Mario Adorf als kleiner Bub. Repro Peter Seydel Er wuchs in Mayen auf. Repro Peter Seydel In der Volksschule drückte er die Schulbank. Repro Peter Seydel Und absolvierte das städtische Realgymnasium. Repro Peter Seydel Die Schauspieler Corinna Drews (von links nach rechts), Mario Adorf und Harald Leipnitz im November 1985 in der erfolgreichen TV-Serie «Kir Royal» von Regisseur Dietl. Foto: Ursula Düren/dpa Ein Bild aus dem Jahr 2005: Mario Adorf am Tisch mit dem stellvertretenden Chefredakteur Peter Burger (vorne rechts) Foto: Peter Seydel Mario Adorf. Foto: Peter Seydel Mario Adorf und seine Frau Monique im Februar 2013. Mario Adorf und die Deutsche Weinkönigin Sonja Christ (rechts). Foto: Peter Seydel Gerne Machte Adorf Werbung für die Mayener Burgfestspiele. Foto: Peter Seydel Und auch Otto liebte ihn... Foto: Peter Seydel Mario Adorf und der "Mayener Jung". Foto: Peter Seydel Pressekonferenz im neuen Rathaus von Mayen Mit seinem Buch - eine Hommage an die Mutter - rührte Adorf nicht nur die Mayener zutiefst an. Foto: Andreas Walz Adorf empfängt die Ehrendoktorwürde der Universität Mainz für sein Lebenswerk. Foto: Peter Seydel Den 80. Geburtstag feiert der Ehrenbürger der Stadt Mayen in der Heimat. - unter anderem auch mit Ministerpräsident Beck. Adorf genießt den Wein. Foto: Peter Seydel Bei der WM 2014 schaut sich Mario Adorf ein Spiel in Jupp Wagners Restaurant an. Foto: Peter Seydel 2015 ließ Adorf sich auch die Mayener Burgfestspiele nicht entgehen. Foto: Andreas Walz Mario Adorf 2015 zu Besuch bei den Burgfestspielen mit Oberbürgermeister Wolfgang Treis (links). Foto: Andreas Walz Mario Adorf am 26.08.2015 anlässlich der Vorstellung seines Buchs «Schauen Sie mal böse - Geschichten aus meinem Schauspielerleben». Foto: Andreas Arnold/dpa
Es ist im Dezember 1930, als seine Mutter Alice Adorf mit ihrem dreieinhalb Monate alten Baby in die Eifelstadt kommt. Mario Adorf wächst in Mayen auf, verbringt dort unter teils schwierigsten Bedingungen seine Kindheit und Jugend, lernt beim SV Rheinland das Boxen, spielt seine erste Theaterrolle als siebter Zwerg in „Schneewittchen“ und macht als Oberrealschüler am Mayener Gymnasium das Abitur. Dann zieht es ihn hinaus in die Welt, und aus dem Mayener Jung wird ein Weltstar.
Und dass Adorf trotz all seiner Erfolge nie vergessen – oder gar verleugnet – hat, wo seine Wurzeln liegen, das nehmen die Mayener mit Genugtuung und Freude zur Kenntnis. Mario Adorf habe für Mayen „einen ganz besonderen Stellenwert“, bringt es Oberbürgermeister Wolfgang Treis auf den Punkt. „Und wir sind stolz auf seine Erfolge.“ Trotz seiner Berühmtheit sei Adorf „sehr bodenständig und heimatverbunden geblieben, was er nicht zuletzt dadurch untermauert, dass er Mayen als seine Heimatstadt in vielen Interviews erwähnt hat“.
Und so wie Adorf Mayen in Ehren hält, hat auch die Stadt ihrem berühmten Sohn schon mehrfach die Ehre erwiesen. Die größte Auszeichnung, die die Stadt vergeben kann, wird Adorf im Februar 2001 zuteil, als ihn der Stadtrat zum Ehrenbürger Mayens ernennt. In der Vorschlagsbegründung zur Wahl heißt es seinerzeit: „Der mit vielen Film- und Fernsehpreisen ausgezeichnete Mario Adorf ist nicht nur ein Sohn unserer Stadt, sondern auch ein Mensch, der die Stadt Mayen in Ehren hält und Mayen in der ganzen Welt hervorragend vertritt. Obwohl seine zweite Heimat Italien ist, ist er immer noch ein Mayener Jung geblieben.“
Eine besondere Verbundenheit pflegt Adorf auch mit den Mayener Burgfestspielen, deren Pate er seit der Spielzeit 2005 ist. Mit diesem Engagement wolle Adorf „seine Solidarität gegenüber Mayen und den Burgfestspielen signalisieren“, erklärt seinerzeit der damalige Oberbürgermeister Günter Laux. Adorf habe „immer wieder zum Ausdruck gebracht, wie positiv er dieses kulturelle Highlight in seiner Heimatstadt sieht“. Die Patenschaft, so berichtete unsere Zeitung, sieht vor, dass Adorf mit seinem guten Namen Werbung für die Burgfestspiele macht und auch eine Lesung in Mayen hält.
Tatsächlich besucht Mario Adorf seine Heimatstadt regelmäßig. Zum Beispiel im Jahr 2006, als die Stadt ihm in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Düsseldorf eine Ausstellung in der Genovevaburg widmet. Natürlich lässt er sich auch die eine oder andere Aufführung der Burgfestspiele nicht entgehen. Und – wie vereinbart – gibt er über die Jahre auch mehrere Lesungen.
Einen längeren Aufenthalt in Mayen legt Adorf im Sommer 2014 ein – der Anlass ist eine weitere Ehrung, die ihm zuteil wird. Die Stadt hat beschlossen, den Weg, der vom Oberen Marktplatz zur Genovevaburg hinauf führt, in Mario-Adorf-Burgweg umzubenennen. „Schmeichelhaft“ sei diese Auszeichnung für ihn, sagte Adorf unserer Zeitung. Er sei aber „froh, dass es nur ein Weg ist – und nicht eine Straße oder ein Boulevard.“ Das wäre ihm sonst zu unbescheiden gewesen. Etliche Mayener sind gekommen, um bei der Enthüllung des Straßenschildes dabei und „ihrem“ Weltstar nah zu sein.
Dass Mario Adorf bis heute einen besonderen Platz im Herzen der Mayener hat, zeigt nicht zuletzt eine Aktion der Stadt anlässlich seines 90. Geburtstags. Im Rathaus können die Mayener dem Jubilar Glückwünsche in einem Geburtstagsbuch ausrichten. „Es gab insgesamt 64 Einträge“, teilt die Stadt mit, „sehr viele persönlich gestaltet, mit Bildern und herzlichen Worten. Auch sechs Videobotschaften wurden aufgenommen – darunter auch ein Tanz und ein persönliches Ständchen.“ Das Glückwunschbuch wurde dem Geburtstagskind inzwischen zugeschickt.
Dass Adorf seinen Ehrentag in Mayen verbringt – so wie vor zehn Jahren seinen 80. Geburtstag –, ist aufgrund der Corona-Pandemie jedoch ebenso ausgeschlossen wie weitere Aktionen in Mayen zum 90. Geburtstag des Ehrenbürgers. „Das schmerzt natürlich sehr“, sagt Oberbürgermeister Wolfgang Treis. „Gern hätten wir diesen Geburtstag ähnlich wie den 80. in großer Runde mit unserem Ehrenbürger gefeiert.“