Kandidat von SPD, FDP, Grünen und WAV setzt sich gegen Plaidter Peter Wilkes (CDU) durch
Kandidat von SPD, FDP, Grünen und WAV setzt sich durch: Sebastian Busch ist neuer VG-Chef in der Pellenz
Der neue Bürgermeister der VG Pellenz, Sebastian Busch (links), erlebte einen nervenaufreibenden Wahlabend. CDU-Gegenkandidat Peter Wilkes (rechts) und der scheidende VG-Bürgermeister Klaus Bell gehörten zu den Ersten, die ihm zum Wahlsieg gratulierten. Foto: Martina Koch
Martina Koch

Pellenz. Der neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Pellenz heißt Sebastian Busch. Der Nickenicher, der für ein Bündnis aus SPD, FDP, Grünen und WAV angetreten war, setzte sich mit 53,7 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten Peter Wilkes durch. Bei einer Wahlbeteiligung von 37,8 Prozent konnte Busch 670 Wähler mehr von sich überzeugen als sein Mitbewerber.

Der neue Bürgermeister der VG Pellenz, Sebastian Busch (links), erlebte einen nervenaufreibenden Wahlabend. CDU-Gegenkandidat Peter Wilkes (rechts) und der scheidende VG-Bürgermeister Klaus Bell gehörten zu den Ersten, die ihm zum Wahlsieg gratulierten. Foto: Martina Koch
Martina Koch

Dass die Wahl zum neuen Bürgermeister in der Pellenz ein knappes Rennen werden würde, damit hatten bereits im Vorfeld viele gerechnet: „Zwei tolle Menschen haben kandidiert“, betonte der amtierende VG-Chef Klaus Bell, als er gegen 20 Uhr Sebastian Busch zum Wahlerfolg gratulierte und ihm sowie dem unterlegenen Peter Wilkes dafür dankte, dass sie sich zur Wahl hatten aufstellen lassen. Am Ende lag ein wahrlich nervenaufreibender Wahlabend hinter allen Beteiligten: „Solch eine spannende Auszählung habe ich noch nie erlebt“, betonte Bell.

Die Besucher, die die Veröffentlichung der Ergebnisse aus den sechs Wahlbezirken im VG-Rathaus im Plaidt mitverfolgten, erlebten einen wahren Wahlkrimi, der zwischendrin allerdings recht handlungsarm daherkam. Dass der Abend für den Plaidter Ortsbürgermeister Peter Wilkes kein Happy End haben würde, kündigte sich dabei bereits eine gute Viertelstunde nach Schließen der Wahllokale an: In der kleinsten Pellenzgemeinde Kretz, in der die CDU eigentlich traditionell stark ist, konnte der 49-Jährige zwar die Mehrheit erringen, allerdings betrug der Vorsprung auf Busch lediglich zwei Stimmen.

Nur wenige Stimmen Vorsprung

Ein ähnliches Bild ergab sich 20 Minuten später, als das Wahlergebnis aus Saffig vorlag: Dort lag Wilkes zwar ebenfalls vorne – aber nur mit einer Stimme. Die Nervosität angesichts des knapper werdenden Vorsprungs stand dem Christdemokraten, der begleitet von Freunden und Familie ins VG-Rathaus gekommen war, ins Gesicht geschrieben.

Das Nickenicher Auszählungsergebnis machte dann die Zuversicht der anwesenden CDU-Mitglieder, die ihrem Kandidaten die Daumen gedrückt hatten, endgültig zunichte: In seiner Heimatgemeinde errang Sebastian Busch mit 78,6 Prozent der Stimmen ein überragendes Ergebnis. Ihre Unterstützung drückten die Nickenicher außerdem mit einer deutlich überdurchschnittlichen Wahlbeteiligung von 46,5 Prozent aus.

Langes Bangen ums Ergebnis

Gut eine Stunde mussten Sebastian Busch und seine Unterstützer danach um den Wahlsieg bangen, schließlich fehlten noch die Ergebnisse aus den beiden einwohnerstärksten Gemeinden der VG, Kruft und Plaidt. Während Busch in Kruft mit 34 Stimmen vorne lag, gingen in seiner Heimatgemeinde Plaidt 62 Prozent der Stimmen an Peter Wilkes – zu wenig, um das Ruder noch herumzureißen.

Dass das Endergebnis so lange auf sich warten ließ, habe nach den langen Wahlkampfwochen sehr an seinen Nerven gezerrt, sagte ein überwältigter Sebastian Busch: „Es war so eine intensive Zeit. Jetzt bin ich erst mal durch.“ Auf den Wahlerfolg habe er zwar stets gehofft, daran zu glauben gewagt, habe er aber erst kurz bevor der letzte fehlende Wahlbezirk ausgezählt war. Seitens der SPD erhofft man sich nach dem erfolgreichen Wettbewerb um das Amt des VG-Chefs jetzt Rückenwind für die im kommenden Jahr anstehende Kommunalwahl, erklärte SPD-Regionalgeschäftsführer Benjamin Kastner: „Das ist auf kommunaler Ebene ein großes Pfund.“

Wilkes lässt erneute Kandidatur offen

An einen erneuten Wahlkampf wollte der unterlegene Peter Wilkes indes an dem Abend gar nicht erst denken: „Ich bin schon enttäuscht über das Ergebnis.“ Er nehme den Wahlausgang so hin, wisse aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob er unter diesen Voraussetzungen noch mal für das Amt des Plaidter Ortschefs kandidieren wolle.

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