Die Hummerichhalle war am Wochenende närrischer Schauplatz für die Prunksitzung der Großen Karnevalsgesellschaft Plaidt 1971. Nachdem der Einzug der Garden und des Elferrats auf der Bühne beendet war, eröffneten Präsident Markus Wilkes, der Vorsitzende Manfred Mürtz und Sitzungspräsident Lucas Bell die farbenfrohe Veranstaltung.
Das Programm starte mit einem entzückenden Gardetanz der Kindergarde, deren 36 Tänzerinnen sich in Minis und Maxis aufgeteilt hatten. Gleich darauf stattete das Miesenheimer Dreigestirn nebst Adjudanten und einer Abordnung der MKK der Nachbargemeinde einen Besuch ab. Prinz Florian I., Jungfrau Holger I. und Bauer Alex I. waren derweil nicht unvorbereitet gekommen. Schließlich hatten sie ein Lied im Gepäck, das sie eigens für diese Session geschrieben haben und das da lautet „Stadtteilpänz“. Der Prinz betonte das harmonische Neben- und Miteinander beider Orte, die nicht zuletzt auch der Karneval verbindet.

Es folgte der selbstbewusste Auftritt des Junior-Tanzmariechens der GKG Plaidt, bei dem Maja Hillen ihre Premiere feierte. Kaum war ihr verdienter Applaus verhallt, betrat mit Büttenredner Manni Schlicht ein Multitalent des Plaidter Karnevals das Rednerpult. Dort gestand Manni, schon seit 20 Jahren Mitglied in einer Boygroup zu sein. Dieser Umstand führe dazu, dass seine in regelmäßigem Abstand wechselnden Gesangs- und Tanzkollegen nicht gut auf ihn zu sprechen seien. Schließlich verderbe er den Altersdurchschnitt der Gruppe. Ein weiteres Thema des Vortragenden war dessen Kleinwüchsigkeit, die dazu geführt habe, dass Manni im Kommunionsanzug vor dem Traualtar erschien.
Weiter ging es mit dem Showtanz der TV Jahn Youngsters, deren 13 Tänzerinnen in die Welt der Barbiepuppe entführten. Mit Pfarrer Alexander Kurp kehrte der Rednervortrag auf die Bühne zurück. Nachdem das karnevalistische Urgestein seinen Rundumschlag auf die Bundespolitik beendet hatte, griff Kurp zur Gitarre. Dabei lieh er sich Gunter Gabriels Hit aus, der da heißt „Der letzte Wagen ist immer ein Kombi“. Dieser Feststellung pflichtete der Saal bei, indem er den Refrain lauthals mitsang.

Es folgte der Gardetanz der Jugendgarde, unter dessen acht Bühnentänzern auch ein Junge gesichtet werden konnte. Danach schickte sich Sitzungsmusiker Patrick Schmitz an, seinen sicheren Ort hinter dem Keyboard zu verlassen, um die Halle in der Rolle des Stimmungsmachers mit kölschen Liedern in den Ausnahmezustand zu versetzen. Darunter zählte Kasallas „Stadt met K“ genauso wie der Höhner ihre „Prinzessin“. Mit einer musikalischen Liebeserklärung an die Pellenz verabschiedete sich der charismatische Alleinunterhalter vom großen Rampenlicht und kehrte zurück ins Reich der schwarz-weißen Tasten.
Nun war es Zeit für das Tanzmariechen. Yvonne Debüser ist in dieser Rolle eine feste Größe, und so tanzte sie sich auch in diesem Jahr wieder in die Herzen der Saalgäste. Mit dem Modernen Fanfarenzug Ihrlich ging es in die zweite Halbzeit. Dieser hatte nach seiner erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr erneut den Weg über den Rhein angetreten. Darauf eroberten die 18 Mitglieder der Blau-Roten Garde mit ihrem Gardetanz die Bühne. Musikalisch ging es weiter mit dem Gesang der GKG-Kehlchen, die kölsches Liedgut interpretierten.

Es folgte der Showtanz der Jazztanzgruppe des TV Jahn Plaidt, deren 13 Tänzerinnen sich mit dem Thema „Wetter“ befassten. Mit Knüppeldick und Ungeniert trat nun eine Gesangsformation auf, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Auch ihr Vortrag beschäftigte sich mit Karnevalsmusik aus Köln am Rhein. Der Gardetanz der Bürgergarde der GKG Plaidt bildete den Schlusspunkt des Showprogramms. Seit Jahren verstehen es die Gardisten, die Plaidter Damenwelt zu faszinieren und zu fesseln. Zum großen Finale fanden sich die etwa 200 Aktiven noch einmal auf der Bühne ein, wobei die Formation Quattro Bell meets Manni die Hummerichhalle mit Plaidter Liedgut erfreute. Mitternacht war da schon längst vorbei.
