Von Katharina Demleitner und Yvonne Stock
Bei der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates in Eich berichtete Vlajnic dem Gremium, dass die Jugendarbeit in dem Ortsteil im Aufwind sei. Seit April stehen dem Andernacher Jugendzentrum wieder vier Mitarbeiter auf dreieinhalb Vollzeitstellen zur Verfügung. Ursprünglich umfasste das Team sechs Jugendpfleger. „Aber dann haben vier Leute aufgehört, das war eine sehr schwere Situation“, berichtete Vlajnic, der seit 2006 Jugendpfleger in Andernach ist.
Mit nur zwei Stellen die Kernstadt und die vier Ortsteile zu betreuen, „war fast unmöglich“. Die Treffs waren nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr offen. In Eich musste der Jugendraum sechs Monate geschlossen bleiben, nur über Nachrichtendienste auf dem Handy konnte Vlajnic mit den Jugendlichen in Kontakt bleiben. Seit April sind jedoch zwei Stellen im Andernacher Jugendzentrum wieder neu besetzt, sodass in Eich und Kell nun zumindest zweimal in der Woche die Jugendzentren wieder geöffnet sind.
Vor der Schließung kamen im Durchschnitt 20 bis 30 Jugendliche in den Jugendraum in Eich. Derzeit sind es rund die Hälfte, „aber da sind jetzt ganz neue Kids dabei und auch einige Asylbewerber trauen sich zu uns“, freut sich der Jugendpfleger. Ein besonderes Phänomen in Eich sei, dass nicht nur 12- und 13-Jährige den Weg in den Jugendraum fänden, sondern auch junge Erwachsene mit 25 Jahren sich dort treffen, um Billard zu spielen, Musik zu hören oder ein bisschen Sport zu machen: „Diese Mischung gibt es nur hier“.
„25 Kinder in Kell von Dienstag und Freitag auf Montag und Mittwoch umzugewöhnen war sehr schwierig“, erzählte Vlajnic bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung in Kell. Die meisten könnten immer nur an einem der neuen Termine. Es kommen jeweils acht bis zehn Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren in den Treff in den beiden Containern, berichtete er.
Um den Jugendraum in Eich, der ehrenamtlich renoviert worden ist, auch im Neubaugebiet bekannter zu machen, sollen dort Flyer verteilt werden. Außerdem ist ein Grillfest mit Übernachtung geplant, und an Karneval will sich die Jugend beteiligen. „Und wenn wir sonst etwas tun können, sind wird da“, betonte der Jugendpfleger, der sich und seinen Schützlingen „Wir dienen Eich“ auf die Fahnen geschrieben hat. So haben die jungen Leute ehrenamtlich schon Bäume gepflanzt und im vergangenen September an der Kirmes Thekendienst verrichtet, obwohl Mike Vlajnic ausdrücklich gegen Alkohol kämpft: „Ich habe dann Gläser gespült.“
Um den Eicher und Keller Jugendlichen aber auch freitags wieder etwas zu bieten, soll es zumindest punktuell zum Wochenendstart Angebote geben. „Wir wollen zum Beispiel zusammen grillen“, erzählt Vlajnic. Auch Übernachtungen sind geplant. Die Termine stehen aber noch nicht fest, und der Jugendpfleger will sie mit den Kindern absprechen, damit möglichst viele Zeit haben. Was er sich noch wünscht für seine Jugendarbeit in den Stadtteilen? „Ich bin wunschlos glücklich“, sagt er und lacht. Aber neue Kinder und Jugendliche seien in Eich und Kell immer herzlich willkommen.
Jugendtreffs gibt’s auch in Miesenheim und Namedy
Für weitere Infos ist Mike Vlajnic erreichbar unter Telefon 0176/227 731 78 oder per E-Mail an mike. vlajnic@andernach. de. Auch in Namedy und Miesenheim gibt es Jugendtreffs. Das „Missemer Juz“ öffnet dienstags und mittwochs von 14.30 bis 19 Uhr, mittwochs findet der Kids Club für Kinder ab sechs Jahren statt. Hier ist Guido Krämer am Ort, er ist erreichbar unter Tel. 0151/182 033 25 oder per E-Mail an guido.kraemer@juz-andernach.de
In Namdey wollen die Jugendpfleger ihr Angebot neu aufstellen. Dort wird sich auch die neue Mitarbeiterin Anna Klatt einbringen. Die Meinung der Namedyer Kinder und Jugendlichen, welches Angebot sie sich dort wann wünschen, ist unter Telefon 02632/ 475 87 gefragt.