Aktionstag in Andernach
Jagd und Natur gemeinsam erleben
Verschiedene Jagdsignale wurden aufgeführt.
Wolfgang Lucke

Mehr als 500 Besucher kamen beim Aktionstag rund um die Themen Jagd und Naturschutz in Andernach zusammen. Eingeladen hatte die Kreisgruppe Mayen-Koblenz im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz.

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Die Liebe zur Natur verbindet wohl die meisten Menschen, die sich mit dem Thema Jagd beschäftigen. Um dieses Gefühl zu teilen, veranstaltete die Kreisgruppe Mayen-Koblenz im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz einen großen Aktionstag. Auf der ausgedehnten Freifläche des Casino Ahsenmacher in Andernach war eine Fülle von Markt- und Informationsständen aufgebaut. Das Motto des Tages: Jagd und Natur gemeinsam erleben.

Informatives und unterhaltsames Programm

Motiviert durch den Erfolg des ersten Aktionstages im vergangenen Jahr hatte man ein informatives und unterhaltsames Programm für Groß und Klein zusammengestellt. Die Jagdhornbläser Koblenz präsentierten verschiedene Jagdsignale. Eigenschaften und jagdliche Einsatzgebiete der verschiedenen Hunderassen wurden erklärt. Auch ließen die Marktstände keine Wünsche offen, unter anderem wurden Jagdmode, Jagdschmuck, Jagdausrüstung, Trüffel von der Ahr, Weine oder Honigprodukte angeboten.

Der Jägerschlag stellt einen alten Brauch dar.
Wolfgang Lucke

Insgesamt wurden mehr als 500 Besucher gezählt. „Etwa ein Drittel davon Nichtjäger”, wie Judith Schönau, Obfrau für den Pressedienst in der Kreisgruppe, erfreut resümierte. Dieses lockere Miteinander entsprach genau der Intention der Veranstalter.

Wie wird man Jäger?

Wie wird man Jäger? Für Fragen dieser Art war Markus Weiler, Beauftragter für Ausbildung und Junge Jäger, zuständig. Er erklärte die möglichen Wege über Mentoren oder die Jagdschule. Die Anforderungen sind hoch: In der Mentorenausbildung, die die Kreisgruppe Mayen-Koblenz anbietet, werden die verschiedenen Kenntnisse und Fähigkeiten über viele Monate hinweg vermittelt. Am Ende steht die dreitägige Prüfung aus drei Teilen: das Schießen mit Flinte, Büchse und Kurzwaffe, ein schriftlicher Teil zur Theorie sowie eine mündlich-praktische Prüfung.

Über Bienen und Naturschutz informierte der Imkerverband Rheinland.
Wolfgang Lucke

Weiler konnte berichten, dass pro Jahr 25 bis 30 neue Jäger über die Mentorenausbildung hinzukommen. Einer der Höhepunkte im Leben vieler Jägerinnen und Jäger stellen die Überreichung der Jägerbriefe und der sogenannte Jägerschlag dar. Mit dem Hirschfänger nahm Walter Kemp, Vorsitzender der Kreisgruppe, diese Ehrung vor.

Jägerbrief und Jägerschlag erhält man nach einer soliden Ausbildung und einer dreitägigen Prüfung.
Wolfgang Lucke

Auch viele Jugendliche finden Interesse an der Jagd. Der 16-jährige Giuliano aus Mayen kann jetzt mit seinem frischen Jugendjagdschein in Begleitung eines volljährigen Jagdscheininhabers auf die Pirsch gehen. Der stetig wachsende Frauenanteil bei der Ausbildung in der Kreisgruppe wird ebenfalls begrüßt. Zurzeit liege er bei rund 20 Prozent, so Weiler.

Wichtig ist auch moderne Technik

Immer mehr Bedeutung kommt moderner Technik zu. Ab Mitte April sind die Kitz-Rettungsteams der Kreisgruppe per Drohne mit den örtlichen Jägern im Einsatz, um die Landwirte zu unterstützen, ihrer gesetzlichen Anforderung gerecht zu werden.

Präsentiert wurde auch die traditionsreiche Beizjagd. In diesem Rahmen stellten Falkner ihre gefiederten Jagdhelfer vor. Auch verschiedene Eulen konnten die Besucher aus nächster Nähe kennenlernen. Und wer schon mal seine Treffgenauigkeit überprüfen wollte, war bei den Mayener Bogenschützen gut aufgehoben. Hier konnte das Bogenschießen ausgiebig ausprobiert werden.

Auch Bogenschießen konnte auf dem Gelände ausprobiert werden.
Wolfgang Lucke

Zudem: Naturschutz beginnt schon zu Hause, ob im Garten oder auf dem Balkon. Wie er umzusetzen ist und warum dies zum Beispiel für die Bienen wichtig ist, erfuhren die Besucher an den vielen Informationsständen rund um das Thema Natur- und Artenschutz. Zurzeit machen Hornissen den Bienen mehr zu schaffen als der Mensch, berichtete Tobias Heinen vom Imkerverband Rheinland.

Erlös des Kuchenverkaufs geht in die Nachwuchsarbeit

Auch auf die jüngsten Besucher warteten viele Aktionen. Die Standrallye sorgte für spannende und lehrreiche Unterhaltung. Ein Rätselspiel des Forstamtes Koblenz zum Baum des Jahres 2025, der Roteiche, und die Erlebnisschule Wald und Wild, stießen auf großes Interesse. Hier konnten die Kinder selbst Insektenhotels herstellen, indem sie Löcher in Baumscheiben bohrten und Fährten in Ton drücken.

Über seinen Kuchenverkauf erzielte der Jägerinnenstammtisch an diesem Nachmittag eine Spende von über 500 Euro, die in die Kinder- und Jugend-Naturbildung der Kreisgruppe fließt.

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