Kappensitzung in Ettringen
Die Vordereifel zeigt ihr närrisches Gesicht
Welch ein Abend! Die Lachende Vordereifel bietet beste Unterhaltung.
Elvira Bell

So geht närrische Unterhaltung: Die Organisatoren der Lachenden Vordereifel begeistern das Publikum mit einer hochkarätigen Kappensitzung in Ettringen.

In nahezu allen Bereichen ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz denkbar. Kommt die KI möglicherweise auch in der Fünften Jahreszeit zum Zuge? „Werden tanzende Roboter in Zukunft auf unseren Festwagen schunkeln, digitale Beamte-KI Anträge im Takt der Büttenreden bearbeiten? Und wird die Künstliche Intelligenz vielleicht bald sogar das perfekte Kölsch zapfen?“ Diese Frage richtete Verbandsgemeindebürgermeister Alfred Schomisch zu Beginn der Lachenden Vordereifel – Volume 6 – an die 280 Akteure und zahlreichen Zuschauer in der vollbesetzten Hochsimmerhalle in Ettringen. Bei der Lachenden Vordereifel geschieht dies jedenfalls nicht!

Die Veranstaltung wurde von Karnevalisten für Karnevalisten ins Leben gerufen und ist ein Fest des Miteinanders, der Gemeinschaft und des puren Spaßes. Der Verwaltungschef, ein begeisterter Fastnachtsjeck und Bewunderer all derer, die solche Sitzungen organisieren und gestalten, signalisierte: „Die Jecken sind und bleiben analog – und das ist auch gut so.“

"Die Jecken sind und bleiben analog", versichert Bürgermeister Schomisch.
Elvira Bell

Damit spielte Schomisch auf das diesjährige Motto der Fastnachter an: „Karneval der Zukunft – Wenn Maschinen tanzen und (Be)Amtomaten feiern.“ Eines bleibe klar, betonte Schomisch: „Karneval braucht Herz, Leidenschaft und jede Menge Frohsinn – und das kann keine Maschine der Welt ersetzen. Unsere Zukunft mag digital sein, aber unser Karneval bleibt närrisch, bunt und voller menschlicher Begeisterung.“

Eine besondere Freude bereitete es dem VG-Chef, das sechsköpfige Festkomitee, seine beiden geschätzten Mitarbeiterinnen Anna Döpgen und Julia Lanz sowie weitere Mitarbeiterinnen seiner Verwaltung, die dem Organisationsteam angehören, vorzustellen. Ein herzliches Dankeschön richtete Alfred Schomisch an Martin Winninger, der vor wenigen Tagen als Sitzungspräsident der KG Ettringen verabschiedet wurde. „Martin hatte bei einer Veranstaltung in Ochtendung die Idee, die Lachende Vordereifel aus der Taufe zu heben“, unterstrich er.

Die Dancing Queens aus Baar begeistern das Publikum.
Elvira Bell

Durch den Abend führte der neue Sitzungspräsident der KG Ettringen, Peter Ott. Einen genialen Einstieg in das 24 Auftritte zählende Programm lieferten die Wilden Kälber aus Kehrig. Unter der Leitung von Lisa Argendorf und Irene Groß entführten sie Tänzerinnen die Gäste auf einen kunterbunten Jahrmarkt, ehe die Dancing Queens aus Baar mit blumigen Accessoires einen Secret Garden schufen.

Die volle Aufmerksamkeit des Publikums war beim anschließenden Vortrag von Bastian Ewe gefragt. Das Publikum musste nicht nur gut zuhören, sondern wurde von dem Kottenheimer Wortakrobat in die mit weit mehr als 100 Vornamen gespickte Geschichte auf geniale Weise eingebunden. Tänzerische Glanzpunkte setzten im Anschluss die „Teens of Ösch“ mit einer Diner-Dance-Off-Show und das MCC-Ballett aus Monreal mit seinem flotten Gardetanz.

