Ulrike Fofana hat unweit von Schloss Burg Namedy viel vor
Ein Hofladen in Namedy und mehr: So will Ulrike Fofana mit frischem Grün Gutes tun
Ulrike Fofana bietet ihren Kunden saisonales Obst und Gemüse sowie Schnittrosen frisch vom Feld an.
Elvira Bell

Mit Fachwissen, Begeisterung und im Einklang mit der Natur ist Ulrike Fofana auf ihrem Hof in der unmittelbaren Nähe von Schloss Burg Namedy zugange. Sie liebt es, mit ihren eigenen Händen umweltschonend zu gärtnern und pestizidfreie, gesunde Lebensmittel zu ernten. Je nach Saison bietet die 53-Jährige auf dem direkt am Radweg gelegenen Gelände der ehemaligen Schützenhalle saisonales Obst und Gemüse sowie Schnittrosen aus eigenem Anbau an.

Lesezeit 3 Minuten

Ulrike Fofana bietet ihren Kunden saisonales Obst und Gemüse sowie Schnittrosen frisch vom Feld an.
Elvira Bell

Das Gebäude und das große Areal hat sie vor zwei Jahren gekauft. Eine große Schiefertafel weist auf den Verkauf „Direkt vom Feld“ und auf die Öffnungszeiten auf ihrem Fornicher Hof hin. Der große Raum, in dem der Hofladen eingerichtet werden soll, ist nahezu fertig. Etwa zehn Stunden arbeitet die gelernte Gärtnerin und Bürokauffrau täglich. Neben ihrer regenerativen Landwirtschaft, die sie auf ihrer großen Agrarfläche betreibt, hat sie noch einen Betrieb für biologische Landschaftspflege und Gartenbau in Andernach.

Wassermelonen wie Fußbälle

Was man in unseren Gefilden kaum vermutet: Ulrike Fofana baut vom Ortsausgang Namedy etwa 500 Meter in Richtung Brohl aus gesehen sogar Wasser- und Galiamelonen an. „Im vergangenen Jahr waren die Wassermelonen so groß wie Fußbälle“, schwärmt die braun gebrannte Naturliebhaberin. Nächstes Jahr möchte sie noch mehr solcher schmackhaften Südfrüchte anbauen.

Aktuell kommen die Kunden in den Genuss von Roter Bete, Melonen, Eisbergsalat, Kürbissen, Auberginen und Tomaten. Letztere reifen unter einem Folientunnel heran und gedeihen in dem simulierten mediterranen Klima prächtig. So sind sie auch vor Witterungseinflüssen und Vögeln geschützt. Eine Augenweide sind die herrlich duftenden Rosen, die ehemals den Rosengarten im Gut Nettehammer zierten. „Die zahlreichen Rosenstöcke wurden mit dem Bagger in Miesenheim ausgegraben und hier bei mir in Namedy wieder in die Erde gebracht.“ Ins Auge fallen auch die hohen Dillpflanzen, die sich ebenfalls sehen lassen können.

Ich könnte gut zwei Leben gebrauchen.

Ulrike Fofana hat noch viel vor.

Ihre Pflanzen behandelt Ulrike Fofana, wie sie es ausdrückt, mit „biologischen Kampfstoffen“ – mit Pflanzenauszügen, im Speziellen mit Weizenauszug, der durch seine biochemische Zusammensetzung bei den Pflanzen zu mehr Widerstandsfähigkeit und Wachsfreude führt. „Ich mache das aus Überzeugung nach dem Prinzip des Zweibrücker Rosengartens, bei dem es um biologischen Anbau von Freilandschnittrosen geht“, so Fofana. Im Herbst bietet sie Birnen, Äpfel und Nüsse von ihrer Streuobstwiese und darüber hinaus Brombeeren an.

Anlaufstelle auch für Pilger

Am Fornicher Hof können die Menschen, die auf dem Eifel-Camino unterwegs sind, auch ihren Pilgerstempel bekommen. Er zeigt das Motiv des Fornicher Heiligenhäuschens. Hierbei handelt es sich um das einzige Überbleibsel des in früheren Zeiten bestehenden Fischerdorfes. Dort gab es seit dem 14. Jahrhundert eine Kapelle mit einem angeschlossenen Hospital für Reisende und Pilger.

Neben kühlenden Getränken bietet Fofana den Pilgern zudem die Möglichkeit zum Zelten und zur Nutzung ihrer Toilette an. „Ich plane, im kommenden Jahr eine Außendusche zu installieren.“

Seminar und Schulungen möglich

Fofana hat noch vieles vor: „Ich könnte gut zwei Leben gebrauchen.“ Vorstellen könnte sie sich, dass in dem großen Raum des einstigen Schützendomizils im Zuge der Bildung für Nachhaltigkeit Seminare und Schulungen stattfinden könnten. An gleicher Stelle hat Fofana den „JugendHofGarten“ eingerichtet. In Zusammenarbeit mit dem eingetragenen Verein Euglovia aus Mülheim-Kärlich haben schon junge Flutopfer von der Ahr, aber auch Kinder und Jugendliche von Geflüchteten von dem Projekt Gebrauch gemacht.

Gerne würde sie Kindern, Jugendlichen und Studenten in ihrem Lernort Bauernhof die Möglichkeit geben, die Natur zu erforschen. Aktuell arbeitet Fofana mit der Universität in Jülich zusammen, um auf ihrem Anwesen Aquaponik zu installieren. Dieses Verfahren koppelt die Aufzucht von Wassertieren wie beispielsweise Fische mit der Kultivierung von Nutzpflanzen in Form von Gemüse oder Kräutern im Wasser.

Der „Ab-Feld-Verkauf“ findet montags, samstags, und sonntags in der Zeit von 8 bis 19 Uhr statt.

Top-News aus der Region