Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell
Neugierige und Wanderer konnten in der grünen Freiluftwerkstatt an der Entstehung der Kunstwerke aus Holz und Plaidter Basalt teilhaben und die schweißtreibende Arbeit der Kunstschaffenden hautnah verfolgen. Das Ergebnis ist absolut sehenswert und macht das an der Nette gelegene Gelände um gleich mehrere Attraktionen reicher.
Ursprünglich hatte Ideengeber und Kunst-Enthusiast Wolfgang Dillenkofer, selbst Maler und Holzbildhauer, sechs weitere Künstler motivieren können, mitzumachen. Drei von ihnen hatten jedoch aus unterschiedlichen Gründen abgesagt. Wenn es nach dem Willen der beteiligten Akteure geht, die sich bereits zu drei Events in Mayen mit Dillenkofer zusammengetan haben, so wird der Skulpturenpark in den kommenden Jahren Schritt für Schritt anwachsen.
Die freischaffende Künstlerin Simone Carola Levy aus Höhr-Grenzhausen schuf eine zweiteilige, drehbare Skulptur aus Holz. Ihr bildhauerisches Werk trägt den Titel „Freiheit“. „Ich muss immer schauen, was das Holz mir sagt“, erklärte die gebürtige Schweizerin zu ihrer Arbeit.
Ein Heimspiel hatte der gebürtig aus Plaidt stammende, aber in Mendig lebende Christoph-Klaus Zernia. Wenn es nach dem Mittvierziger gegangen wäre, dann hätte die Kunst im Rauscherpark schon viel früher einen Platz gefunden. „Ich hatte schon vor 30 Jahren die Idee, hier etwas Künstlerisches zu schaffen“, sagte Zernia. Er sei froh, jetzt einen großen Kopf aus einem übermannshohen Basaltstein herausgearbeitet zu haben, berichtete der gelernte Steinmetz, während die Sonne am Freitag gnadenlos vom Himmel brannte. „Plaidter Basalt ist nicht nur hart, sondern auch zäh, und daher schwer zu arbeiten“, so der Künstler.
Begeistert über die Möglichkeit, mitten im Rauscherpark zu arbeiten, war auch Jürgen Beckamp aus Niederkassel. Seine zwei, oberhalb von üppigen Brombeerhecken stehenden Figuren aus Holz, sind wahre Hingucker. Sie stellen zwei spielende Kinder dar. „Ich war im Frühjahr hier und habe Kinder beobachtet, die auf Steinen oberhalb des Bachlaufes gespielt haben“, sagte Beckamp als Erklärung. Warum er seine beiden Kunstobjekte einige Meter voneinander entfernt platziert hat, begründete das Mitglied der Künstlergemeinschaft Augstmühle folgendermaßen: „Wir wollen das ganze Stück hier mit unseren Kunstwerken bespielen.“
Auf Augenhöhe hat Dillenkofer seine bildhauerische Arbeit, die er „Bewegung“ nennt, geschaffen. Ein weiteres, mehr als zwei Meter langes Gebilde von ihm schlängelt sich elegant über den Boden.
Angetan von den Kunstobjekten zeigte sich Wolfgang Hörsch. „Ich bin sehr begeistert. Für unseren Park ist das ein ganz tolles Ereignis“, so der bekannte Ehrenamtler aus Plaidt. Von den geschaffenen Naturelementen zeigte sich auch Rainer Eigenbrodt begeistert, als er mit seinem Hund die Künstler beobachtete. „Es ist schön zu sehen, wie sich das Ganze hier entwickelt“, so der 56-Jährige. Auch eine junge Mutter, die mit Kinderwagen und Hund vorbeikam, schaute voller Interesse zu, wie in Plaidt Kunstwerke entstanden.