Auf einen langen gemeinsamen Lebensweg dürfen Cäcilie und Heinz Schäfer zurückblicken: Das Ehepaar aus Mayen feiert das Fest der Eisernen Hochzeit, ist also 65 Jahre lang verheiratet. Am 11. Juni 1960 gab sich das Paar vor dem Standesamt das Jawort, zwei Monate später am Traualtar. Bei der Anbahnung des Liebesverhältnisses spielte ein legendäres Lokal eine wichtige Rolle.
Beide wissen noch genau, wann sie dem jeweils anderen erstmals in die Augen schauten. „Wir haben uns im ,Sterngarten’ kennengelernt, beim Tanztee“, sagt Heinz Schäfer (88). Seine spätere Frau, die aus Hausen stammt und eine geborene Steinmetz ist, ergänzt zwinkernd: „Ich war sehr schüchtern. Heinz hat die Initiative ergriffen.“ Der junge Mayener prostete mit Cola zu. „Anschließend wurde gleich getanzt.“ Das war 1958 – da hatte der gebürtige Mayener bereits als Dekorateur und Schaufenstergestalter beruflich Fuß gefasst. Er lernte und arbeitete bei der Firma Küster, auch in Filialbetrieben in Dortmund und anderen Standorten in Nordrhein-Westfalen. Später wechselte er in die Industrie, wo er unter anderem als Betriebsleiter tätig war. Seine Gattin Cäcilie, die vor 85 Jahren auf der Zährensmühle geboren wurde, arbeitete als Verkäuferin in einem Mayener Betrieb. Später wurde sie Filialleiterin. Dann kamen zwei Söhne auf die Welt, denen sie sich intensiv widmete. Dass sie als Floristin zwischenzeitlich aktiv war, spiegelt sich in ihrem prächtigen Garten wider – nicht nur für beide ein Quell der Erholung.
„Wir sind dankbar, dass wir dies alles gemeinsam erreicht haben und hoffen noch auf einige schöne Jahre zusammen.“
Heinz und Cäcilie Schäfer
Heinz Schäfer engagierte sich auf vielen Ebenen ehrenamtlich. So ist er Mitgründer der St.-Matthias-Bruderschaft Mayen und Umgebung vor 27 Jahren. Mehr als 20 Jahre stand er ihr als Brudermeister vor, initiierte die Ausgestaltung des Eifel-Camino, des Jakobswegs von Namedy bis Trier. „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich bin stolz, dass der Jakobsweg europaweit anerkannt ist und ins europäische Pilgernetz wurde.“ Auf politischer Ebene wirkte der Liberale mehr als 40 Jahre in städtischen Ausschüssen mit, war zehn Jahre Beigeordneter und FDP-Fraktionsmitglied im Stadtrat. Glänzend werden seine Augen, wenn er bekennt: „Ich war viel unterwegs.“ Schäfer bezieht dies auf sein Lieblingshobby. Mehr als 50 Jahre wanderte er jedes Jahr in den Bergen mit zehn bis zwölf Gipfelstürmern. „Wir haben in den Dolomiten viele Gipfel bestiegen, das war kein Spaziergang.“ Heute noch geht der 88-Jährige zur Gymnastik im Turnverein TuS Mayen, genießt es ferner, in einem Fitnessstudio etwas für seine Gesundheit zu tun.
Cäcilie Schäfer kümmert sich seit eh und je um Haus, Hof und Garten. Sie zog nicht nur ihre beiden Kinder, sondern auch ein Pflegekind groß. Auch ihr macht seit jeher das Wandern Spaß. Und ihr Rezept für eine dauerhafte Ehe? „Vielleicht, dass wir öfter getrennt waren“, sagt sie lächelnd. Ihr Mann sei „gut 20 Jahre für das Ehrenamt auf Achse“ gewesen. Beide haben aber auch gemeinsam viel gesehen. „Wir haben uns gut ergänzt“, erklären beide. „Und gut harmoniert.“