Vorstellung müssen sich alle verabschieden, die an einem Bach oder Fluss wohnen: Den hundertprozentigen Schutz vor einlaufendem Hochwasser wird es nie geben. Das hat auch das Land bei verschiedenen Infoveranstaltungen deutlich gemacht. Allerdings soll die Kommune ihren Bürgern reinen Wein einschenken, was möglich und machbar ist. In der Gerberstraße warten Bürger auf Antworten. Sie erhoffen sich, dass die Stadt grünes Licht gibt, damit eine sperrige Betonbrücke abgerissen wird – diese wirkt wie ein Bollwerk bei Extremhochwasser wie vor vier Jahren.

Mayener fordern erneut Abriss einer Nettebrücke
Im Juli 2021 hat die Brücke in der Mayener Gerberstraße wie ein Sperrriegel gewirkt: Sie hat das aufkommende Hochwasser der Nette in die nahe gelegenen Häuser gedrückt. Die Anwohner verlangen den Abriss – damals wie heute.
Im fünfstelligen Euro-Bereich dürften Abriss wie Wiederaufbau der Brücke jeweils liegen. Das wäre unterm Strich wohl immer noch günstiger, als dass die Allgemeinheit die Schäden von Anliegern begleichen muss, die in der Gerberstraße mehr als 1 Million Euro ausmachten. Auf jeden Fall ist es am besten, wenn man im Dialog bleibt, auch wenn der nicht immer vergnügungssteuerpflichtig und einfach ist. Aber miteinander reden ist besser als schweigen, anders, als wie es die Stadt tut. So etwas fördert nur Politikverdrossenheit – und Aversion gegen künftige Entscheidungen aus dem Rathaus.