Zu Gast im Bürgerhaus war Andy Heuser als Sachverständiger der beauftragten Karst Ingenieure GmbH. Er hatte die Botschaft im Gepäck, dass nach Durchsicht der Unterlagen nur kosmetische Veränderungen am Bebauungsplanvorentwurf nötig seien. Positiv zu bewerten sei auch der Umstand, dass vorab keine weitere Bodenprospektion durchgeführt werden muss. „Das erspart ihnen viel Zeit und Kosten“, so Heuser.
Es gibt mehrere Eingaben von Privatpersonen, die Bedenken anmelden. Unter anderem wird in Zweifel gezogen, dass durch das neue Baugebiet eine An- und Abfahrt auf angrenzende landwirtschaftliche Grundstücke nicht mehr gewährleistet sei. Dies nimmt die Ortsgemeinde zur Kenntnis und plant nun, einen unbefestigten Ersatzfeldweg anzulegen, der über ein westlich der Bebauung gelegenes Flurstück führt. Einwände mehrerer Anwohner gegenüber dem Vorhaben, im Bebauungsplan Häuser mit zwei Vollgeschossen zuzulassen, wurden als unverhältnismäßig zurückgewiesen. Zulässige Bauhöhe bleibt demnach 10,5 Meter bei einer Traufhöhe von 6,5 Metern.
Im Rahmen des weiteren Bebauungsplanverfahrens stimmten die Ratsmitglieder geschlossen dafür, eine Entwurfsplanung für die Erschließungsstraße zu erstellen. Der Auftrag im Wert von rund 12.500 Euro erging an das bereits involvierte Büro Karst Ingenieure. Freudiges (nicht nur) für die kleinsten Bewohner des Ortes beschloss der Ortsgemeinderat ebenfalls: Der Spielplatz auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände am Maifeld-Radweg soll noch in diesem Sommer erweitert und aufgewertet werden. Denn bislang ist das Angebot auf dem 1993 eingeweihten Freizeitgelände mit einer kleinen Kletterstrecke, einer Zweipersonenschaukel und einer Federwippe noch überschaubar.
Durch die gute Lage direkt am Radweg wird der Spielplatz regelmäßig nicht nur von den Kindern und Jugendlichen aus Naunheim, sondern oft auch von Familien auf ihren Tagesausflügen genutzt. „Das doch eher dürftige Angebot führt hier dann oft zu Streitigkeiten unter den Kindern, wer denn nun das Spielgerät nutzen darf, und zu unnötigen Tränen“, berichtet Ortsbürgermeister Probstfeld. Ihm schweben unter anderem die Installation eines neuen Kletterturms, ein Drehkarussell und zusätzliche Sitzmöglichkeiten für die Eltern vor. Erklärtes Ziel ist es, so Probstfeld, die Beschaffungskosten in Höhe von 15.000 Euro durch Spenden und einen Förderanteil der Verbandsgemeinde abzudecken. Hierzu gab es unter anderem bereits Kontakt mit Vertretern der in Köln beheimateten Käthe-Flöck-Stiftung, die Bereitschaft signalisiert, das Projekt zu unterstützen.
Auf die Gemeinde selbst werden geschätzte Kosten in Höhe von 2500 Euro für Material wie Rindenmulch, Sand und Beton zukommen. Die Spielgeräte sollen durch Eigenleistung der Bürger aufgestellt und montiert werden. „Vielleicht bekommen wir das im Juni schon umgesetzt“, so Probstfeld optimistisch. Beratungen zu den genauen Details und die finale Auswahl der neuen Spielgeräte sollen in den kommenden Wochen folgen.
Die Ortsgemeinde beabsichtigt zudem, eine Dorfmoderation durchzuführen. Ein entsprechender Förderantrag wurde seitens des Innenministeriums bewilligt. Mit der Durchführung beauftragt wurde jetzt das Planungsbüro Hessel Architekten aus Andernach, das in der gleichen Sache auch schon in Gappenach aktiv ist. Mit der Hoffnung auf grünes Licht für Präsenzveranstaltungen soll die Bürgerbeteiligung nach den Sommerferien starten.