Urwahl des VG-Bürgermeisters
Die FDP überrascht mit Wahlduell im Maifeld
Wer zieht in die Verbandsgemeindeverwaltung des Maifeldes? Der Amtssitz ist in Polch.
Birgit Pielen

Das ist eine Überraschung: Maximilian Mumm, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maifeld, hat nun doch einen Gegenkandidaten bei der Urwahl Ende März. Wer ist sein Herausforderer?

Lange Zeit sah es so aus, als würde es eine unspektakuläre Wahl werden: Am Sonntag, 30. März, entscheiden die Menschen auf dem Maifeld über den hauptamtlichen Bürgermeister ihrer Verbandsgemeinde für die kommenden acht Jahre. Bisher kandidierte nur Amtsinhaber Maximilian Mumm (SPD). Jetzt steht fest: Es wird einen Herausforderer geben – Christian Schnack von der FDP.

Christian Schnack ist 39 Jahre alt und arbeitet als Realschullehrer in Hillesheim in der Vulkaneifel. Politisch hält er im Verbandsgemeinderat Maifeld und im Gemeinderat seines Heimatortes Ochtendung die liberale Fahne hoch. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Mayen-Koblenz. Auf ihn kommt nun ein extrem kurzer Wahlkampf zu. Denn es sind nur noch sieben Wochen bis zur Urwahl. Tatsächlich sei er erst kürzlich einstimmig von der FDP Maifeld nominiert worden, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir sind nicht zufrieden, wie das Maifeld geführt wird“, erklärt er zur Begründung. „Wir wollen das Maifeld verändern und verbessern. Und ich kann diese Veränderung anstoßen“, sagt er selbstbewusst. „Die Parteimitglieder trauen mir zu, dass ich diese Wahl gewinne. Sie haben mich einstimmig nominiert.“

Christian Schnack von der FDP will Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maifeld werden.
Fotostudio Moments Mayen, Gunther Schmidt

Maximilian Mumm wurde bereits im Oktober von der Maifelder SPD als Kandidat nominiert. Mumm ist seit 2009 Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Er löste damals in einer Stichwahl überraschend Amtsinhaberin Anette Moesta von der CDU ab. 2017 wurde Mumm mit 87,6 Prozent deutlich im Amt bestätigt. Die achtjährige Amtszeit endet im September. Mumms Motto ist: „Machen, was man sagt, und sagen, was man macht.“ Politik sei kein Selbstzweck. Sie müsse an den Bedürfnissen und Erfordernissen der Lebensverhältnisse der Menschen ausgerichtet sein, betont der 58-Jährige immer wieder.

Über seinen überraschenden Herausforderer von der FDP sagt er: „Demokratie lebt vom Mitmachen. Jeder ist dazu herzlich eingeladen. Am Ende müssen die Bürger entscheiden, ob sie mich gut finden oder ob sie jemanden Neues wollen.“

Maximilian Mumm (SPD): "Machen, was man sagt, und sagen, was man macht."
Birgit Pielen

Auch wenn Mumm einen starken Amtsinhaberbonus haben dürfte: Urwahlen haben ihre eigene Dynamik. Darauf setzt auch Christian Schnack, der überaus optimistisch in die kommenden Wochen blickt. „Das ist historisch, dass die FDP einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im Maifeld nominiert“, sagt er. „Das gab es noch nie.“ Nach der Bundestagswahl will er mit seiner Wahlkampagne starten.

Der CDU-Gemeindeverband Maifeld wird keinen eigenen Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl aufstellen. Das bestätigte Gino Gilles, Vorsitzender der CDU Maifeld, auf Anfrage unserer Zeitung. „Mit dem Amtsinhaber Maximilian Mumm gibt es einen fairen und respektvollen Austausch zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger auf dem Maifeld“, teilte die CDU Maifeld in einer Pressemitteilung mit. „Er setzt sich mit den Vorschlägen unserer Fraktion auseinander und zeigt sich für Änderungen oder Verbesserungsvorschläge unsererseits stets offen. Im Großteil aller Fälle konnten wir auch andere Fraktionen im Verbandsgemeinderat von unseren Positionen überzeugen und so aktiv die Politik auf dem Maifeld gestalten.“

Gino Gilles von der CDU schätzt das parteiübergreifende Miteinander aller Fraktionen im Verbandsgemeinderat.
Birgit Pielen

Gino Gilles lobt zudem das respektvolle und parteiübergreifende Miteinander aller Fraktionen im Verbandsgemeinderat. Mit der Entscheidung der CDU, keinen Gegenkandidaten zu Amtsinhaber Mumm aufzustellen, unterstreiche man, „dass eine parteiübergreifende Zusammenarbeit in der Kommunalpolitik für uns nicht nur eine leere Floskel ist, sondern Teil unseres Selbstverständnisses als CDU Maifeld“.

Die CDU ist im Verbandsgemeinderat Maifeld seit der Kommunalwahl 2024 stärkste Fraktion mit 38,3 Prozent, gefolgt von der SPD mit 23,9 Prozent und der FWG Maifeld mit 23,3 Prozent. Die Grünen sind mit 7,9 Prozent vertreten, die FDP mit 3,5 Prozent, die Linke mit 1,8 Prozent und die Gruppierung Ich tu’s mit 1,3 Prozent.

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