Das MCC-Ballett aus Monreal zeigt sein Können.
Elvira Bell

Den Schlachtruf „Laache, dät joot“ schienen Otti (Alexander Ott-Foraiter) und ihr Strühkop (Peter Ott) verinnerlicht zu haben. Unter dem Motto: „Otto und ihr Strühkop“ mimten die beiden ein Ehepaar, das von seiner Kur berichtete. Mit ihrem Zwiegespräch sorgten die karnevalistischen Urgesteine aus Ettringen beim Publikum für wahre Begeisterungstürme. Zur Feier des Tages legten Otti, wie Alexandra Ott-Foraiter liebevoll genannt wird, und Peter Ott am Ende ihres Gastspiels einen Tango auf die närrischen Bretter. Ihre Aufwartung machten auch die Mini-Ochsen aus Kehrig mit Kostümen der 1920er-Jahre im sogenannten Peaky Blinders Style, das Monrealer Funkenmarieche Ida Haferkamp sowie das Kottenheimer Amazonenballett mit ihrer erstklassigen Show „Kottem Eye Joe“. Der Auftritt des Amazonenballetts trug die Handschrift von Kim Zäck und Marina Fuchs.

Das Kottenheimer Amazonenballett zeigt eine erstklassige Show.
Elvira Bell

Auch Speelstaans Träin (Katharina Spülstein) alias Bernd Fuhrmann, hatte es sich nehmen lassen, mit einer Büttenrede, die sich gewaschen hatte, zu glänzen. Der Karnevalist erinnerte unter anderem daran, das im vergangenen Jahr die Lachende Vordereifel in seiner Heimatgemeinde Kehrig stattgefunden hatte – und ein wenig nahm er dabei Verbandsgemeinde Alfred Schomisch auf die Schippe.

In der Narrhalla schien es kein Halten mehr zu geben, als Prinz Henrik I. mit seiner Pagin Celina, Mundschenk Rette (Martin Retterath) und Hofnarr Heiko mitsamt einer großen Abordnung der Prinzengarde Kottenheim die Bühne enterte. Die 27-jährige Tollität regiert im Jubiläumsjahr 111 die Kottenheimer Karnevalsgesellschaft. Nach der Pause sorgten die Ettringer Hochsimmer Garde mit ihren Kommandanten Isa Otto und Andreas Hitzel, das Männerballett Anschau, die Kfd Party Elfen aus Ettringen, das neugegründete Herrenballett Herrenzimmer aus Ettringen, die Tanzgruppe Wild Sisters aus Baar, die Gemischte Tanzgruppe Ochs & Koh aus Kehrig, die Pina Coladies aus Anschau, The Reunion of the Glitter Girls aus St. Johann, die Tanzgruppe Ochsenballett aus Kehrig, die Leistungsgruppe der Show-Tanzgruppe Ettringen mit „der Pharao-Herrscher des goldenen Reiches“ sowie die Gesangsformation Lini und die Ranzen (Celine Dedenbach, Jörg Bergweiler, Georg Bast und Martin Dedenbach aus Ettringen) mit Malle im Karnevalsfieber für allerbeste Unterhaltung.

Das Organisationsteam freut sich über eine gelungene Veranstaltung.
Elvira Bell

Da im Rahmen der Kartenbestellungen immer wieder ganz viele Menschen nachfragen, was die Karten zur Karnevalssitzung kosten, lautete die Antwort der VG-Verwaltung bisher stets: „Die Lachende Vordereifel ist kostenlos.“ Viele hätten dabei, wie Alfred Schomisch betonte, den Wunsch geäußert, „dass wir doch wenigstens eine Spendenbox aufstellen sollten. Dies haben wir im letzten Jahr dann zum ersten Mal gemacht“. Der seinerzeit ausrichtende Verein, die KKO Kehrig, entschied sich, den Erlös an das Kinder- und Jugendhospiz in Koblenz weiterzugeben. Diese Spendensumme wird nun um den Betrag in diesem Jahr aufgestockt und übergeben.

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