Junge Menschen experimentieren
Jugend forscht: Kreis-MYK-Schüler erfolgreich
Maresa Roeder und Klara Brod stellten ihren selbst entwickelten Vokabeltrainer vor.
Sascha Ditscher. Sascha Ditscher/evm-Gruppe

Beim Koblenzer Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ qualifizierten sich 18 Kinder und Jugendliche für den Landeswettbewerb. Ihre Projekte präsentierten sie jetzt in den Räumen der Hochschule Koblenz und stellten sich den Bewertungen der Fachjurys.

Wie lässt sich Frischhaltefolie aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen? Wie ist es um Brutvögel  in Naturschutzgebieten bestellt? Wie werden Steine rund? Aus diesen und vielen weiteren Fragen haben rund 120 Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz Antworten gemacht. Im Rahmen des Koblenzer Regionalwettbewerbs von „Jugend forscht“ präsentierten sie jetzt ihre Projekte in den Räumen der Hochschule Koblenz und stellten sich den Bewertungen der Fachjurys. Am Ende qualifizierten sich 18 Kinder und Jugendliche für den Landeswettbewerb und sind damit eine Runde weiter.

Auf dem Siegertreppchen landete auch Jakob Etges von der Grundschule Mülheim-Kärlich mit seinem Projekt „Mechanische Motorsteuerung“. „Da ich noch nicht programmieren kann, möchte ich eine Steuerung bauen, die auch von einem Motor angetrieben wird“, erklärte der Zehnjährige. Beim Regionalwettbewerb stellte er seinen Versuchsaufbau vor und erklärte, wie er vorgegangen ist. Und das so gut, dass die Jury ihm den zweiten Platz im Fachgebiet Technik zuerkannte.

Jonathan Baschek aus Koblenz optimierte seine Datenbrille, mit der er bereits 2024 den Wettbewerb gewann.
Sascha Ditscher/evm. Sascha Ditscher/evm-Gruppe

Der dritte Platz im Fachgebiet Mathematik ging an Maresa Roeder und Klara Brod vom Kurfürst-Balduin-Gymnasium in Münstermaifeld. Die beiden Zwölfjährigen entwickelten einen speziellen Vokaltrainer für Mädchen. Ihr Motto lautete: „Vokabel lernen mit Spaß“. Herauskam eine spielerische Anwendung für den PC, die auch der Jury gefiel.

Unter den Gewinnern ist mit Jonathan Baschek auch ein „Wiederholungstäter“: Er stellte eine Weiterentwicklung seiner Datenbrille vor, mit der er bereits im vergangenen Jahr den Wettbewerb gewann. Der 16-jährige Schüler des Cusanus-Gymnasiums Koblenz steckte viel Zeit in die Optimierung der Brille, die nun noch effizienter und kostengünstiger ist und über ein modulares Design verfügt. „Es fehlt nicht mehr viel, und die Datenbrille könnte serienreif sein“, erklärte Jonathan.

Doch zurück zur Präsentation in der Hochschule: In den Gängen der Einrichtung auf der Karthause war ordentlich was los, als die jungen Talente ihre Experimente aufbauten und später fachkundig erläuterten. In der einen Ecke roch es nach frischen Waffeln – gebacken mit Insektenmehl, während es in der anderen es nach Parfüm duftete, für dessen Herstellung Kräuter, Blätter und Blütenreste verwendet wurden. Der neue Patenbeauftragte des Wettbewerbs, Marcelo Peerenboom von der Energieversorgung Mittelrhein (evm), zeigte sich bei einem Rundgang  begeistert: „Es ist beeindruckend, mit welcher Kreativität die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ans Werk gegangen sind. Viele beschäftigen sich mit Fragen der Nachhaltigkeit, der Ressourcenschonung und dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Das ist ermutigend und macht mir Hoffnung für die Zukunft.“ Die evm richtet den Wettbewerb seit mehr als 20 Jahren aus und möchte damit den Wissenschaftsnachwuchs in der Region fördern.

Jakob Etges beschäftigte sich in seinem Projekt mit mechanischer Motorsteuerung.
Sascha Ditscher. Sascha Ditscher/evm-Gruppe

Auch der Präsident der gastgebenden Hochschule, Karl Stoffel, war angetan: „Jugend forscht steht für Neugier, Innovationsgeist und wissenschaftliche Exzellenz – Werte, die auch an unserer Hochschule eine zentrale Rolle spielen. Wir sind stolz darauf, mit einem vielfältigen Rahmenprogramm dazu beizutragen, dass Schülerinnen und Schüler die spannende Welt der Wissenschaft und Forschung hautnah erleben können.“

Der Landeswettbewerb von Jugend forscht findet vom 8. bis 10. April bei der BASF in Ludwigshafen statt. Die Jüngeren (bis 14 Jahre) sind bei „Jugend forscht junior“ am 8. und 9. Mai bei Boehringer Ingelheim an der Reihe.

Die Sieger auf einen Blick

Jugend forscht junior

  • Arbeitswelt: „BassFlow: Musik durchfließt dich“ Jakob Leßmann (13), Leibniz-Gymnasium Neustadt an der Weinstraße
  • Biologie: „Die Gesundheit eines Baches am Beispiel des Kleinbornsbaches“ Hanin Lehmann (13), Eichendorff-Gymnasium Koblenz
  • Chemie: „GreenGrip“ Jakob Balczun (14), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz Luisa Grass (14), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz
  • Weiterer 1. Platz: „Supercaps“ Kari Kläsen (14), Görres-Gymnasium Koblenz Klara Weiß (14), Görres-Gymnasium Koblenz
  • Geowissenschaften: „Wie werden Steine rund?“ Cornelio Mönch (9), Freie Montessori-Schule Worms Moritz Schlösser (10), Freie Montessori-Schule Worms
  • Mathe: „Smartpuzzle“ Jones Kew (12), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz
  • Physik: „Ist es besser, PV-Module der Sonne nachzuführen?“ Luca Linus Merz (11), Ausonius-Gymnasium Kirchberg
  • Technik: „CO2-neutrale Wohnraumklimatisierung Matti Schönerstedt (12), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz

Jugend forscht

  • Arbeitswelt: „Natürlich verpackt: Die grüne Alternative“ Elisabeth Gäch (15), Wiedtal-Gymnasium Neustadt Nea Langer (13); Wiedtal-Gymnasium Neustadt
  • Biologie: „Der Brutvogelbestand im NSG Koppelstein-Helmestal: Analyse und Entwicklung“ Jule Hümmerich (19), Privates Johannes-Gymnasium Lahnstein
  • Chemie: „DIY-Photometer für den Schuleinsatz – Konstruktion und Prüfung“
  • Dana Michelle Raue (18), Privates Johannes-Gymnasium Lahnstein
  • Physik: „Spektralanalyse einer Reihe von Sternen mittels Amateur-Ausstattung“ Fenja Krauthakel (17), Eichendorff-Gymnasium Koblenz Lina Potter (18), Eichendorff-Gymnasium Koblenz
  • Technik: „EyeR Glasses: Entwicklung und Bau einer technisch effizienten und modularen Datenbrille“ Jonathan Baschek (16), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz

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