Premiere in Andernach
Erstes Kanzelfest ist ein voller Erfolg
Bei den "Games of Kanzel" auf dem Andernacher Krahnenberg kam es vor allem auf Geschicklichkeit und Teamgeist an.
Wolfgang Lucke

Einst ein beliebtes Ausflugsziel für die Andernacher wurde es in den vergangenen Jahren recht ruhig auf dem Krahnenberg. Das erste Kanzelfest lockte jetzt Hunderte Besucher an, die das Gelände noch einmal neu entdecken konnten.

Die Wiederbelebung der Kanzel Krahnenberg als Ausflugsziel hätte nicht besser laufen können. Bei herrlichem Wetter und riesigem Publikumsinteresse erlebte das neu gestaltete touristische Highlight hoch über Andernach mit dem Kanzelfest eine passgenaue Premiere. Schon am frühen Morgen zog es viele Interessierte über verschiedene Wege in die Höhe. Wander- und Radrouten, die Anfahrt per Auto oder der Shuttlebus standen zur Auswahl.

Oben warteten Spiel, Sport, Unterhaltung, die „Games of Kanzel”, heiße Wurst und kalte Getränke. „Wenn ich mir den heutigen Tag hätte malen können, hätte er genauso wie jetzt ausgesehen“, begrüßte Oberbürgermeister Christian Greiner (FWG) das Publikum. Er selbst hatte mitsamt Familie den Aufstieg von Namedy aus absolviert. „Wir wollen den Krahnenberg wieder als beliebtes Ziel für die ganze Bevölkerung etablieren“, so Greiner.

Die Kanzel auf dem Krahnenberg erlaubt einmalige Blicke ins Rheintal.
Wolfgang Lucke

Diese Eröffnung sei ganz bewusst als Familienfest ausgelegt, als Spaß und Freude für alle Generationen. Mit Unterstützung von THW und DRK, der Verwaltung, Andernacher Unternehmen, weiteren Ehrenamtlern und der Gastronomie solle die große Geschichte der Kanzel weitergeschrieben werden.

Die Idee zum Fest sei schon kurz nach der ersten offiziellen Eröffnung der Kanzel im Herbst entstanden. Greiner meinte damals, ein solches Highlight müsse gemeinsam mit der ganzen Bevölkerung eingeweiht werden. Das fiel bei Barbara Vogt, Büroleiterin der Stadtverwaltung Andernach, auf offene Ohren. Schnell war ein Konzept für ein Kanzelfest erstellt. „Ich betreibe seit Jahren ein Museum in Udenhausen”, verriet sie, „da bin ich das Organisieren von Veranstaltungen gewohnt”. Im Dezember startete sie die Planung. Jetzt konnte sie sich über das Ergebnis ihrer Arbeit und 1500 sehr zufriedene Besucherinnen und Besucher freuen.

„Es wäre sehr schön, wenn das Gelände wiederbelebt würde.“
Johannes Lohrum, Ortsbeauftragter des THW

Anlässlich einer Familienfeier sei er im Jahr 1996 das letzte Mal hier gewesen, erinnerte sich Johannes Lohrum, Ortsbeauftragter des THW. Das Technische Hilfswerk sorgte für die technische Infrastruktur beim Fest und trat als „Team Einsatz“ bei den „Games of Kanzel“ an. „Es wäre sehr schön, wenn das Gelände wiederbelebt würde“, hofft Lohrum.

Auch den Andernacher Gastronom Johannes Ahsenmacher inspiriert der Krahnenberg schon seit längerer Zeit. Beim Kanzelfest als Lieferant für Speis und Trank vor Ort, plant er für den Krahnenberg einen gastronomischen Neustart. Wobei Bürgermeister Claus Peitz (CDU) die Überzeugung äußerte, dass die Kanzel eine große Blüte erleben werde, wenn das gastronomische Angebot stehe. Denn eins ist sicher: Wer den Fußweg zum Krahnenberg wählt, der verspürt oben angekommen Durst und Hunger.

Von der Kanzel aus startet das Traumpfädchen "Kleiner Stern" und führt zur "Schönsten Weinsicht Mittelrhein".
Wolfgang Lucke

Vor allem der Weg vom Marktplatz ist in Andernach als sehr steil bekannt. Das bewegt Matthias Busenkell jun., Präsident des Turnerbundes 1867, schon lange: „Ich kenne den Weg, sehr unangenehm zu begehen, aber man könnte ihn doch mit Serpentinen entschärfen.“ Der Turnerbund fühle sich insgesamt mit dem Krahnenberg sehr verbunden. Busenkell betont: „Wir nutzen das Gelände für unsere verschiedenen Trainingsstunden.“ Etwas wehmütig denkt er an alte Zeiten zurück. „Da gab es hier internationale Wettkämpfe mit über 500 Sportlern und 5000 Zuschauern.“ Die Mühen der 120 Höhenmeter waren auch schon damals bekannt. Sogar Esel halfen beim Aufstieg.

Beim Kanzelfest organisierten Dennis Spurzem und Ben Schuh vom Turnerbund die „Games of Kanzel”. Den Wanderpokal Kanzel-Cup konnte das Team der Stadtverwaltung nach einem tollen Wettbewerb mit nach Hause nehmen. „Das hat richtig Spaß gemacht“, so eine Teilnehmerin.

„Ein sehr schön zu gehender Rundweg von sieben Kilometern mit einmaligen Blicken ins Rheintal“
Wanderpate Migo Saul beschreibt das Traumpfädchen „Kleiner Stern“.

Während am Mittag schon viele die Rasenfläche an der Kanzel als idealen Ort für ein Picknick entdeckt hatten, musste Wanderpate Migo Saul noch viele Fragen beantworten, kennt er doch die Wege um Andernach wie kein anderer. Vor allem ist ihm das Traumpfädchen „Kleiner Stern“ mit Start am Krahnenberg ans Herz gewachsen, und er empfiehlt es gern: „Ein sehr schön zu gehender Rundweg von sieben Kilometern mit einmaligen Blicken ins Rheintal.“

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