Erinnerungen von Michael Beils
Eine Zeitreise durch Monreal
Michael Beils hat Erinnerungen an die Lebensjahre im Elternhaus seines Vaters aufgeschrieben.
Elvira Bell

Monreal ist ein ganz besonderer Ort in der Eifel – und er hat besondere Menschen hervorgebracht. Darüber gibt es jetzt ein Buch.

Nicht nur in den Sommermonaten, sondern auch im Winter ist das malerische Monreal Ausflugsziel vieler Menschen. Dann lockt unter anderem der Krippenweg durch den romantischen Ortskern. In diesem Jahr sind es 150 Unikate. Einige filigrane Exemplare sind in der „Galerie im Untertor“ von Udo Höcke und Mara Fuhrmann zu sehen. Das Haus hat eine besondere Geschichte, die in der kürzlich erschienenen Publikation von Michael Beils ausführlich geschildert wird.

Das Werk heißt „Das Beils-Haus in der Untergasse – Erinnerungen an die Lebenszeit im Elternhaus meines Vaters“. Es ist eine Zeitreise. Geschrieben hat diese der ehemalige „Monrealer Jung“ und mittlerweile in Babenhausen (Hessen) lebende Michael Beils. Der 1953 geborene Autor erinnert sich darin an seine Kindheit im Wohnhaus seines Opas, des Kirchenmalers Johann Mathias Beils. In dem Haus befindet sich jetzt die „Galerie im Untertor“, heute Hausnummer 14, damals die 119.

Dieses Bild zeigt Oma und Opa Beils Anfang der 1940er-Jahre vor dem Haus 119 in Monreal.
Elvira Bell

Die detailreiche Lektüre mit zahlreichen Bildern hat 168 Seiten. Sie bietet drei große Themen: Auf der Basis jahrelanger Archivrecherchen zeichnet der Autor die Geschichte des Grundstückes und des Gebäudes nach. Danach beschreibt er die Lebens- und Wohnverhältnisse, wie er sie als Kind erlebt hat. In den 1960er-Jahren wohnte Michael Beils mit seinen Eltern Walter und Maria Beils in der zweiten Etage. Die von dem Autor berichteten Erinnerungen und die Beschreibungen der Wohnsituation im Beils-Haus spiegeln in etwa die Zeitspanne vom fünften bis zum zwölften Lebensjahr von Michael Beils wider.

Im Alter von fünf bis sechs Jahren erschien dem Jungen das Beils-Haus als ein riesengroßes Gebäude. „Diese Vorstellung kam bei mir dadurch zustande, da ich mir von meinem Vater die Fenster der Frontscheibe vorzählen ließ, es waren elf“, erinnert sich Michael Beils. „Diese Zahl verglich ich mit den Fenstern der anderen Häuser in der Untertorstraße und kam dann zu dem Ergebnis: Kein anderes Haus hatte so viele Fenster. Also wohnte ich in einem mächtigen Haus.“ Als er kurz nach der Einschulung über die Obertorstraße zur Volksschule ging, „konnte ich erneut kein Haus entdecken, außer dem Hotel Zur Löwenburg, das mehr Fenster hatte, was natürlich die Einschätzung über das Elternhaus meines Vaters verstärkte.“

„Es sind Momente, die man dann den eigenen Kindern erzählt.“
Michael Beils

Michael Beils blickt auf sein Werk und zieht ein kurzes Resümee: „Wahrscheinlich sind es Begebenheiten, Gespräche und Erlebnisse, die man als Kind und später als Jugendlicher wahrgenommen hat und die einem im späteren Leben wieder einfallen. Es sind Momente, die man dann den eigenen Kindern erzählt oder bei einem Sippentreffen zum Besten gibt.“

Zuletzt charakterisiert er die Mitbewohner des Beils-Hauses: seinen Onkel Alfons Beils sowie seine Tanten Paula Beils und Erna Beils. Sicherlich können sich ältere Monrealer noch an sie erinnern. „Die Geschichte meiner Beils-Vorfahren nahm vermutlich in Monreal ihren Anfang, als in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Gotthard (Gothard) Beils/Beilitz, um 1653 geboren, mit Maria Catharina Hartung, geboren am 24. Januar 1655, am 16. November 1675 die Ehe einging“, schreibt der Autor. „Gotthard/Gothard Beils/Beiltz wurde vermutlich zum Ahnherrn der nachfolgenden Beils-Generationen, die sich in mehrere Verwandtschaftslinien auffächerten.“

Auch Verbandsgemeindebürgermeister Alfred Schomisch (rechts) zeigt sich begeistert von der jüngsten Publikation über den Eifelort Monreal.
Elvira Bell

Heute lebt in Monreal aus der Beils-Linie kein direkter Nachfahre mehr. Michael Beils und sein jüngerer Bruder Karl Bernhard Beils sowie drei Cousinen leben weit in Deutschland verteilt. „Mit Blick auf die Ahnen- und Familienforschung meiner Beils-Verwandtschaft ist somit klar, mein jüngerer Bruder und ich sind die letzten dieser Beils-Linie, die den Großteil ihrer Kinder- und Jugendzeit in Monreal verbrachten“, sagt Michael Beils. „Diese Erkenntnis birgt reichlich Antrieb und Motivation, Kindheitserinnerungen über die Lebenszeit im Elternhaus meines Vaters niederzuschreiben.“

Das Buch kann bei Michael Beils erworben werden, kostet 15 Euro plus Versandkosten. Kontaktdaten: 06073/689448, E-Mail michaelbeils@gmx.net

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