Der Antrag sieht unter anderem vor, dass Mayen eine eigene CO2-Bilanz erstellt und eine Liste von Maßnahmen erarbeitet, wie der CO2-Ausstoß gesenkt werden kann. Außerdem soll bei allen zukünftigen Beschlüssen auch die Klimaverträglichkeit geprüft und die Bodenversiegelung vor allem im Bereich des privaten Wohnungsbaus gestoppt werden.
Außerdem fordern die drei Fraktionen in ihrem Antrag mehr Dachbegrünung, Flächenrecycling bei Bau- und Gewerbegebieten, Zisternen zur Regenwassernutzung sowie Fotovoltaikanlagen zur Eigenstromproduktion. Zusätzlich will man Maßnahmen ergreifen, damit sich der Mayener Stadtwald resistenter gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zeigt.
Dass der Stadtwald sehr unter der Hitze und Trockenheit der vergangenen beiden Sommer gelitten hat, erläuterte Förster Peter Göke in der Ratssitzung. Betroffen sind dabei besonders die Fichte und die Kiefer. „Wir haben im Mayener Stadtwald ungefähr elf Prozent Fichten und vier Prozent Kiefern“, berichtete der Förster. Da diese beiden Baumarten sehr unter der Trockenheit gelitten haben, sind sie extrem anfällig für den Borkenkäfer. Die Folge: Die Bäume verlieren ihre Nadeln und sterben. Da die Kiefern nicht kompakt im Stadtwald zusammenstehen, sondern ihren Standort mit anderen Baumarten teilen, gibt es diesbezüglich keine plötzlich baumlosen Flächen.
Bei der Fichte sei dies jedoch teilweise anders. Peter Göke berichtete, dass es eine Fläche von rund 80 Hektar gibt, die vornehmlich nur von Fichten bewachsen sei. „Und diese Flächen müssen wir wieder aufforsten“, betont der Waldexperte. Pro Hektar kalkuliert er dabei mit einer Summe von 10.000 Euro, sodass sich Gesamtkosten in Höhe von 800.000 Euro für Aufforstungen im Stadtwald in den kommenden Jahren ergeben.
Was die Vermarktung der kranken Bäume betrifft, so sind die Erträge nicht allzu gut. „Die Märkte sind voll, und zudem ist die Qualität des Holzes doch sehr stark gemindert“, sagt Peter Göke.
Der Antrag von CDU, Grünen und FDP sieht auch vor, dass die Stadt Mayen in ihrem Gebiet Flächen ausweist, auf denen Baumarten angepflanzt werden sollen, die sich als resistenter gegenüber der Klimaerwärmung erwiesen haben. Im kommenden Jahr soll übrigens ein Klimaschutzbeauftragter seine Arbeit in der Stadt aufnehmen. Die Kosten für diese neue Stelle in der Verwaltung werden dabei, wie Oberbürgermeister Wolfgang Treis betonte, zu 90 Prozent bezuschusst. „Und er wird sicherlich genügend Projekte anstoßen, mit denen die Stadt Mayen an anderer Stelle Geld einspart, um auch noch die übrigen zehn Prozent zu erwirtschaften“, so Wolfgang Treis.