Die Lapidea-Grundidee: Die Förderung der Steinbildhauerkunst mit heimischem Naturstein wurde wieder neu belebt – somit wird auch regionalen Künstlern ein Podium geboten. Und zwar von bekannten Bildhauern, die bereits seit zehn Jahren in Symposien in Ettringen und Mendig erfolgreich zusammengearbeitet haben (die RZ berichtete).
Nun nutzen auf Initiative der Stiftung Lapidea für Kunst und Kultur mit ihrem Vorsitzenden Rolf Schumacher die sieben Künstler Maria Hill, Werner Geilen, Knut Hüneke, Guido Krämer, Thomas Müller, Mohammad Taherini (genannt Mo. T.) sowie Alexander May, der Intendant der Mayener Burgfestspiele, insgesamt sieben Tage, um sieben etwa zwei Meter hohen Natursteinen künstlerisches Leben einzuhauchen. Als Koordinator ist Richard Frensch, dem die Mayener Kulturszene aufgrund des langjährigen Engagements in der Stehbach-Galerie viel zu verdanken hat, mit im Boot.
Am Montagabend fand die offizielle, musikalisch von Burgfestspieldarsteller Michael Ophelders und dem aus Ettringen stammenden Gitarrenvirtuosen Michael Lohr umrahmte Eröffnung des Kulturevents statt. Das Interesse der zahlreichen Besucher war enorm. In seinem Grußwort, mit dem er den Bogen von Geschichten erzählenden Skulpturen und Bauwerken über den Stellenwert „Stein“ in unserer Kulturlandschaft bis hin zu den Menschen, die die Kultur leben, spannte, dankte Landrat Alexander Saftig allen, die die Neuauflage von Lapidea ermöglichten. Sein besonderer Dank galt Rolf Schumacher. „Er hat das Ganze in die Hand genommen und im Sinne der Gründer fortgeführt.“ Den Künstlern wünschte Saftig Glück beim Werken und „das wir zusammen alles gut verkauft kriegen. Auch das gehört zur Kunst.“
Darüber, dass das Lapidea-Areal neu umgestaltet werde und „wir unseren Teil aktiv zum Welterbeprojekt Mühlsteinrevier Mayen-Eifel beitragen“, informierte Rolf Schumacher. Daher würden am heutigen Mittwochmorgen vier bemerkenswerte Skulpturen von Knut Hüneke aufgestellt.
„Wir hoffen, unseren Mitbürgern, aber auch den touristischen Besuchern und Kunstkennern reizvolle Perspektiven zu bieten, indem wir verschiedene neue Exponate gestalten, präsentieren und verkaufen, die Aufmerksamkeit erzeugen und die das Grubenfeld als Kunstobjekte zusätzlich bereichern.“ Den Künstlern wünschte Schumacher eine segensreiche Woche mit viel Publikum und „viel Interesse an ihrer Arbeit und Freude am Schaffen“.
Die Unterstützung durch die Nachbarschaft, durch andere steinreiche Gemeinden in der Vordereifel, hob Bürgermeister Bernhard Mauel in seinem Grußwort hervor. Wichtig sei es, so Mauel, die Kulturszenen miteinander zu verbinden. Es habe hier eine Zeit der Handlungslosigkeit gegeben. „Ich bin mir sicher, dass von dem heutigen Tag wieder ein Signal ausgeht, dass wir auch diesen Ort wieder mehr in Wert setzen, was in den letzten Jahren ein wenig verloren gegangen ist.“
Der Trend, dass immer weniger junge Menschen den Beruf des Steinmetzes erlernen, sei seiner Beobachtung nach rückläufig, berichtete Alexander May. Der Intendant der Mayener Burgfestspiele absolvierte eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Steinmetz und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. In der Antikensammlung Kassel und dem Pergamonmuseum in Berlin war May als Steinrestaurator tätig.
Bis Sonntag zu sehen
Noch bis Sonntag, 20. August, haben Interessierte die Möglichkeit, sich auf dem Mayener Grubenfeld-Gelände bei freiem Eintritt ein Bild von den Werken und den Künstlern zu machen, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und die Fortschritte am Stein zu beobachten. Die Abschlussveranstaltung findet am Sonntag, 20. August, ab 11 Uhr mit Musik und der Vorstellung der Skulpturen durch die Künstler statt. ef