Kritik geübt wurde nicht an der Sache als solches, sondern daran, dass der Schulleiter bei seinem Antrag auf zeitlich begrenzte Errichtung von Parkplätzen für zehn Lehrer und vier Betreuer auf dem ehemaligen Gelände an der Alten Schulstraße nicht den richtigen Ton getroffen hatte. In dem Anschreiben heißt es: „Eine Grundschule, die im Wachsen ist und ganz nebenbei als größte Grundschule der Verbandsgemeinde Vordereifel gilt, hätte deutlich bessere Umgebungsfaktoren, wenn auch die Personen, welche für den Ettringer Nachwuchs professionell vor Ort ihren Dienst tun, Parkraum zur Verfügung gestellt bekäme, der in der unmittelbaren Nähe der Grundschule liegt.“ Er könne sich denken, „dass das Argument kommt: Sollen die doch auf dem Kirmesplatz parken.“
Außerdem führte der Schulleiter an, dass es keinem Lehrer zuzumuten sei, „sein Fahrzeug auf dem ohnehin engen Schulhof abzustellen, da einerseits die fast 100 Schüler genug Platz während der Pausen benötigen und andererseits Fahrzeugschäden, die durch Schüler hervorgerufen werden, vom Lehrpersonal selbst bezahlt werden müssten.“ Diverse Anwohner stellten ihren Fuhrpark nicht auf ihrem Privatgelände ab, sondern „zweckentfremdet“ auf dem Gemeindeparkplatz oder auf den Parkplätzen oberhalb der Grundschule. Das Ettringer Schulgelände sei in den letzten Jahrzehnten zunehmend beschnitten worden. „Nachmittags können wir keine eindeutige Ordnungsregelung finden und uns manchmal nur mit polizeilicher Hilfe retten.“
Anwohnern die Parkplätze nicht wegnehmen
Verständnis brachten die Ratsmitglieder für die Situation der Lehrer auf, aber auch für die Anwohner, die beispielsweise alte Häuser gekauft und instand gesetzt haben. „Den Anwohnern möchten wir die Parkplätze nicht wegnehmen. Sie wurden irgendwann von den Anliegern bezahlt.“ Es sei eine schwierige Sache. „Wir müssen uns genau überlegen, wie wir das machen“, sagte Ortsbürgermeister Werner Spitzley. Er werde mit dem Schulleiter das Gespräch suchen. Man sollte das Anschreiben außer Acht lassen, um eine Lösung zu finden, appellierte Anne Krämer-Wendel. Ein Beschluss hierzu wurde nicht gefasst.
Einstimmig sprachen sich die Ratsmitglieder für die Ausweitung der Betreuenden Grundschule aus. Die Ortsgemeinde als Träger bietet an allen fünf Unterrichtstagen ein unterrichtsergänzendes und freiwilliges Betreuungsangebot an der Grundschule in Ettringen an. „Wir haben bisher eine Betreuung von 7 bis 14 Uhr“, berichtete Spitzley. Der Wunsch nach einer Betreuung bis 16 Uhr würde immer häufiger geäußert. „Mit den Kräften, die wir heute haben, könnten wir morgen schon bis 15 Uhr betreuen. Für die Betreuung bis 16 Uhr brauchen wir aber eine weitere Betreuungskraft.“
Eltern wählen vor dem Schuljahr ein Angebot aus
Ab 1. Januar 2024 bietet die Ortsgemeinde für die Klassen 1 bis 4 eine Betreuung von 7 bis 8 Uhr an, zudem für Klasse 1 und 2 von 12 bis 16 Uhr sowie für die Klassen 3 und 4 von 13 bis 16 Uhr. Die Eltern wählen vor Beginn des Schuljahres eines der Angebote aus und melden ihr Kind dafür verbindlich an. Eine vorzeitige Abmeldung vor Ablauf des Schuljahres ist nur aus wichtigem Grund und einer Frist von zwei Wochen zum Monatsende möglich.