Christian Schowalter, Erster Vorsitzender des Vereins, Max Knauff, Zweiter Vorsitzender, sowie Anna-Carina Strunk und Florian Knodt vom Verein Haxko stellen die Räumlichkeiten und Möglichkeiten des Hackerspaße in der ehemaligen Bahnhofsgaststätte vor. Momentan gleicht der Hacker- und Makerspace teilweise noch einer Baustelle. So existiert dort bereits ein kleiner Maschinenraum, wo Geräte wie ein 3 D-Drucker zur Verfügung stehen. Die Gerätschaften sollen nun mit der Zeit erweitert werden. Das, was da ist, waren hauptsächlich Spenden. „Mit den Finanzmitteln, die wir haben, sind wir froh, wenn wir gerade mal die Miete bezahlen können“, erklärt Knauff, denn die Finanzierung erfolgt ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Daneben gibt es auch einen unfertigen Seminarraum in der ehemaligen Bahnhofsgaststätte. Dort sollen in Zukunft Vorträge gehalten werden. Möglich sind dabei sowohl Vorträge für Anfänger als auch für bereits technisch versierte Menschen, die sich weiterbilden wollen. Knodt erzählt, dass Haxko auch bei der „Nacht der Technik“ in Koblenz war und dort Kinder und Jugendlichen eine Einführung ins Löten gab. Der dritte und größte Raum des Hacker- und Makerspace hat keinen festgelegten Zweck. So wurde darauf geachtet, leichte Tische als Ausstattung zu nehmen, die man schnell bei Bedarf wegräumen kann.
Mit den Finanzmitteln, die wir haben, sind wir froh, wenn wir gerade mal die Miete bezahlen können.
Max Knauff
Schowalter und Knauff erklären, dass die Gäste im Hacker- und Makerspace weit gefächert sind. So kommen sowohl technisch versierte Bürger in die ehemalige Bahnhofsgaststätte als auch Bürger, die vielleicht nur eine Kleinigkeit dort machen wollen. Auch demografisch gilt das. Vom Rentner bis zum Schüler sei schon alles zu Gast im Hacker- und Makerspace gewesen. Außerdem stammen nicht alle Mitglieder aus Andernach. „Wir sehen uns als Hackerspace der Region Mayen-Koblenz“, stellt Schowalter klar.
Vereinsmitglieder können den Hacker- und Makerspace nutzen, wann sie wollen. Für Nichtmitglieder sind die Räume zweimal im Monat auf jeden Fall geöffnet. So ist am zweiten Freitag im Monat und am vierten Samstag im Monat gewährleistet, dass jemand vom Verein in den Räumen ist und so interessierte Bürger vorbeikommen können. Allerdings betont Schowalter: „Die Idee ist eigentlich, dass zumindest abends durchgängig Betrieb ist.“ Wenn nämlich ein Vereinsmitglied den Hacker- und Makerspace nutzt, können auch interessierte Bürger vorbeikommen. Viele Restriktionen zur Nutzungen der Räume und Geräte gibt es für Nichtmitglieder nicht. Knauff weiß, dass das anderswo durchaus anders gehandhabt wird und dort teilweise Geld für die Benutzung der Geräte verlangt wird. Ein kommerzieller Makerspace kommt für Haxko allerdings nicht infrage. „So was wollen wir nicht sein“, betont Knauff.
Etwas versteckt liegt der Hacker- und Makerspace durchaus, da er momentan nur über den Hintereingang betretbar ist. Das soll sich so schnell auch nicht ändern. Schowalter begründet dies mit dem schlechten Ruf der Andernacher Bahnhofshalle. Gerade vor dem Vordereingang der ehemaligen Bahnhofsgaststätte lägen häufig Scherben. Außerdem werde in diesem Bereich häufig uriniert.
Knauff nennt eine Gemeinsamkeit der Mitglieder von Haxko: „Im Endeffekt verbindet alle, dass es Leute sind, die sich weiterbilden wollen.“ Nicht jeder könne sich eine eigene Werkstatt leisten oder habe den Platz dafür. Gerade für diese Menschen sei der Hacker- und Makerspace wichtig. Teilweise kämen aber auch Bürger in die Gaststätte, die gern irgendetwas Technisches machen wollen, denen aber die Ideen fehlen, was genau. In den Räumen würden sich dann häufig Grüppchen bilden, die gemeinsam an etwas arbeiten.
Ich übersetze unsere Arbeit immer mit Problemlöser.
Florian Knodt
So hat auch jeder der Anwesenden momentan sein eigenes kleines Projekt. Strunk zum Beispiel arbeitet derzeit weniger technikversiert. Sie bindet im Maschinenraum Bücher selbst und schlägt sie in Leder ein. Knauff überarbeitet gerade einen sehr alten 3 D-Drucker, den der Verein geschenkt bekommen hat. Der 3 D-Drucker soll nun die neueste Technik erhalten. Knodt repariert derzeit defekte Geräte. Schowalter arbeitet momentan eher mit Holz und baut Lautsprecher.
Hinsichtlich des Namens Hackerspace stellt Knodt klar, dass sie keine klassischen Hacker sind. Es gehe bei dem Namen vielmehr darum, an Geräten herumzuschrauben und sie so zu nutzen, wie es vielleicht nicht gedacht war. Schowalter meint: „Ich übersetze unsere Arbeit immer mit Problemlöser.“ Außerdem betont er, dass Haxko auf der Seite derjenigen steht, die versuchen, Cyberunfälle einzuschränken.
Schowalter wünscht sich für die Zukunft, dass sich die Mitgliederzahl verdoppelt. Dadurch könnte mehr Programm und Angebot für die Öffentlichkeit erstellt werden. Derzeit hat Haxko etwa 50 Mitglieder. Knodt ergänzt, dass man in Zukunft mehr Infrastruktur auf Dauer anbieten möchte.