Spende an die Kriegsopfer
Apropos Angriffskrieg und Erdbebenkatastrophe: Die Hälfte des Erlöses ihrer im Foyer verkauften Fanartikel spendet Boes für die Opfer des Krieges in der Ukraine und für die Menschen im Erdbebenkatastrophengebiet im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Für diejenigen, die an diesem Abend nichts kaufen, sondern etwas spenden wollten, stellte Boes kurzerhand einfach einen Sektkübel auf die Bühne. „Ich kenne zwei Trauma-Therapeutinnen aus Koblenz, die sich für die Menschen in der Ukraine einsetzen. Und auch unseren Tour-Bus werden wir, um Hilfe zur leisten, zur Verfügung stellen.“
Doch der Reihe nach: „Wir machen uns einen schönen Abend“, verkündete Mirja Boes, ehe sie so richtig loslegte. Und dann wollte sie wissen: „Welcher Mann ist denn eigentlich freiwillig hier?“. Mit den Worten „Schmeißt den Riemen auf die Orgel“, forderte Boes die vier Bandmitglieder auf, ihren Gesang mit ihren Instrumenten zu begleiten. Für die einzelnen Songs wechselten die Musiker mehrmals ihre Outfits. Sie erschienen als Frucht-Gemüse-Mix, im Bananen-, Erbsen-, Erdbeer- und Auberginen-Kostüm, in bunten Anzügen und auch in kurzen Tüll-Röckchen. Mit einem Augenzwinkern berichtete Boes von einer gelungen U-Untersuchung ihres Sohnes beim Kinderarzt „das Harte in seiner Unterhose war nur ein Legostein“. Auch von ihrer mit 51 Jahren noch vorhandenen eigenen Fruchtbarkeit „Ich habe noch Eier“ berichtete sie unverblümt.
Welcher Mann ist denn eigentlich freiwillig hier?
Mirja Boes
Immer wieder bezog sie das Publikum in das Programm mit ein. So beispielsweise einen Mann, dem der Bass zu laut war und auch zwei Frauen, die schon sehr lange beste Freundinnen sind. Sie wurden von zwei Musikern auf die Bühne begleitet, wo sie für eine „Liedlänge“ Platz nehmen und Sekt trinken durften. Mit dem Song „Gemischte Tüte“, erinnerte Boes an ihre eigene Kindheit, in der sie sich am Kiosk eine Tüte mit Süßigkeiten zusammenstellen konnte. „Habt ihr in Mendig auch so ein Büdchen?“ Zudem stellte sie die Frage: „Sind wir nicht alle eine gemischte Tüte?“
Gute Stimmung bis zum Schluss
Einen ganz besonderen Glanzpunkt setzten die spielfreudigen Musiker, als sie den von den Zuschauern gewünschten Schlager „Marmor Stein und Eisen bricht“, von Drafi Deutscher aus dem Jahre 1965 in unterschiedlichen Musikstilen und zum Teil auch auf ihren Knien tanzend darboten. Nach einem frenetischen Schlussapplaus betonte Boes: „Wir haben den Abend fröhlich angefangen. Noch zwei Zugaben, dann gehen wir fröhlich auseinander. Danke für diesen wunderschönen Abend.“