Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell
Pünktlich zum ersten Advent hatte die ehemalige Ortschefin an dem rund 2,5 Kilometer langen Rundwanderweg 60 Krippen aufgestellt und sie mit den entsprechenden Figuren bestückt: Die Krippen befinden sich im Wald unter Wurzeln oder auf moosbedeckten Plätzen. Auch wenn Weihnachten vorbei ist, werden die Krippen in der freien Natur noch stehen – dies meist bis Ende Januar.
Mäurer erzählt, wie es zu der Idee kam: „Ich habe im Jahr 2002 mit meinem Mann und meiner Schwägerin in der Wiedtalgemeinde Waldbreitbach den Krippenwanderweg besucht und war von der Vielfalt der ausgestellten Landschaften begeistert.“ Ihren Wunsch, auch in Kell einen solch romantischen Krippenwanderweg, an dessen Schönheit sich jeder erfreuen kann, zu schaffen, hat die heute 67-jährige Sammlerin in die Tat umgesetzt. Einen besonderen Draht zu Weihnachten hatte die verheiratete zweifache Mutter bereits seit ihrer Kindheit. „Wir hatten früher zu Hause immer eine sehr schöne Krippe aufgebaut, die sich auch heute noch im Familienbesitz befindet und jedes Jahr ihren Dienst erweist.“
Im ersten Jahr hatte Agathe Mäurer dreizehn Orte des weihnachtlichen Geschehens im Wald aufgebaut, im zweiten Jahr waren es schon 30. Die Sammlung ist stetig gewachsen. Jetzt im elften Jahr sind es 60 sehenswerte Szenen, die die Geburt Jesu dokumentieren. Die meisten Krippen hat Mäurer gekauft, einige Exemplare hat sie auch geschenkt bekommen. In ihrer Größe sind die Exponate sehr unterschiedlich: Die Miniaturkrippen sind etwa so groß wie eine Handinnenfläche. Die Kunstwerke, unter anderem aus Lappland, Peru, Bolivien, vom Jakobusweg und aus Bethlehem, dokumentieren vielfältig, wie Szenen der Heiligen Nacht mit dem Christkind dargestellt werden können.
Mittlerweile locken die liebevoll gestalteten Landschaften Besuchergruppen von nah und fern an. Leider machen auch Diebe vor den Krippen nicht halt: „2012 war es ganz schlimm: Mehr als 14 Jesuskinder, drei komplette Krippen und jede Menge Schafe kamen abhanden. Und auch in diesem Jahr wurden bereits drei komplette Krippen gestohlen“, erzählt die Sammlerin. Wenn das positive Feedback, die gute Resonanz und die vielen lobenden Worte der begeisterten Besuchergruppen nicht wären, hätte Mäurer die kleinen und großen Raritäten längst eingesammelt. „Wenn ein Kind ein Schaf mitnimmt, dann kann ich das verstehen, aber dass Erwachsene ganze Krippen stehlen, dafür fehlt mir das Verständnis.“
Agathe Mäurer begleitet am Samstag, 20. Dezember, Interessierte entlang des Weges und beantwortet gerne Fragen. Treffpunkt: 17 Uhr am Sportplatz in Kell.