Von unserem Redakteur Albrecht Kahl
Deren Sprecher Uwe Junge bezeichnete Saftigs Ausführungen zwar als „sehr erhellend“, fragte aber, wie sinnvoll es denn sei, Asylbewerber in den Deutschunterricht zu schicken, wenn doch von vornherein feststehe, dass diese aller Wahrscheinlichkeit nach kein dauerhaftes Bleiberecht erhalten würden. Junge spielte hier auf die Menschen aus den Balkanstaaten an, deren Asylanträge zum allergrößten Teil abgelehnt würden. Sein Fraktionskollege Horst Knopp fordert in diesem Zusammenhang eine Visumspflicht für Bürger aus den Balkanstaaten.
Landrat Saftig sieht darin aber kein Problem. Er geht davon aus, dass die Asylbewerber, die kaum Chancen haben, anerkannt zu werden, künftig in der Aufnahmeeinrichtung des Landes bleiben und gar nicht mehr in den Landkreis kommen. „Dann haben wir das Problem nicht mehr.“
SPD-Fraktionsvorsitzender Achim Hütten stellte das Engagement des Landrates und der Kreisverwaltung ebenso heraus, wie das der vielen Bürger, die sich ehrenamtlich um die Asylbewerber kümmern. Die Flüchtlinge würden, wenn man sie integriere, den hier Lebenden keine Arbeitsplätze wegnehmen, stellte Hütten fest. Es sei falsch, anzunehmen, dass diese dann ein Stück vom Kuchen wegnehmen würden. Im Gegenteil: Je mehr Menschen in und für die Volkswirtschaft tätig seien, umso größer werde der Kuchen.
„Wir sind in der Lage, die Flüchtlinge vernünftig zu betreuen“, stellte Georg Hollmann (CDU) fest und signalisierte auch Zustimmung für eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 120 000 Euro für die Integration der Flüchtlinge. „Wir müssen sofort helfen, wenn Menschen vor der Tür stehen.“ Bruno Seibeld (FWG) freute sich, dass die Kreisverwaltung das von seiner Fraktion angeregte Netzwerk für die Flüchtlingshilfe aufgegriffen habe.
Bei Enthaltung der AfD billigte der Kreistag das vom Landrat vorgestellte Konzept für die Flüchtlingshilfe und stimmte auch der damit verbundenen überplanmäßigen Ausgabe von 120 000 Euro zu.