Kreis Mayen-Koblenz
Europawahl: Grüne im Kreis Mayen-Koblenz stürzen ab, AfD im Aufwind
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Seit fünf Jahren sitzt Ralf Seekatz als Abgeordneter im Europäischen Parlament. Bereut hat er den Schritt nie, wie der Westerburger im Gespräch mit unserer Zeitung betont.
Philippe Buissin/Europäische Union. Philippe Buissin/Europäische Uni

Die CDU stabil, SPD und Grüne in der Abwärtsspirale: Das sind die Ergebnisse der Europawahl im Kreis Mayen-Koblenz.

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Bei der Europawahl zeigen sich die Bundestrends bis auf die Kreisebene. Demnach konnte die CDU im Kreis Mayen-Koblenz ihr Ergebnis nahezu halten. Sie liegt nun bei 35,1 Prozent (2019: 36 Prozent). Die Union bleibt damit stärkste Kraft vor SPD und AfD. Die Sozialdemokraten büßten 3,4 Prozentpunkte ein und kamen auf 17,1 Prozent. Die Grünen konnten ihren Höhenflug von 2019 erwartungsgemäß nicht fortsetzen. Sie landen im Kreis bei 8,1 Prozent und halbieren sich im Vergleich zu 2019 (16,2 Prozent).

Die AfD verbesserte sich deutlich von 8,5 auf 13,4 Prozent, die FDP leicht von 5,8 auf 6 Prozent. Die Freien Wähler legten um 3,3 Punkte auf 5,8 Prozent zu. Die Linke rutschte von 2,5 auf 1,4 Prozent ab.

Als einziger Kandidat aus der Region sicher in das Europäische Parlament ein zieht damit Ralf Seekatz (CDU). Auch wenn das endgültige Ergebnis erst in der Nacht vorliegen sollte: „Ich bin froh, dass wir zugelegt haben, aber es hätte ein bisschen mehr sein dürfen“, bewertet er das vorläufige Resultat auf Bundesebene, wo die CDU sich als Siegerin feiern konnte.

Wir müssen das Migrationsthema in den Griff bekommen.

Ralf Seekatz (CDU) zieht erneut in das EU-Parlament ein.

„Jetzt gilt es, die Ergebnisse aus den anderen Ländern abzuwarten, um anschließend hoffentlich eine stabile Mehrheit bilden zu können“, so Seekatz, der zur EVP-Fraktion gehört, mit Blick auf die europaweite Abstimmung. Bezüglich des Abschneidens der politischen Konkurrenz in Deutschland spricht er von einer „Klatsche für die Ampelparteien“. Speziell die „grüne Verbotspartei“ ist aus seiner Sicht von den Wählern abgestraft worden. Die Politik der Ampel sieht er auch als Hauptgrund für die Steigerung der AfD. . Selbstkritisch merkt er allerdings bezüglich der Wählerwanderung an, dass auch von der Union gut eine halbe Million Wähler zur AfD abgewandert sind. „Wir müssen das Migrationsthema in den Griff bekommen“, ist seine Schlussfolgerung.

Vor fünf Jahren hatten noch drei Kandidaten aus dem Raum Koblenz gute Aussichten, in das Europäische Parlament zu kommen. Neben Seekatz war das Stephan Wefelscheid für die Freien Wähler, der es letztlich nicht schaffte. Norbert Neuser (Boppard) zog nach bangem Warten noch einmal für die SPD nach Brüssel, schied aber 2022 aus Altersgründen aus dem Parlament aus. Für ihn rückte Karsten Lucke aus Lautzenbrücken im Westerwald nach. Auf Listenplatz 20 der Bundesliste der Sozialdemokraten hatte er diesmal aber von vornherein kaum Chancen. Auch Sandra Weeser (FDP) aus Betzdorf musste darauf hoffen, dass die Liberalen bei der Europawahl sehr gut abschneiden. Die Bundestagsabgeordnete stand auf Platz 25 der FDP-Bundesliste.

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