Dorf hofft auf raschen Baubeginn des geplanten Windparks - Erlöse sollen wichtige Projekte ermöglichen
Etat 2023: Luxem schafft Haushaltsausgleich
Südlich der B 410, im Bereich der Gemarkungen Nachtsheim und Luxem entsteht demnächst ein Windpark. Die Einnahmen sollen in den kommenden Jahren wichtige Projekte ermöglichen.
Andreas Walz

Der Rat der Ortsgemeinde Luxem hat dem Haushaltsplan für das Kalenderjahr 2023 verabschiedet. Das Dorf mit seinen 332 Einwohner steht dabei finanziell weitaus besser da, als viele andere Ortschaften des Kreises.

Der Ergebnishaushalt weist lediglich einen kleinen Fehlbetrag von 7580 Euro auf, im Finanzhaushalt übersteigen die Einzahlungen die Auszahlungen sogar um 19.440 Euro, sodass letzterer Haushalt als ausgeglichen gilt.

1 Was sind die größten Investitionen, die in Luxem 2023 geplant sind? Zu den wichtigsten Vorhaben gehören die Parzellierung des Baugebietes „Auf dem Weiherbörnchen“ für 20.000 Euro sowie dessen Straßenplanung, die mit weiteren 35.000 Euro zu Buche schlagen. Die Kostenbeteiligung an der Umgestaltung des Friedhofes in Weiler sind mit 30.000 Euro angesetzt.

2 Gibt es Veränderungen bei Steuern, Gebühren und Abgaben – und was heißt das konkret für die Bürger? Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen werden die Steuern in Luxem im Jahr 2023 nicht angepasst. Weiterhin gilt: Die Grundsteuer A liegt bei einem Hebesatz von 300 Prozent, die Grundsteuer B bei 365 Prozent, ebenso wie der Gewerbesteuerhebesatz. „Wir wollen die Bürger nicht noch zusätzlich belasten“, erläutert Ortschef Martin Freund. Die im Vergleich zum Vorjahr dennoch deutlich gesteigerte Einnahmensituation erklärt sich vor allem durch Erlöse aus dem Verkauf von Holz sowie durch eine Einmalzahlung in Höhe von 40.000 Euro seitens eines Windparkbetreibers. Auf der anderen Seite steigen allerdings auch die Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde: Hier werden insgesamt 266.000 Euro fällig (2022: 220.100 Euro).

3 Wie entwickelt sich die Schuldensituation der Gemeinde Luxem? Da für die Investitionen lediglich 44.260 Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung stehen, muss der Restbetrag über einen verzinsten Kredit in Höhe von 39.740 Euro finanziert werden. Die Höhe der Verbindlichkeiten steigt damit zum Jahresende auf 221.699 Euro. Das Eigenkapital sinkt im gleichen Zeitraum um 7580 Euro auf dann voraussichtlich 1.789.236 Euro.

4 Wie äußert sich der Ortsbürgermeister? Angesichts der Tatsache, dass der Kreis womöglich seine Umlagehebesätze noch einmal nach oben korrigieren muss, spricht Ortsgemeindebürgermeister Martin Freund beim einstimmig beschlossenen Zahlenwerk von einem Haushalt unter Vorbehalt: „Insgesamt sind es keine rosigen Zeiten. Kleine Investitionen sind zwar möglich, Vieles allerdings auch nicht.“ Eine deutliche Verbesserung der finanziellen Lage würde die Inbetriebnahme eines geplanten Windparks im Außenbereich des Dorfes bedeuten.

Von den vier beantragten Windrädern ist bislang allerdings erst eine Anlage ohne Wenn und Aber genehmigt. „Alles andere ist leider noch strittig, denn es werden immer wieder Einwände vorgetragen, die geprüft werden müssen und die somit das Vorhaben unnötig verzögern“, ist Freunds Sicht auf die Dinge. Gut gebrauchen könnten die Luxemer das Geld etwa für eine energetische Modernisierung der Gemeindehalle sowie eine zeitgemäße Medienausstattung derselbigen. „Auch an der alten Schule, die als Jugendhaus genutzt wird, müsste etwas gemacht werden“, berichtet der Ortschef. Dass man 2022 etwa ohne neue Kredite ausgekommen sei, sei auch ein Verdienst der Einwohner, die Projekte in ganz viel Eigenleistung umsetzen würden.

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