Die Besucher, die die Veröffentlichung der Ergebnisse aus den sechs Wahlbezirken im VG-Rathaus im Plaidt mitverfolgten, erlebten einen wahren Wahlkrimi, der zwischendrin allerdings recht handlungsarm daherkam. Dass der Abend für den Plaidter Ortsbürgermeister Peter Wilkes kein Happy End haben würde, kündigte sich dabei bereits eine gute Viertelstunde nach Schließen der Wahllokale an: In der kleinsten Pellenzgemeinde Kretz, in der die CDU eigentlich traditionell stark ist, konnte der 49-Jährige zwar die Mehrheit erringen, allerdings betrug der Vorsprung auf Busch lediglich zwei Stimmen.
Nur wenige Stimmen Vorsprung
Ein ähnliches Bild ergab sich 20 Minuten später, als das Wahlergebnis aus Saffig vorlag: Dort lag Wilkes zwar ebenfalls vorne – aber nur mit einer Stimme. Die Nervosität angesichts des knapper werdenden Vorsprungs stand dem Christdemokraten, der begleitet von Freunden und Familie ins VG-Rathaus gekommen war, ins Gesicht geschrieben.
Das Nickenicher Auszählungsergebnis machte dann die Zuversicht der anwesenden CDU-Mitglieder, die ihrem Kandidaten die Daumen gedrückt hatten, endgültig zunichte: In seiner Heimatgemeinde errang Sebastian Busch mit 78,6 Prozent der Stimmen ein überragendes Ergebnis. Ihre Unterstützung drückten die Nickenicher außerdem mit einer deutlich überdurchschnittlichen Wahlbeteiligung von 46,5 Prozent aus.
Langes Bangen ums Ergebnis
Gut eine Stunde mussten Sebastian Busch und seine Unterstützer danach um den Wahlsieg bangen, schließlich fehlten noch die Ergebnisse aus den beiden einwohnerstärksten Gemeinden der VG, Kruft und Plaidt. Während Busch in Kruft mit 34 Stimmen vorne lag, gingen in seiner Heimatgemeinde Plaidt 62 Prozent der Stimmen an Peter Wilkes – zu wenig, um das Ruder noch herumzureißen.
Dass das Endergebnis so lange auf sich warten ließ, habe nach den langen Wahlkampfwochen sehr an seinen Nerven gezerrt, sagte ein überwältigter Sebastian Busch: „Es war so eine intensive Zeit. Jetzt bin ich erst mal durch.“ Auf den Wahlerfolg habe er zwar stets gehofft, daran zu glauben gewagt, habe er aber erst kurz bevor der letzte fehlende Wahlbezirk ausgezählt war. Seitens der SPD erhofft man sich nach dem erfolgreichen Wettbewerb um das Amt des VG-Chefs jetzt Rückenwind für die im kommenden Jahr anstehende Kommunalwahl, erklärte SPD-Regionalgeschäftsführer Benjamin Kastner: „Das ist auf kommunaler Ebene ein großes Pfund.“
Wilkes lässt erneute Kandidatur offen
An einen erneuten Wahlkampf wollte der unterlegene Peter Wilkes indes an dem Abend gar nicht erst denken: „Ich bin schon enttäuscht über das Ergebnis.“ Er nehme den Wahlausgang so hin, wisse aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob er unter diesen Voraussetzungen noch mal für das Amt des Plaidter Ortschefs kandidieren wolle.
Peter Wilkes konnte sich als Bürgermeister der größten Pellenzgemeinde im Vorfeld berechtigte Hoffnung darauf machen, als Sieger aus dem Wettstreit um das Amt des VG-Bürgermeisters hervorzugehen. Auch Amtsinhaber Klaus Bell war schließlich seinerzeit als Plaidter Ortschef ins Rennen gegangen und ...Kommentar: Nickenicher entscheiden die Pellenzwahl