Auf dem Burgerberg sollen auf 9 Hektar Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen
Erweiterung am Burgerbergweg: Andernach plant ein neues Wohnbaugebiet
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Westlich des Baugebiets „Am Burgerbergweg“ liegen derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dort könnte neuer Wohnraum entstehen, der in Andernach dringend benötigt wird.
Rico Rossival

Andernach. Freier Wohnraum ist in Andernach rar und teuer. Um die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt mittelfristig zu entspannen, plant die Stadt, westlich des bestehenden Baugebiets „Am Burgerbergweg“ ein neues Wohnbaugebiet auszuweisen. Die ersten Beschlüsse dafür soll der Andernacher Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 31. Oktober, 18 Uhr, im Historischen Rathaus treffen.

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Konkret geht es um den Aufstellungsbeschluss für eine Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich zwischen der L116 und dem bestehenden Baugebiet „Am Burgerbergweg“, welcher derzeit noch größtenteils landwirtschaftlich genutzt wird. Im geltenden Flächennutzungsplan aus dem Jahr 2005 sind dort Wohnbau- und Grünflächen verzeichnet, außerdem verläuft dort eine Kaltluftschneise in Richtung Kernstadt.

Parallel zur Änderung des Flächennutzungsplans will der Stadtrat die Aufstellung des Bebauungsplans „Am Burgerbergweg II“ auf den Weg bringen. Dessen Geltungsbereich soll eine Fläche von 9 Hektar umfassen. Geplant ist die Ausweisung eines allgemeinen Wohngebiets, in dem sowohl Einfamilien- als auch Mehrfamilienhäuser entstehen sollen. Die Stadtverwaltung spricht in ihrer Vorlage zur Sitzung von einem „familienfreundlichen und durchgrünten Baugebiet“.

Starkregenvorsorge spielt große Rolle

Ziel der Planung sei einerseits Grünflächen am Ortsrand anzulegen, zudem soll das klimaangepasste Bauen gefördert werden. So soll Oberflächenwasser bei Starkregen kontrolliert gespeichert und abgeleitet werden. Anlieger in dem bestehenden Baugebiet „Am Burgerbergweg“ hatten in den vergangenen Jahren mehrfach mit Wasser- und Schlammmassen zu kämpfen, die sich bei Starkregen von den Ackerbauflächen auf dem Burgerberg den Weg auf die darunterliegenden Grundstücke bahnten. Ein Gutachten zur Starkregenvorsorge und ein Klimagutachten werden laut Verwaltung derzeit erstellt.

Rund 25 Jahre nach dem ersten Spatenstich zur Erschließung des damaligen Neubaugebiets „Am Burgerbergweg“ am 2. April 2001 könnten am Burgerberg bald wieder die Bagger rollen. Das Baugebiet würde seine Fläche damit fast verdoppeln: „Am Burgerbergweg“ entstanden damals auf 9,5 Hektar Fläche mehr als 200 Bauplätze, auf denen in den Folgejahren mehr als 300 Wohneinheiten geschaffen wurden. Ein Quadratmeter erschlossener Grundstücksfläche kostete damals zwischen 230 und 280 DM.

Erschließung über Rennweg eingeklagt

Die Aufstellung des Bebauungsplans dauerte damals mehr als zehn Jahre und war von juristischen Auseinandersetzungen begleitet: Als die Erschließungsarbeiten bereits im vollen Gange waren, waren Anwohner im Wohngebiet auf der Südhöhe mit einer Normenkontrollklage vor dem Oberverwaltungsgericht in Koblenz erfolgreich. Sie erwirkten damit, dass die Erschließung des Baugebiets nicht, wie zuvor befürchtet, über die Südhöhe erfolgt, sondern über den Rennweg. Der Bebauungsplan „Am Burgerbergweg II“ soll nun auch den Bereich der Einmündung des Burgerbergwegs in den Rennweg umfassen. Dort ist eine zusätzliche Abbiegespur geplant.

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