Wegen der SPD: Bewerber zieht sich zurück
Doch kein Weinlokal im Alten Rathaus: Bewerber zieht sich zurück und kritisiert Mayens SPD
Das Alte Rathaus in Mayen als Weinstube? Diese Idee ist vom Tisch, nachdem Rainer Frank seine Bewerbung zurückgezogen hat.
Andreas Walz

Mayen. Die Idee, ein Weinlokal im Alten Rathaus in Mayen einzurichten, ist vom Tisch. Rainer Frank, der eine solche gastronomische Nutzung des historischen Gebäudes umsetzen wollte, hat seine Bewerbung am Mittwoch überraschend zurückgezogen. In seiner Absage an Oberbürgermeister Wolfgang Treis, die unserer Zeitung vorliegt, macht er vor allem die Mayener SPD für seinen Rückzug verantwortlich.

Die Absage sei ihm nicht leichtgefallen, schreibt Frank, „da wir sehr viel Zeit, Geld und Engagement in dieses Projekt gesteckt haben“. Aufgrund von Indiskretionen sehe er aber keine Möglichkeit, künftig mit einigen der politisch Verantwortlichen zusammenzuarbeiten. „Ich habe keine Lust, mich in Zukunft mit dem einen oder anderen dieser Herren auseinanderzusetzen“, schreibt Frank.

Namentlich nennt er den Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins und OB-Kandidaten Dirk Meid. Ihm wirft Frank vor, im sozialen Netzwerk Facebook Interna aus seinem gastronomischen Konzept öffentlich gemacht zu haben. „Diesen Vorgang lasse ich derzeit klären, behalte mir aber eventuell Schritte zu diesem Thema vor“, schreibt Frank.

Zudem informiert Frank den OB darüber, dass er aktuell gegen die Mayener SPD auf Schadensersatz klagt. Ob diese Tatsache „maßgeblich den Herrn OB-Bewerber Meid zu seiner Indiskretion veranlasst hat, kann nur er selbst beantworten“, schreibt Frank.

Einen solchen Zusammenhang stellt der angesprochene Dirk Meid auf Anfrage unserer Zeitung in Abrede. „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“ Dass Frank seine Bewerbung zurückgezogen hat, habe ihn sehr überrascht. Mit Blick auf seinen Facebook-Post ist sich Meid keiner Schuld bewusst. „Ich habe nur gesagt, was in dem Konzept steht: dass die Essensversorgung bei dem geplanten Weinlokal über ein Catering erfolgen soll.“ Das sei für ihn auch keine schutzwürdige Information, die geheim bleiben muss, sagt Meid. „Daran gibt es doch ein öffentliches Interesse.“

Von unserem Redakteur Hilko Röttgers

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