Da der Kreis schon einige Schritte gegen die Erwärmung gesetzt hat, kommt er wahrscheinlich in den Genuss einer hohen Förderung. „Der Klimawandel ist auch für den letzten Dinosaurier erkennbar, deswegen wollen wir die Treibhausgasneutralität erreichen“, sagte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Lempertz.
Zukunft ist nichts, was so passiert. Sie lässt sich gestalten, hier und heute.
Sonja Gröntgen, Projektmanagerin „Smart Region MYK10“
In den Jahren 2019 bis 2022 hat der Kreistag einige Beschlüsse zur Klimaneutralität, zum Beispiel zur Energieerzeugung oder Energieeffizienz, gefasst. Diese kann sich der Kreis anrechnen lassen, wenn er jetzt dem von der Landesregierung initiierten Pakt betritt. Mit der Folge, dass bis zu 3,15 Millionen Euro in Aussicht stehen. Das könnte ab 1. Juli 2023 wirksam werden. Ein wichtiger Aspekt des Programmes ist die Beschleunigung von Umweltmaßnahmen. „Wir freuen uns, dass dies der Fall sein wird. Denn es kann nicht sein wie in der VG Vallendar geschehen, dass die Realisierung von Windkraftanlagen vier bis sieben Jahre in Anspruch nimmt“, sagte Fred Pretz (SPD).
Dagegen sah Horst Knopp von der AfD-Fraktion im Förderprogramm ein „vergiftetes Geschenk“, das die Gefahr berge, die Selbstverwaltung auszuhöhlen. Nach 20 Jahren ergebe sich auf Landesebene „ein erbärmliches Ergebnis“. Dagegen begrüßten Herbert Speyerer (FDP) und Klaus Meurer (Grüne) den Klimapakt. Bernhard Mauel (CDU) warnte vor Grundsatzdiskussionen, die zu nichts führten. Es gebe viel zu tun im Bereich von Verkehr und Gebäudeinfrastruktur. „Lasst uns doch mal einfach anfangen und anpacken“, appellierte Mauel an den Kreistag.
Nächstes Kapitel für „Smart Cities MYK10“
Nach 80 Sitzungen von Arbeitsgruppen mit etwa 2000 Teilnehmern wird jetzt ein neues Kapitel beim Pilotprojekt „Smart Cities MYK10“ aufgeschlagen. „Der Weg ist definiert, jetzt geht es von 2023 bis 2027 in die Umsetzung“, erläuterte Landrat Alexander Saftig. Wie die Projektmanager Sonja Gröntgen nochmals betonte, gehe es darum, den Landkreis MYK „zu einer digital nachhaltigen Region zu entwickeln“.
Jetzt werde in der Strategie des vom Bund geförderten Programmes der Rahmen bis in die 2030er-Jahre gesetzt. „Die jüngsten Monate haben uns alle gezeigt, wie die Digitalisierung unser Leben in allen Lebensbereichen zunehmend bestimmt“, sagte Gröntgen. Auch durch multiple Krisen wie die Corona-Pandemie, die ein Arbeiten und Lernen von zu Hause aus notwendig gemacht habe. Jetzt wolle man das Ruder selbst in die Hand nehmen. Eine Strategie soll im konstruktiven Diskurs mit vielen entwickelt werden. Es gehe darum zu definieren, wie und wohin „wir uns als Region entwickeln müssen“, so Gröntgen. Am 27. März befasst sich der Kreistag mit der Strategie, dann soll sie beschlossen werden. bro