Krisenstab hat vor allem die Aufrechterhaltungder systemrelevanten Infrastrukturen im Blick
Gasmangel und Stromausfall: Stadt Andernach bereitet sich auf Energiekrise vor
Der Krisenstab hat vor allem die Aufrechterhaltung der systemrelevanten Infrastrukturen im Blick.
dpa/Clara Margais

Die Stadt Andernach rüstet sich für eine Gasmangellage oder einen Stromausfall. Dafür wurde schon vor Wochen ein Krisenstab eingerichtet, der sich regelmäßig trifft, um auf aktuelle Ereignisse zu reagieren und Pläne für einen möglichen Blackout zu entwerfen.

Besonders die Aufrechterhaltung der systemrelevanten Infrastrukturen wie Wasser- und Abwasserversorgung, Feuerwehr, Rettungsdienste, Krankenhäuser und auch Verwaltung sowie der ständige Austausch mit diesen Einrichtungen ist eine wichtige Aufgabe des Krisenstabs. Ein zentraler Bereich ist die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, die auf Strom angewiesen ist. Dafür hat die Feuerwehr ihren „Alarm- und Einsatzplan Stromausfall“ aktualisiert. Fällt der Strom komplett aus, so kümmert sich die städtische Feuerwehr um den Betrieb von Notbrunnen mit Notstromaggregaten. Das Abwasserwerk kann über Blockheizkraftwerke eigenen Strom erzeugen und Teilbereiche der Entsorgung aufrechterhalten.

Während Hilfs-, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen über eigene Notstromaggregate und eigene Notfallpläne verfügen, hat die städtische Feuerwehr die Zahl ihrer Notstromaggregate erhöht, sodass im Fall eines Stromausfalls alle Feuerwehrgerätehäuser mit diesen Geräten ausgestattet werden können. Die Feuerwache in Andernach verfügt über eine eigene Notstromversorgung. Diese Häuser sind auch Anlaufstellen für Bürger, die auf andauernde Stromversorgung angewiesen sind, beispielsweise Beatmungspatienten.

Die Stadtverwaltung soll an das Aggregat der Stadthausgalerie angeschlossen werden. Für den Betrieb dieser Aggregate ist Diesel notwendig. An ihrer Betriebstankstelle hält die Stadt bis zu 12.000 Liter vor, die im Notfall auch für Einsatzfahrzeuge verwendet werden.

Außerdem plant die Stadt Hilfen zur Unterstützung der Bevölkerung in Notsituationen während der Heizperiode. So wird etwa das Haus der Familie in der Gartenstraße offen sein, damit sich Menschen dort im Notfall aufwärmen können. Oberbürgermeister Achim Hütten meint aber: „Wenn wir es nicht schaffen, dass jeder in seiner Wohnung wenigstens ein Zimmer heizen kann, dann haben wir als Gesellschaft versagt.“

Hütten ruft zu nachbarschaftlichem Miteinander auf: „Schauen Sie nach Ihren Nachbarn. Reichen Sie die Hand, wenn Ihr Holzofen für Wärme sorgt und der Nachbar im Kalten sitzt. So kommen wir gemeinsam durch die Krise.“ Neben anderen Energieeinsparmöglichkeiten prüft die Stadt, ob die Brenndauer der Straßenbeleuchtung reduziert und die Wassertemperatur im Hallenbad gesenkt werden kann.

Auf der städtischen Homepage www.andernach.de ist ein eigener Bereich mit Tipps, Infos, Kontakten und mehr als Hilfestellung für die Bürger eingerichtet.

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