„Die rund 80 Dachdecker in Koblenz und 450 im Landkreis Mayen-Koblenz machen da gerade einiges mit. Aber bei allem Sonnenschutz – vom ständigen Eincremen übers Abdecken der Haut bis zum intensiven Wassertrinken: Wenn die Sonne so richtig vom Himmel knallt, dann müssen auch die Profis runter vom Dach. Deshalb gibt es auch so etwas wie ‚Hitzefrei fürs Dach‘, wenn die Arbeit in der Gluthitze zu viel wird. Denn die Gesundheit geht vor“, sagt Gordon Deneu von der Dachdecker-Gewerkschaft IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach.
Ausfallgeld für Extremwetter
Wichtig dabei: „Wenn Dachdecker Pfannen, Hammer und Zollstock an die Seite legen, dann reißt die ‚Sonnen-Zwangspause‘ trotzdem kein großes Loch ins Portemonnaie“, so der Vorsitzende der IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach. Die Beschäftigten bekommen dann ein sogenanntes Ausfallgeld – eine Art Extremwetter-Ersatzlohn. Das sind immerhin drei Viertel des sonst gezahlten Stundenlohns. IG BAU und Arbeitgeber haben damit die Jobs im Dachdeckerhandwerk am Tariftisch „wetterfest gemacht“.
„So ein ‚Wetterpuffer für die Lohntüte‘ ist für Dachdecker als ‚Open-Air-Jobber‘ wichtig. Das Ausfallgeld gibt es immer dann, wenn das Wetter vom April bis zum November extrem wird: bei starker Sommerhitze genauso wie bei wütendem Sturm oder Starkregen“, so Deneu. Für einen Dachdecker würden in den acht Monaten vom Frühjahr bis zum Herbst sogar bis zu 53 ausgefallene Arbeitsstunden auf dem Lohnkonto aufgefangen. Die Auszahlung des Geldes erfolgt über die Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks. red
Mehr Informationen und einen „Ausfallgeld-Rechner“ gibt es im Internet unter www.soka-dach.de/leistungen/ausfallgeld