Kreis MYK
Landkreis Mayen-Koblenz rechnet mit 1100 Asylbewerbern

489 Flüchtlinge sind in diesem Jahr in die Region Rhein-Mosel-Eifel gekommen.

dpa

Kreis MYK. Die Zahl der Asylbewerber im Landkreis Mayen-Koblenz steigt und steigt. 489 Flüchtlinge sind in diesem Jahr in die Region Rhein-Mosel-Eifel gekommen. Ging die Kreisverwaltung im März für das ganze Jahr 2015 noch von 800 Asylbewerbern aus, so rechnet sie jetzt mit 1100.

Von unserem Redakteur Albrecht Kahl

Das machte Landrat Alexander Saftig in der jüngsten Kreistagssitzung deutlich, in der er auf Antrag der AfD über die Hilfen für die Flüchtlinge berichtete. Dem Landrat nach zu urteilen kann sich das Engagement der Kreisverwaltung, der Kommunen und vieler ehrenamtlich tätiger Bürger sehen lassen.

Allein in den vergangenen drei Monaten habe man einige weitere Maßnahmen, Aktivitäten und Entscheidungen initiiert, die zu einer besseren Situation der Flüchtlinge führen sollen. Saftig nannte hier unter anderem:

Förderung von Sprachkursen durch die Kreisverwaltung mit bis zu 30 000 Euro. Das kommt Asylbewerbern zugute, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus keine Berechtigung zur Teilnahme an einem Integrationskurs haben.

Entwurf einer „Konzeption Flüchtlingshilfe“. Diese soll ein effizientes Handeln hinsichtlich des Zuzugs der Asylbewerber sicherstellen. Hier nannte er die Sprachförderung, die ergänzend zu den bisherigen Sprachförderangeboten und der bereits zugesagten Förderung durch den Landkreis weiter ausgebaut werden soll. Im Internet soll eine Netzwerkplattform „Flüchtlingshilfen“ aufgebaut werden. Hier haben dann alle Institutionen, Vereine und ehrenamtlich Engagierte die Möglichkeit, eigene Angebote darzustellen und sich auszutauschen. Zudem will die Kreisverwaltung noch stärker auf die Dienste von Dolmetschern zurückgreifen. So sollen beispielsweise Ratgeber wie etwa zur Mülltrennung und zum Energiesparen in die Herkunftssprachen der Flüchtlinge übersetzt werden. Weiter sieht das Konzept vor, das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingsarbeit durch gezielte finanzielle und beratende Unterstützung zu stärken.

Willkommensatlas für Flüchtlinge: Zum 11. Juni wurde der Willkommensatlas für Flüchtlinge online geschaltet. Er ist landesweit der erste seiner Art, stellt einen mehrsprachigen Wegweiser für die Flüchtlinge dar und informiert diese über diverse Themenbereiche.

Profilbogen für Flüchtlinge: In Zusammenarbeit mit Vertretern der Kammern, der Arbeitsagentur, dem Jobcenter, der Wirtschaftsförderung und des DGB wurde ein „Profilbogen für Flüchtlinge“ erstellt. Damit soll die Qualifikation der Asylbewerber frühzeitig und flächendeckend abgefragt werden, um frühzeitig die berufliche Anerkennung von Bildungsabschlüssen und die Arbeits- und Ausbildungsvermittlung einzuleiten.

Die Kreisverwaltung beteiligt sich auch an der Initiative des Hotel- und Gaststättenverbandes. Dieser will geeignete Flüchtlinge für eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe vermitteln.

Darüber hinaus steht die „Koordination Flüchtlingshilfe“ des Kreishauses in Kontakt mit der Kreisvolkshochschule in Sachen Sprachkurse, sie kooperiert mit der Initiative Region Mittelrhein, nimmt an Veranstaltungen der Schulaufsicht zur Sprachförderung teil, informiert den Beirat für Migration über die Situation der Flüchtlinge im Landkreis.

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