Gegen eine kleine Gebühr wurde der Säuregehalt des Wassers geklärt, zudem wurde es auf Nitrate und Chlor untersucht. Auch gab es noch die Möglichkeit, gegen eine höhere Gebühr weiterführende Tests durchzuführen, um so zum Beispiel den Eisengehalt oder eine Verunreinigung durch Bakterien prüfen zu lassen.
Damit niemand zu lange warten musste, nahm Peter Brückner, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst, die Proben an, während der Diplom-Physiologe Harald Gülzow die Proben testete. Der Test einer Probe dauert bei den momentanen Wetterbedingungen immerhin 20 Minuten. Brückner beriet die Menschen auch, auf was sie alles testen lassen sollten. Dabei war die zentrale Frage, für was das Wasser benutzt wird. Gülzow erläuterte, dass für die Untersuchung auf Nitrat ein chemisches Verfahren angewandt wird, während es sich bei den anderen beiden Tests um elektrische Messungen handelt.
Unter den Personen, die am Mittwochmorgen eine Probe abgaben, war auch Erwin Kirst. Er hat ein Grundstück gekauft, auf dem sich auch ein Brunnen befindet. Dieser sei schon so alt, dass keiner mehr so recht sagen kann, von wann er stammt. Nun interessiert ihn, wie es um die Wasserqualität des Brunnens steht. Die Aktion mit dem Labormobil findet Kirst super: „Man weiß ja auch nicht, wo man so was sonst machen lassen kann.“ Auch Margret Kempf gab eine Probe ab. Ihr Mann erzählt, dass es bei ihnen im Dorf einen Brunnen gibt, der nun aber verworfen worden sei. Er ist aber der Meinung, dass das Wasser im Brunnen gut ist. Durch den Test erhofft er sich Klarheit. Klarheit wollten die meisten der Brunnenbesitzer haben. Deswegen entschied sich auch die Mehrheit für die teureren Tests. Sie werden erst in den kommenden Wochen ihre Ergebnisse erhalten. Lediglich vier Proben wurden an Ort und Stelle analysiert. Gülzow erklärte im Anschluss, dass drei der vier Proben in Bezug auf den Nitratgehalt unauffällig gewesen seien. Eine der Proben hätte einen Wert knapp über dem Grenzwert enthalten. In Sachen Säure- und Chlorgehalt seien alle Proben unauffällig gewesen. Überraschend kam das Ergebnis für ihn nicht: „Die Leute, die kommen, sind meist aus der Gegend. Städtische Brunnen sind in der Regel in einem besseren Zustand als Brunnen auf dem Land.“
Das Labormobil tourt von Mai bis Oktober quer durch Deutschland und bietet Brunnenwasseranalysen an. Bis zu 150 Personen kommen im Hochsommer zum Labormobil. Soviel waren es in Mayen bei Weitem nicht, aber Harald Gülzow hatte aufgrund des trüben Wetters Verständnis dafür.