Mayener Stadtrat befasst sich mit hohem Verlust für 2021 und 2022 - Wird es neuen Ausgabendeckel geben?
Immer höheres Defizit: Stürmische Zeiten für das Mayener Nettebad
Mit Sorge blickt der Mayener Stadtrat auf das Nettebad. Aufgrund einiger Faktoren steigt das Defizit über Gebühr. Foto: Thomas Brost
Thomas Brost

Einige Themen bereiten dem Mayener Stadtrat arges Kopfzerbrechen. Dazu gehört die Verlustabdeckung für das Defizit im Nettebad. In der Vergangenheit lag der Ausgabendeckel bei 1,45 Millionen Euro. Damit kommen die Stadtwerke jetzt nicht mehr hin, wie in der Sitzung am Mittwoch, 7. Dezember, 17 Uhr, im Rathaus Rosengasse besprochen wird.

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Mit Sorge blickt der Mayener Stadtrat auf das Nettebad. Aufgrund einiger Faktoren steigt das Defizit über Gebühr. Foto: Thomas Brost
Thomas Brost

Schon im Februar hatte Oberbürgermeister Dirk Meid aufhorchen lassen, als er davon sprach, dass die Kosten für die Fernwärme extrem gestiegen seien. Das Nettebad ist deren größter Abnehmer. Seither werde mit Mehrkosten in Höhe von 130.000 Euro gerechnet.

Auch die Einsparungen sind hoch

Dem stehen Einsparungen gegenüber, die durch mehrere Maßnahmen wie den späteren Auftakt der Herbst-/Wintersaison im Hallenbad ausgelöst werden. Auch die Einsparungen bewegen sich im sechsstelligen Euro-Bereich.

Ende Oktober hatten die Stadtwerke der Stadt mitgeteilt, dass der Verlust für 2021 1,479 Millionen Euro fürs Bad betragen werde – mithin fast 30.000 Euro über das Limit hinaus. Zuvor schon war der Stadt mitgeteilt worden, dass für das laufende Jahr mit einem Defizit von 1,544 Millionen Euro gerechnet werden müsse. Das sei auch externen Fakten geschuldet wie der Energiepreiserhöhung, den Effekten der Corona-Pandemie und der Inflation.

Überdies sähen sich die Stadtwerke nicht in der Lage, den sogenannten Aufrechnungsbetrag in Höhe von maximal 100.000 Euro zu verkraften. Der Landesrechnungshof hatte vor drei Jahren angemahnt, dass sich die Stadt Forderungen aus den Anfangsjahren der Gesellschaft binnen zehn Jahren ausgleichen lasse – aktuell stehen noch rund 500.000 Euro zu Buche. Mit diesem Betrag aus dem anderen Topf soll das über die Ausgabengrenze erwartete Defizit „als Sofortlösung“ für 2021 und 2022, rund 123.000 Euro aufgerechnet werden.

Haushalt für 2023 steht auf dem Programm

In den Haushalt für 2023 – er wird am Mittwoch beraten und beschlossen – soll ein ausgabewirksamer Ansatz in Höhe von 1,383 Millionen Euro aufgenommen worden, hier hat es bereits eine Vorauszahlung in Höhe von 66.000 Euro gegeben, sodass auch 2023 der Deckel in Höhe von 1,45 Millionen Euro erreicht wird.

Die Stadtwerke selbst sind der Auffassung, dass das Limit neu justiert und vertraglich festgelegt werden solle. Alternativ sei eine Beendigung des Pachtvertrags zum 31. Dezember 2024 in Erwägung zu ziehen. Es kommen also stürmische Zeiten auf das Nettebad zu – unabhängig davon, wie sich die Aufsichtsbehörde ADD zum Thema Verlustabdeckung verhalten wird.

Zu Beginn haben die Einwohner das Wort

Mayener Stadtrat am Mittwoch, 17 Uhr, mit 22 Tagesordnungspunkten im öffentlichen Teil. Zu Beginn ist eine Einwohnerfragestunde vorgesehen. Unter anderem geht es um die Burgfestspiele 2023 und um ein Beleuchtungskonzept für die gesamte Stadt.

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